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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dichtmachen.«
    »Danach schaute sie aber nicht aus«, sagte Suko. »Wir haben einen frischen Blumenschmuck gesehen.«
    »Klar, es gibt noch immer Menschen, die sich damit nicht abfinden können. Eine Frau stellt immer frische Blumen in die Vase. Das hat sie früher auch getan.«
    »Und einen Pfarrer gibt es auch nicht?«
    »So ist es, meine Herren, Martin Norwood wurde pensioniert. Ihm brach fast das Herz, als wir die Kirche schließen mussten.«
    »Kann ich mir denken«, sagte Suko, der sofort eine Frage nachschickte. »Und was passiert noch mit ihr? Wollen Sie sie leer stehen lassen oder haben Sie etwas anderes mit ihr vor?«
    Andy Vargas nickte und lachte dann. »Ja, wir vermieten die Kirche.«
    »Aha.«
    »Und wofür?«, fragte ich.
    Der Bürgermeister verzog die Lippen. »Für Feten eben. Für Events, wie man immer sagt.«
    »Das ist bei dieser Kirche auch geschehen?«
    »Klar. Die Leute müssen da putzen und wischen, wenn alles wieder vorbei ist.«
    »Ist Ihnen das recht?«
    »Ja. So gibt es wenigstens ein paar Pfund in die Kasse.«
    »Und was passiert dort?«
    »Alles Mögliche. Wenn Sie mal einen runden Geburtstag feiern, können Sie sich ja an mich wenden.«
    »Ach? Ist das Ihr Job? Vermieten Sie die Kirche?«
    Er nickte. »Ja, und ich nicht nur allein. Es gibt hier in Epping noch eine Kirche und einen Priester. Den können Sie ebenfalls fragen.«
    »Das habe ich nicht gewusst.«
    Der Bürgermeister winkte ab. »Wie ich schon erwähnte, so einmalig ist es auch wieder nicht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Eine ausholende Handbewegung folgte. »Nun ja, fragen Sie mal in den Gemeinden nach. Da gibt es einige, in denen die Kirchen zweckentfremdet wurden. Aber es läuft, und es kommt Geld in unser Stadtsäckel.«
    »Kann ich mir denken.«
    Suko meldete sich wieder. »Sagen Sie mal, Mister, wann haben Sie die nächste Veranstaltung?«
    Er musste nicht nachschauen, sondern gab die Antwort frei heraus. »Sie werden lachen. Heute.«
    »Ach? Wann denn?«
    »Am Abend.«
    »Und in der Kirche, wenn ich Sie recht verstanden habe?«
    »Ja, das ist so.«
    »Wer hat sie denn gemietet?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.« Er stand auf. »Da muss ich nachschauen. Der Name jedenfalls hat mir nichts gesagt, das weiß ich. Es ist niemand aus Epping.«
    Er brauchte auch seine Sekretärin nicht zu fragen, sondern fand die richtige Seite in einem Schnellhefter. Ein kurzer Blick reichte aus. »Ja, hier steht der Name.«
    »Und?«
    »Ein Mann namens Justus Blake hat die Kirche gemietet.«
    Suko und ich sahen uns an. Der Name sagte uns beiden nichts. Dafür kam der Bürgermeister wieder auf uns zu und nahm seinen Platz ein. Er lächelte knapp und fragte: »Sind Sie nun zufrieden?«
    »Nicht ganz.«
    »Was ist denn jetzt noch, Mister Sinclair?«
    »Können Sie nicht mehr sagen?«
    »Nein, was wollen Sie denn hören?«
    »Wann beginnt das Event? Wie groß ist die Anzahl der Personen? Und so weiter.«
    »Nein, das weiß ich alles nicht.«
    »Schade.«
    »Für Sie vielleicht, aber ich denke anders darüber. Für mich ist wichtig, dass im Voraus bezahlt wird, und das ist passiert. Ich muss also dem Geld nicht nachlaufen.«
    »Ja, ja, das müssen Sie nicht. Und ein anderes Interesse haben Sie da nicht?«
    »Wie meinen Sie?«
    »Wer da genau feiert.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, das geht mich nichts an. Ich habe kein Problem damit. Außerdem wird immer wieder aufgeräumt, sodass die Kirche aussieht wie neu. Von innen, meine ich. Aber jetzt darf ich mal eine Frage stellen.«
    »Bitte.«
    Der Bürgermeister verengte seine Augen. »Warum interessieren Sie sich überhaupt dafür? Sie sind von der Polizei. Haben Sie Angst, dass dort ein Verbrechen geschieht?«
    »Nein, das wohl nicht.«
    »Und was ist dann der Grund?«
    »Den kann ich Ihnen leider nicht sagen, Herr Bürgermeister.« Dann log ich. »Es geht auch nicht allein um Ihre Kirche. Wir haben noch andere auf unserem Plan, und wir wollen verhindern, dass sie für irgendwelche dunklen Zwecke benutzt werden.«
    »Ach«, sagte der Bürgermeister, »was meinen Sie denn genau damit?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Nur noch eine Frage. Sind die Menschen, die sich am Abend in der Kirche treffen, von hier?«
    »Ähm – wie meinen Sie das? Hier aus dem Ort?«
    »Ja.«
    »Nein, nein, das auf keinen Fall. Das würde auch niemand wagen. Man sieht das Gebäude noch immer als Kirche an. Ich glaube, dass die Leute aus London kommen. Aber wie gesagt, mehr weiß ich nicht.«
    Ich nickte ihm

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