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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fahren nicht wieder fort«, sagte Suko. »Oder täusche ich mich?«
    »Wo sind wir denn?«
    »In Epping.«
    Ich nickte. »Genau. Und ich frage mich, was wir hier noch länger sollen. Hier wird sich nichts abspielen, davon bin ich überzeugt. Wir müssen einen anderen Weg gehen.«
    »Zur Kirche?«
    »Ja. Und dort müssen wir einen Ort finden, der uns einigermaßen Schutz und Deckung bietet.«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    Beide rechneten wir damit, dass erst in der Dämmerung oder der Dunkelheit etwas in der Kirche passieren würde, und genau diese Zeit wollten wir nutzen.
    Was wir verspürten, war menschlich. Das Gefühl des Hungers brannte in unseren Mägen. Wir mussten es stillen und suchten deshalb einen Laden, der Lebensmittel verkaufte.
    Es war schnell einer gefunden. Der Verkäufer schaute uns etwas kritisch an. Dann fragte er: »Fremd hier?«
    »Ja.« Suko lächelte. »Wir kommen aus London.«
    »Das ist ja um die Ecke. Was kann ich für Sie tun?«
    Auf ein großes Essen konnten wir nicht setzen, aber die Sandwichs sahen frisch aus. Sie waren es auch, wie uns der Verkäufer versicherte. Seine Frau persönlich stellte sie her.
    Da sie recht groß waren, kamen wir jeder mit einem Sandwich aus, zudem waren es die beiden letzten im Kühlfach gewesen.
    »Jetzt sind alle weg.« Der Verkäufer lachte. »Das kommt auch nicht alle Tage vor.«
    »Haben die Bewohner plötzlich Hunger gehabt?«
    »Die nicht. Es waren Fremde.«
    Jetzt bekam nicht nur Suko große Ohren, sondern ich auch. Fremde hier, das war schon ungewöhnlich.
    »Wie meinen Sie das denn?«, wollte ich wissen.
    »Ja, Leute wie Sie, die nicht hier im Ort wohnen.«
    »Und die Fremden haben sich hier bei Ihnen mit Nahrung eingedeckt?«
    »Ja, sie kauften die Sandwichs. Die hatten sie vorher bestellt. War ein gutes Geschäft.«
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte ich. »Wie viele Personen waren es denn, die hier bei Ihnen bestellt haben?«
    »Es waren nicht alle hier im Laden. Nur ein Mann und eine Frau. Sie haben das Bestellte abgeholt.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Verdammt. Warum erzähle ich Ihnen das alles? Was geht Sie das überhaupt an, verdammt noch mal. Das ist schon komisch, und ich bin so blöd und falle noch auf Sie herein.«
    Als wir sahen, dass er einen roten Kopf bekam, wollten wir ihn beruhigen. Er atmete noch immer scharf, als wir ihm unsere Ausweise zeigten. Dann nahm seine Stimme einen Hauch von Ehrfurcht an.
    »Oh, Sie sind vom Yard.«
    »Genau.«
    »Das ist natürlich etwas anderes.«
    »Dann können wir über die Personen reden, die Sie besucht haben?«
    »Wenn Sie wollen, aber ich kann Ihnen nicht viel sagen. Der Mann und die Frau haben sich normal benommen. Sie haben die Sandwichs mitgenommen und auch bezahlt.«
    »Das glaube ich Ihnen ja. Haben sie noch etwas gesagt? Oder Kommentare abgegeben?«
    »Ähm – wie meinen Sie das?«
    »Zum Bespiel, was sie vorhatten und wohin sie fahren wollten.«
    Der Händler überlegte intensiv. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf. »Es ist schade, dass ich nicht helfen kann. Gefahren sind sie dann wohl.«
    »Haben Sie die Autos gesehen?«
    »Nein, ich achtete nicht darauf. Kann mir aber gut vorstellen, dass es Vans gewesen sind.«
    »Okay, das hilft schon mal. Und von einem Ziel haben sie nicht gesprochen?«
    »Nein. Nicht, dass ich wüsste. Der Mann und die Frau waren recht schweigsam. Für sie war es nur wichtig, dass sie satt wurden. Sorry, mehr kann ich nicht für Sie tun.«
    »Trotzdem danke.«
    »Keine Ursache.«
    Bevor der Mann weitere Fragen stellen konnte, hatten wir seinen Laden verlassen und gingen die wenigen Schritte bis zum Auto. Etwas zu trinken hatten wir immer dabei, und jetzt war es Suko, der eine erste Frage stellte.
    »Mit wie vielen Personen könnten wir es zu tun bekommen?«
    Ich schluckte den ersten Bissen. »Keine Ahnung. Ich richte mich auf zehn ein.«
    »Gut. Und nicht nur Männer.«
    »Das versteht sich.«
    Suko musste plötzlich lachen. Ich fragte ihn nicht nach dem Grund, weil ich wusste, dass er ihn mir sagen würde, und richtig, er kam auch damit heraus.
    »Jetzt sind wir schon so weit gekommen, dass wir jemanden verdächtigen, der Sandwichs kauft. Irgendwie empfinde ich das als schrecklich.«
    »Ja, normal ist es nicht.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber das kommt davon, wenn man so ein Leben führt wie wir.«
    »Genau.« Suko schob seinen letzten Bissen in den Mund. »Dann sollten wir uns gleich auf den Weg machen, um die Leute zu suchen.«
    »An der

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