Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Haut zwingen können, sich von meinem Körper zu lösen. Die geistige Macht dazu besaß ich inzwischen nach einem langen Ringen.
    Aus zwei Gründen hatte ich das jedoch nicht getan. Noch nicht. Es hätte den Tod der Haut bedeutet.
    Und ich hätte schlechtere Karten gehabt, wenn ich auf die Piraten stoßen würde. Der zweite Grund war für mich der ausschlaggebende, denn auf den Parasiten brauchte ich keine Rücksicht zu nehmen.
    Klinker war damals die ideale Basis jener Bande gewesen, die als Mörder von Bröhnder bezeichnet wurde und darauf auch noch stolz war. Der einsame Himmelskörper war einer von unzähligen Asteroiden, die eine namenlose blaßgelbe Sonne umkreisten. Planeten gab es hier keine. Und der nächste Stern war, soweit ich das hatte beobachten können, mehr als zehn Lichtjahre entfernt.
    Was war Klinker heute? Existierte die Piratenbande ohne Häuptling überhaupt noch? .
    Es gab nur einen Weg, es herauszufinden: Ich mußte hinein.
    Noch steuerte der Bordcomputer alles getreu dem Programm, das ihm von Kummerog vor dem Verlassen des Raumschiffs im Arsenal eingegeben worden war. Von der Haut wußte ich, daß ein Eingreifen in das automatische Programm nicht möglich war. Hätte ich es dennoch versucht, hätte ich mich nur verdächtig gemacht.
    Als die Entfernung zum Asteroiden der Piraten nur noch wenige hundert Meter betrug, war die raube, zerklüftete Oberfläche deutlich zu erkennen. Die CANT hielt auf ein dunkles Tal zu, das sich zwischen zwei halbmondförmigen Bergrücken erstreckte.
    „Mein Anruf ist beantwortet worden", teilte mir Fasoldog mit.
    „Von wem?" wollte ich wissen, aber der Bordcomputer reagierte nicht auf meine Frage.
    An der tiefsten Stelle des Tales glitten zwei Felsplatten auseinander. Ein dunkles Loch von etwa 500 Metern Durchmesser gähnte mir entgegen. Behutsam lenkte der Autopilot das 300 Meter durchmessende Keilschiff hinein. Er schaltete einen zweiten Bildschirm hinzu, so daß ich verfolgen konnte, was hinter meinem Rücken geschah. Die Felsplatten schoben sich wieder zusammen.
    Als das Tor sich geschlossen hatte, flammten Lichter auf. Die CANT schwebte in der Mitte einer unregelmäßig geformten Halle.
    Die Wände waren in der Nähe des Außenschotts unregelmäßig und unbearbeitet; der blanke Fels war zu erkennen. Aber vor mir waren sie glatt und aus Metall, also irgendwann in der Vergangenheit künstlich angelegt worden.
    „Die Schleusenkammer wird mit Luft gefüllt", teilte mir der Bordcomputer mit. Diese knappen Informationen waren alles, was ich zu hören bekam.
    Wenig später öffnete sich in Richtung des Zentrums ein zweites Tor. Der Raum dahinter war ebenfalls hell erleuchtet.
    Als die Öffnung groß genug für die CANT war, schob sich das Raumschiff hindurch. Wenige hundert Meter weiter landete es auf dem unebenen Boden.
    „Auftrag ausgeführt", sagte der Bordcomputer.
    Durch die Bugkanzel ging mein Blick nach draußen. Ich entdeckte ein halbes Dutzend Raumschiffe, alle deutlich kleiner als die CANT. Es handelte sich um lauter verschiedene Modelle, aber eins hatten sie gemeinsam: Sie waren ausnahmslos schwer bewaffnet.
    Eine robotische Servicestation glitt heran und dockte an der CANT an. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Routinevorgang.
    Vom hinteren Ende der Halle näherte sich eine Gruppe von Gestalten. Noch konnte ich nichts Genaues erkennen.
    „Fasoldog", sagte ich. „Ich möchte aussteigen."
    Aus den Erzählungen der Haut kannte ich die Vorrichtung, die Distanzspringer genannt wurde.
    „Wird ausgeführt, Alaska", antwortete der Bordcomputer.
    Hatte er mich schon akzeptiert? Immerhin trug ich eine Haut seines Herrn; das wußte der Computer.
    Eine Seitenwand löste sich auf. Unsichtbare Kräfte packten nach mir, hoben mich hoch und beförderten mich ins Freie.
    Ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Bei der geringen Größe des Asteroiden mußte es sich um künstliche Gravitation handeln.
    Die Meute kam nun schnell näher. Ich zählte 22 verschiedene Wesen. Es waren keine zwei Lebewesen von der gleichen Art dabei.
    Vier bildeten die Spitze. Der Rest folgte mit deutlichem Abstand.
    Ich kramte in en Erinnerungen der Haut und erkannte, daß es sich um den Wissenschaftler Vaikhuur aus dem Volk der Unan-Kjur, den technischen Spezialisten Gonzerol, den Piloten Kaydessel und den Hangarmeister Settheran handelte. Die Gestalten, die den vier Piraten folgten, waren Kummerogs Haut allesamt unbekannt.
    Mit verschränkten Armen und ruhigem Blick

Weitere Kostenlose Bücher