182 - Das Killer-Auto
der Shlaaks. »Der Ober-Ghoul ist für mich reserviert! Sollte sich einer von euch an ihm vergreifen, stirbt er durch meine Hand!«
»Niemand wird Gaddol ein Haar krümmen«, versicherte Veccen, dann lachte er.
»Was ist daran so komisch?« wollte Laorr wissen.
»Mir fiel soeben ein, daß Gaddol völlig unbehaart ist.«
»Er ist miesester, übelriechener Höllenschleim!«
Veccen spielte den Propheten, als er kalt lächelnd sagte: »Aber nicht mehr lange.«
***
»Ich schäme mich, dieses Ungeheuer geschaffen zu haben!« gestand Ray Bishop zerknirscht. »Ich weiß nicht, wogegen wir uns versündigt haben, aber ich wollte, es wäre nie geschehen. Diese Last werde ich bis an mein Lebensende tragen. Immer werde ich vor Augen sehen, was ich getan habe.«
»Sie haben nichts getan!« sagte ich ernst.
»Ich habe die Basis für all das geschaffen, was jetzt geschieht!« klagte sich Bishop weiter an. »Wenn wir den Wagen nicht gebaut hätten, hätte die Hölle nicht von ihm Besitz ergreifen können. Pat hat seine Strafe erhalten… Ich wollte, ich würde auch nicht mehr leben.«
»Anstatt sich totzujammern, sollten Sie uns lieber helfen«, sagte Mr. Silver streng.
»Wie denn?« fragte Bishop unglücklich.
Das war eine gute Frage, die wir natürlich nicht für Ray Bishop beantworten konnten. Die Idee mußte von ihm kommen, ausführen würden wir sie dann.
Aber von Bishop kam nichts.
Das Grauen schien seinen Kopf geleert zu haben. Fassungslosigkeit und Entsetzen hielten ihn fest in ihren Klauen und ließen ihn nicht los.
Auch Clarissa Penrose wußte nicht, was man hätte tun können, um des Killer-Autos habhaft zu werden. Auch sie hatte einen schlimmen Schock erlitten.
Buddy hatte sich einen seiner beiden Väter geholt. Wir konnten davon ausgehen, daß er auch Ray Bishop töten wollte.
Würde das Horror-Fahrzeug wiederkommen?
Für Mr. Silver und mich stand fest, daß wir nicht von Bishops Seite weichen durften, denn Buddy hing wie ein Damoklesschwert über dem Ingenieur, und vielleicht hatte Buddy auch Clarissa Penroses Tod beschlossen.
Clarissa verteilte Drinks.
Sie nahm sich selbst den größten. »Ich habe Angst«, gestand sie tonlos.
»Wir passen auf Sie auf«, sagte Mr. Silver.
»Sie waren anwesend, als Buddy sich Pat Barrett holte, und konnten nichts tun.« Clarissas Worte klangen nicht wie ein Vorwurf, waren lediglich eine nüchterne Feststellung.
»Barrett würde noch leben, wenn er nicht falsch reagiert hätte«, erwiderte Mr. Silver.
Er hatte recht. Wenn Barrett ins Haus geflohen wäre, hätten der Ex-Dämon und ich den Angriff des Satans auf Rädern abgewehrt. Vielleicht wäre es uns sogar gelungen, die schwarze Kraft, die Buddy beherrschte, zu vernichten.
Auf der Terrasse sah es noch chaotisch aus.
Ich ging hinaus und machte Ordnung. Aber mir ging es eigentlich nicht darum. Mir war nach frischer Luft, und ich wollte mich außerdem vergewissern, daß Buddy nicht schon wieder auf der Lauer lag.
Ich stellte den Tisch auf und plazierte die Stühle darum herum. Mr. Silver kam aus dem Haus.
»Wir müssen bei den beiden bleiben, Tony«, sagte er. »Wir dürfen sie nicht aus den Augen lassen. Buddy ist noch nicht fertig mit seiner Todestour.«
»Können wir ihm eine Falle stellen?«
»Daran habe ich auch schon gedacht«, sagte Mr. Silver. »Aber mir ist nichts Praktikables eingefallen.«
Der Ex-Dämon erwähnte Shavenaar, das Höllenschwert. Er hätte es sich gern geholt.
»Damit könnte ich Buddy in seine Bestandteile zerlegen«, sagte er.
Ich drückte ihm die Roverschlüssel in die Hand. »Okay, hol Shavenaar. Ich kann vorläufig auch allein auf die beiden aufpassen. Solange sie sich nicht aus dem Haus rühren, kann ihnen Buddy kaum etwas anhaben.«
»Der Killer-Wagen bringt es fertig, das Haus zu stürmen.«
»Sowie er auftaucht, schieße ich ihm das zweite Auge aus, dann ist er so gut wie erledigt.«
Der Ex-Dämon verließ das Grundstück.
Ich kehrte zu Clarissa Penrose und Ray Bishop zurück.
»Wohin geht Mr. Silver?« wollte der Ingenieur nervös wissen.
»Er holt eine Waffe, mit der sich Buddy zerstören läßt«, antwortete ich.
»Aber… der Wagen wird doch von der Hölle beherrscht.«
Ich nickte. »Deshalb muß man die richtige Waffe gegen ihn einsetzen. Buddy ist nicht unverwundbar, das haben Sie ja gesehen.«
Der Ingenieur raufte sich die Haare. »Ich zerbreche mir schon die ganze Zeit darüber den Kopf, wie wir Gewalt über Buddy bekommen könnten«, sagte er heiser.
Weitere Kostenlose Bücher