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1820 - Karenas Liebesbiss

1820 - Karenas Liebesbiss

Titel: 1820 - Karenas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jemand.
    Und diese Gestalt kannte er. Sie war eine Frau wie Karena, die aber einen besonderen Namen hatte und ebenfalls eine Vampirin war. Man nannte sie die blonde Bestie …
    ***
    Justine Cavallo tat nichts. Sie stand einfach nur da und schaute die Stufen der Treppe hoch. Dabei sah sie aus wie immer. So hatte sie auch vor Jahren ausgesehen, nur gab es bei den Vampiren das Phänomen, dass sie nicht alterten. Und dafür war die Unperson mit den hellblonden Haaren genau das richtige Beispiel.
    Als Johnny in seinem Rücken das Gekreische hörte, da wusste er, dass die Cavallo auch von den beiden anderen Blutsaugern entdeckt worden war. Und da wusste er, dass er in einer Falle saß, aus der er sich mit eigener Kraft nicht befreien konnte. Er kam von hier nicht weg, und der Rückweg war ihm ebenfalls abgeschnitten.
    Er schaute nach unten. Man konnte die Cavallo auch als die Sünde in Leder bezeichnen. Auch jetzt trug sie wieder ihr schwarzes Lederkostüm, das aussah, als wäre es auf die Haut gemalt worden. So eng saß das Material.
    Auch der Ausschnitt gehörte dazu. Er war ziemlich weit gehalten, und die Brüste wurden in die Höhe gepresst. Manchmal schauten auch die Warzen über den Ausschnitt hinweg. Das war dann genau das, was die Cavallo wollte. Ihre Opfer lockte sie in die Honigfalle, um dann gnadenlos zuzuschlagen. Jemand, der in ihr ebenmäßig geschnittenes Gesicht schaute, der konnte sich kaum vorstellen, welch ein eiskaltes Biest sich dahinter verbarg. Vielleicht wenn jemand in ihre Augen geschaut hätte, in denen die Kälte eines Gletschers lag.
    Sie war perfekt, sie alterte nicht, sie glich einer Puppe, die ein Designer erfunden hatte.
    Nachdem sie die Hälfte der Stufen hinter sich gelassen hatte, blieb sie stehen.
    Johnny schaute nach unten, sie in die Höhe, und ihre Blicke trafen sich.
    »Na, Johnny Conolly?«
    Er hörte ihre Stimme und schaute weg. Johnny wusste nicht, was er sagen sollte. Es war alles anders geworden.
    Er hatte sich auf der Gewinnerstraße befunden, und jetzt war alles wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. Jetzt spürte er auch die Folgen des Kampfes. Jetzt, wo sich sein Adrenalinspiegel gesenkt hatte, spürte er seine Blessuren.
    Sie fragte weiter.
    »Du weißt noch, wer ich bin?«
    »Klar, Justine.«
    »Okay, dann brauche ich dir nicht viel zu erklären. Jedenfalls bin ich froh, dass es geklappt hat. Du bist perfekt in die Falle gelaufen, aber ich muss auch sagen, dass du dich gut geschlagen hast. Das mal außen vor. Alle Achtung.«
    »Und weiter?«
    »Das wirst du noch sehen.« Sie setzte sich wieder in Bewegung. Sie kam direkt auf ihn zu, und Johnny dachte daran, ihr auszuweichen. Da ging sie einen Schritt und stand direkt vor ihm.
    »Hattest du was vor?«
    »Nein. Nein, ich …«
    »Lüg nicht!«
    Johnny kam zu keiner Antwort mehr, denn sie zeigte ihm, was sie drauf hatte. Dazu benötigte sie die linke Hand. Wie ein Reptil stieß sie nach vorn. Johnny fühlte sich gepackt. Da gruben sich die Finger in seinen Hemdenstoff über der Brust, und dann wurde er von der Cavallo angehoben, als hätte er kein Gewicht. Seine Füßen schwangen über dem Boden hin und her, als wären die Beine zwei Pendel. Er wusste, dass es lächerlich aussah, und die Blutsaugerin hatte ihren Spaß, indem sie ihn wieder zurück in Karenas Wohnung trug.
    Die hatte die Zeit genutzt und sich ihr dünnes Kleid übergestreift. Sie schaute zu, der Bleiche tat es ebenfalls, und dann hatte die Cavallo noch ein Highlight auf Lager. Sie schleuderte Johnny einige Male um sich selbst und ließ ihn dann los, sodass er quer durch den Raum flog – und auf der Couch landete.
    Er federte nach, seine Zähne schlugen aufeinander, er biss sich auch auf die Zunge und blieb dann liegen. Das Blut war ihm in den Kopf gestiegen. Er war rot geworden. Er schnappte nach Luft und hatte sogar noch Zeit, sich darüber zu ärgern, dass er in eine Falle gelaufen war.
    Wenn er den Kopf nach rechts drehte, sah er die Cavallo in der offenen Tür stehen. Sie wurde eingerahmt von den beiden anderen Vampiren, die wie Wachtposten wirkten.
    Johnny war kein Fantast. Er wusste genau, wann er keine Chance mehr hatte. Und das war in diesem Fall so. Da gab es auch nichts schönzureden.
    Karena drehte der Cavallo das Gesicht zu. »Wann kann ich anfangen zu trinken?«
    »Es ist mir egal.«
    »Jetzt?«
    »Ja, meinetwegen. Gib ihm den Liebesbiss …«
    ***
    Wir fuhren durch London und vor allen Dingen durch Paddington. Es gab nur diesen einen Hinweis.

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