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1820 - Karenas Liebesbiss

1820 - Karenas Liebesbiss

Titel: 1820 - Karenas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill setzte sich an die Spitze, und ich musste ihn an der Schulter zurückziehen.
    »Bitte, nicht so stürmisch. Wir gehen es locker an.«
    »Das kann ich nicht. Du hast gut reden, aber Johnny ist nicht dein Sohn.«
    »Stimmt, aber ich hänge trotzdem an ihm. Wir dürfen uns nicht verhalten wie die Elefanten im Porzellanladen.«
    Bill nickte. »Tut mir leid, aber ich muss mich erst zusammenreißen.«
    »Dann tu das.«
    Wir schlenderten auf das Haus zu. Vor ihm lungerten keine Personen herum wie bei den anderen Häusern. Ich fragte mich, warum das so war.
    Ich ließ meinen Blick über die Fassade gleiten, sah die Fenster mit den zumeist blinden Scheiben und dachte darüber nach, dass sich Menschen dahinter gut verbergen konnten.
    Die Haustür lag in einer Nische. Sie war zu. Ob sie allerdings abgeschlossen war, musste sich erst noch herausstellen.
    Suko tippte mir auf die Schulter. »Ich sehe mich mal an der Seite und auch hinten um.«
    »Tu das.«
    »Und ihr geht rein?«
    »Sicher!«, zischte Bill.
    Suko ging, und wir kümmerten uns um die Haustür. Es war nicht mehr als ein Stück Holz, das man einfach in die Öffnung geklemmt hatte. Sie stand zudem schräg, und wer sie aufziehen wollte, der musste schon eine gewisse Kraft aufwenden.
    Ich wollte sie an der Seite anfassen, aber Bill war schneller. Es gab da eine Lücke zwischen dem seitlichen Türrand und der Wand. Dort hinein passten Bills Finger.
    »Ich ziehe sie jetzt auf!«
    »Okay, aber sei …« Ich wollte noch etwas sagen, kam aber nicht mehr dazu, denn plötzlich erschien Suko. Dass er aufgeregt war, sah ich ihm nicht an. Er nickte nur.
    »Was ist denn?«
    »Kommt bitte mit. Ich habe jemanden gefunden.«
    »Johnny?«, keuchte Bill.
    »Nein, eine andere Person.«
    Wenn er so redete, dann spaßte er nicht, dann war es ihm verdammt ernst.
    »Warte!«, flüsterte ich Bill zu und folgte Suko, der bereits vorgelaufen war.
    »Was ist denn?«, wollte ich wissen.
    »Wirst du gleich sehen. Aber ich kann dir schon jetzt sagen, dass wir hier richtig sind.«
    »Das ist gut.«
    Wir liefen an der Hausseite entlang. Der Boden war weich. Es lag auch Müll herum, aber das war für uns uninteressant. Ich folgte Suko nach rechts und ging weiter zur Hauswand hin. Allerdings nicht ganz. Zwischen dem Müll lag eine Gestalt. Es war ein Mann, und er bewegte sich nicht mehr.
    »Ist er tot?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Geh mal zu ihm.«
    Ich hatte mir schon gedacht, dass Suko noch etwas in der Hinterhand hielt. Es waren ja nur ein paar kleine Schritte, die mich ans Ziel brachten.
    Da lag der Mann auf dem Boden. Er war noch recht jung, aber es war nicht Johnny Conolly. Zudem hätte Johnny nie solch ein Zeug getragen. Alles sah abgewetzt aus oder sogar abgerissen. Aber das war es nicht, was mich so schockte.
    Es war die linke Halsseite, die nicht mehr aussah, wie sie auszusehen hatte.
    Sie war nur noch ein blutiges Etwas!
    ***
    Bill Conolly stand unter Dampf. Und das nicht erst, seit er die Nische betreten hatte. Schon die ganze Fahrt über hatte er das Gefühl gehabt, platzen zu müssen. Aber er hatte sich zusammengerissen und war auf der anderen Seite froh, dass Suko und John die Übersicht behalten hatten. Aber jetzt war er auf sich allein gestellt.
    Er wusste es! Ja, er wusste genau, dass sich sein Sohn Johnny in diesem Haus befand. Es war verrückt, aber er fühlte sich wie ein Kind. Er hätte am liebsten Johnnys Namen geschrien, hielt sich aber zurück und wartete auf John und Suko.
    Das dauerte.
    Bill zischte einige Flüche. Es brachte nichts, die beiden kamen nicht.
    Bills Druck wurde größer, er hatte das Gefühl, explodieren zu müssen, wenn nicht bald etwas passierte, aber es geschah nichts, und dann war Bill es leid.
    Sein Entschluss stand fest. Nach einem scharfen Atemzug kam er zur Sache. Er sah vor sich die Brettertür, aber da war an der Seite noch die Lücke. Dort griff er wieder hinein und zerrte an der provisorischen Tür.
    Sie ließ sich bewegen.
    Bill hörte sich selbst lachen, setzte noch mehr Kraft ein und zog die Tür immer weiter auf.
    Sie gab ein Geräusch ab, als sie über den Boden kratzte. Das ärgerte ihn zwar, ließ sich aber nicht vermeiden, wenn er den Durchschlupf breit genug machen wollte, um das Haus zu betreten.
    Und das schaffte er auch.
    Bill atmete auf. Seine Lippen verzogen sich zu einem kantigen Lächeln. Im Gegensatz zu seinem Sohn hatte er seine Waffe nicht vergessen, und er würde sie sofort einsetzen, wenn es nötig sein

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