182 - Das Killer-Auto
dafür bereits bestraft.«
Barrett sah mich nervös an. »Wie meinen Sie das?«
Ich erzählte ihm von Buddys Überfall in der Tiefgarage.
»Sie meinen, der Wagen könnte sich vorher bereits des Reporters angenommen haben?« fragte Pat Barrett.
»Was hätte Buddy sonst dort gewollt?« fragte ich zurück.
Barrett senkte betroffen den Blick. »Wenn unser Wagen Efrem Winner wirklich getötet haben sollte… Mr. Ballard, Ray und ich hatten nicht die Absicht, einen Killer auf Rädern zu schaffen.«
Wir begaben uns auf die Terrasse des großen Hauses. Ein nierenförmiger Swimming-pool befand sich davor.
Mr. Silver war etwas weniger unfreundlich empfangen worden. Clarissa Penrose forderte uns auf, Platz zu nehmen, und Mr. Silver ließ die Ingenieure und ihre Geldgeberin wissen, wodurch es zu Buddys schrecklicher »Entgleisung« gekommen war.
Wie häufig in solchen Situationen verhalf er seinen Worten zu magischem Nachdruck, damit man sie nicht als Unsinn abtat.
Ray Bishops Beteuerungen, sie hätten ausschließlich edle Ziele verfolgt, als sie daran gingen, das Auto von morgen zu bauen, hätten sich danach eigentlich erübrigt, aber ich konnte mir vorstellen, daß es ihm ein Herzensbedürfnis war, sich das von der Seele zu reden.
Ich bat die Ingenieure um Vorschläge, fragte sie, was man tun könne, um mit Buddy in Verbindung zu treten, oder ob es eine Möglichkeit gäbe, ihn zu orten.
Barrett schüttelte den Kopf. »Nicht nur die Polizei, auch wir haben Buddy intensiv gesucht. Leider ohne Erfolg. Nun wissen wir, warum. Wenn das Böse von Buddy Besitz ergriffen hat, ist er nicht mehr wie wir.«
»Seine Steuerungsprogramme müssen sich grundlegend geändert haben«, sagte Ray Bishop. »Er ist unberechenbar geworden.«
»Er ist nun zu allem fähig«, sagte ich.
Plötzlich krachte das schwere Eisentor.
Die Flügel flogen auf, und das Killer-Auto schoß herein.
Clarissa Penrose stieß einen gellenden Schrei aus und schnellte hoch. Pat Barrett und Ray Bishop sprangen ebenfalls entgeistert auf.
Buddys unverhofftes Auftauchen überraschte mich. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß der Killer-Wagen gewissermaßen nach Hause kommen würde.
Er kehrte zu seinen Vätern zurück. Griff jene, die ihn geschaffen hatten, an. Mir wurde klar, warum er das machte: Damit niemand mehr Macht über ihn hatte.
Er wollte die Brücken abbrechen, über die man ihn möglicherweise erreichen konnte. Wenn das jemandem gelang, dann nur Bishop und Barrett.
Der Tisch fiel um, zwei Stühle klapperten auf den Travertinboden. Mr. Silver schnappte sich Clarissa Penrose und brachte sie ins Haus.
Ich stieß Ray Bishop hinter den beiden her und wollte mich auch um Pat Barrett kümmern, doch der Ingenieur drehte durch. Barretts Verstand hakte aus, ich kann es mir nicht anders erklären.
Anstatt sich in Sicherheit zu bringen, rannte er dem Killer-Auto entgegen.
»Barrett, kommen Sie zurück!« schrie ich, sprang wieder auf die Terrasse und riß den Revolver aus dem Leder.
Pat Barrett brüllte irgend etwas. Ich konnte die Worte nicht verstehen, nahm an, daß es sich um einen Befehl handelte, auf den Buddy jedoch nicht reagierte.
Im nächsten Augenblick erreichte das Killer-Fahrzeug den Ingenieur. Er schrie wieder, diesmal vor Schmerz, als der Wagen ihn niederstieß.
Er stürzte, das Maul klaffte auf, Barrett fiel hinein, und die Kiefer klappten sofort wieder zu. Pat Barrett war verschwunden, und niemand hatte es verhindern können.
Ich zielte auf Buddys rechtes Auge und drückte ab.
Die geweihte Silberkugel ließ ihn auf dieser Seite erblinden.
Der Horror-Wagen kreiselte herum und raste zum aufgebrochenen Tor zurück. Mr. Silver stürzte auf die Terrasse, doch auch er konnte nicht verhindern, daß sich Buddy aus dem Staub machte.
So schnell, wie der Spuk begonnen hatte, war er auch wieder vorbei.
Clarissa Penrose erlitt eine Nervenkrise. Sie schrie und weinte, und Ray Bishop schaffte es nicht, sie zu beruhigen. Erst als sich Mr. Silver ihrer annahm, beruhigte sie sich.
***
»Heute nacht«, sagte Laorr zu seinem Stellvertreter. »Heute nacht greifen wir Gaddol und seine verdammte Brut an. Sie müssen alle sterben, keiner darf überleben. Ich will in dieser Stadt keinen Leichenfresser mehr sehen!«
Diese Entscheidung war ganz in Veccens Sinn.
»Sag allen, sie sollen sich bereithalten!« befahl ihm Laorr.
»Sie sind bereit. Sie brennen darauf, die Leichenfresser auszurotten.«
»Alle, bis auf einen: Gaddol!« knurrte der Anführer
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