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1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

Titel: 1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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Geschützfeuer geraten, und die Männer müssen in diesem Sumpfland nach dem Regen der letzten Tage wahrscheinlich bis zu den Knien durch den Morast waten.
    Vor uns steht das Korps Bertrand in gut geschützten Stellungen, in dem Dorf südöstlich die württembergische Division Franquemont mit eintausendfünfhundert Mann und die italienische Division Fontanelli. Die Italiener ergeben sich vielleicht schnell; das tun sie meistens, weil sie den Krieg satthaben und nach Hause wollen.
    Und die Württemberger … Bitter, wenn wieder einmal wir Deutschen gegeneinander kämpfen müssen.
    Wir brauchen eine Ablenkung, damit der Prinz von Mecklenburg-Strelitz mit möglichst geringen Verlusten übersetzen kann.
    Er rief den frisch zum Oberst beförderten Brigadekommandeur Karl Friedrich von Steinmetz zu sich, einen Mann von außergewöhnlichem Mut trotz seiner kleinen Statur. Auf ihn und seine Männer konnte er sich unbedingt verlassen. Steinmetz war auch unter Gefechtsbedingungen reaktionsschnell, beherzt und kaltblütig.
    »Sie haben mit Ihrer Brigade die Ehre, heute den ersten Angriff zu führen«, informierte er ihn. Der Brigadekommandeur salutierte, und sie wussten beide, das war nicht nur eine Ehre.
     
    Der erste Angriff misslang.
    Die Brücken waren immer noch nicht fertig, als Prinz Karl zu Mecklenburg-Strelitz morgens um fünf an der für den Übergang geplanten Stelle eintraf. So mussten seine Männer den Fluss mit Pontons überqueren. Doch sie waren kaum am Ufer eingetroffen, als sie durch den Nebel aus dem dichten Unterholz beschossen wurden. Das unmittelbar darauf einsetzende heftige Feuer von mehreren Seiten bewies, dass der Ort stärker besetzt war als vermutet.
    Vom Dorf hinter dem Elbdamm war nichts zu sehen, aber das Gelände dahin war durch Wald, Morast und dichtes Buschwerk kaum zu durchdringen. Der Prinz bat Yorck um Verstärkung und beschloss nach Rat ortskundiger Bauern, den Ort linksherum zu umgehen, wo er und seine Männer in das Feuer der Württemberger gerieten und sich erneut zurückziehen mussten.
    Gegen neun Uhr morgens löste sich der Nebel auf. Die nun klare Sicht auf Sumpfgelände und dicht besetzte Obstwiesen zeigte, dass sie Wartenburg nicht frontal stürmen konnten.
    Also änderte Yorck sein Vorgehen. Er ließ die französischen Batterien auf dem Damm durch preußische Artillerie beschießen, während der Prinz von Mecklenburg über das Dorf Bleddin vordringen sollte.
    Doch für sein Täuschungsmanöver brauchte er zuverlässige Männer, die die Stellung in der Mitte hielten. Deshalb befahl er der Infanterie der Brigade Steinmetz, dorthin vorzurücken.
    »Diese Linie muss gehalten werden!«, instruierte er ihren Kommandeur. »Der ganze Plan beruht darauf. Lassen Sie niemanden durch, halten Sie den Feind hier in der Mitte beschäftigt, während der Prinz und die Brigade Horn die feindlichen Stellungen von beiden Flanken umgehen.«
    Brigadekommandeur von Steinmetz ließ seine Männer in Linie antreten und die Scharfschützen wie üblich in Zweiergruppen ausschwärmen.
     
    »Treffen soll der Tirailleur , nicht knallen!«, foppte Philipp Trepte seinen ein Jahr jüngeren Bruder Julius. Ein beliebter Spruch unter den Plänklern, er stammte von Yorck persönlich.
    »Guck doch richtig hin, den da links neben dem Geschütz, den hab ich erwischt!«, entrüstete sich der Bruder, während er sein Gewehr neu lud. Derweil zielte und schoss Philipp, Julius Deckung gebend. Der feindliche Kanonier, auf den er angelegt hatte, griff sich an die Brust und schlug zu Boden.
    »Neunzehn!«, triumphierte Philipp. »Ich bin dir zwei voraus, Bruderherz.«
    »Na warte, der Nächste gehört mir!«, konterte der Jüngere und wischte sich den Schweiß aus dem Nacken. Die meisten in der Brigade hielten sie für Zwillinge und konnten sie kaum auseinanderhalten.
    Die Scharfschützen der Brigade Steinmetz waren nun schon seit sieben Stunden vor ihren eigenen Linientruppen im Einsatz und versuchten, diesen etwas Luft zu verschaffen. Sie hielten zwar immer noch die Stellung frontal zu Wartenburg, waren aber unter Beschuss schwerer französischer Artillerie geraten. Die Schützenketten wurden zunehmend ausgedünnt und mussten immer wieder durch neue Männer verstärkt werden.
    Mehrere Gewehrkugeln schlugen dicht vor dem Gebüsch ein, in dem die Brüder Trepte Deckung gesucht hatten.
    »Wir wechseln nach links«, entschied Philipp. Nun schossen sie beide gleichzeitig, um die Gegner abzulenken, und rannten zu einer Baumgruppe

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