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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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separat verstaut, in einer Kabine bei den sechzehn Besitzern.
    Die Zentrifaal ließen kein Auge von ihrem Schatz. Ich konnte beobachten, daß sie den Behälter mit großer Sorgfalt behandelten. Darin mußte sich ein Gegenstand von erheblichem Wert befinden, vielleicht waren es auch mehrere Gegenstände.
    Die neuen Passagiere übernahmen die gereinigten Quartiere und einen abgeteilten Flur und kamen erst einmal nicht wieder zum Vorschein.
    Bully und ich versuchten, Kontakt mit Demin aufzunehmen. Es war höchste Zeit für das anberaumte Gespräch dachten wir zumindest. Aber wir stießen auf eine Mauer des Schweigens. Die Paradea, die wir befragten, kannten den Namen „Demin" nicht einmal, was natürlich eine glatte Lüge war.
    Wir hielten uns die meiste Zeit im Speisesaal auf. Immer noch berichteten Mocksgerger und Kroogh von ihren Erlebnissen im Traum. Die Träume gehörten den Paradea, im wahrsten Sinn des Wortes. Unsere Otterschlangen richteten ein irreales Gemetzel aus Blut und Folter an, und wir konnten froh sein, daß wir davon nicht betroffen waren.
    Desorientierte Bewegungen wurden zur Regel. Von den freundlichen Gemütern, speziell denen der Mocksgerger, blieb nicht viel Positives übrig.
    Allgemein sehnte man das Ende der Reise herbei. Die jeweiligen Zielplaneten waren gängiges Thema der Gespräche. Jedes Detail konnte von Bedeutung sein; wir sogen alle Informationen auf, die zu bekommen waren.
    Die Neuen an Bord sorgten für eine veränderte Atmosphäre. Obwohl sie nicht zu sehen waren, produzierten sie auf eine geheimnisvolle Weise Spannung. Sie waren da, und man fühlte es.
    Gegen Abend kam es zu einer denkwürdigen Begebenheit: A-Gidecaj und seine Leute betraten den Speisesaal. Bemerkenswert war, daß sie es nicht einzeln taten, so wie gewöhnlich, sondern im kompletten Clan aus sechzehn Personen.
    Ihre schwarzgekleidete Schar machte riesengroßen Eindruck. Die Kroogh, die Mocksgerger und die anderen - alle starrten unverhohlen die Todesengel an. Hinzu kamen verstohlene Blicke der beiden Paradea, die sich gerade entlang der Wände drückten.
    A-Gidecaj und seine Leute steuerten einen Tisch in der Nähe der Wand an. Die Mocksgerger, die dort gesessen hatten, räumten wortlos ihre Plätze.
    Alle sechzehn Zentrifaal setzten sich so, daß sie den Raum überblicken konnten. Nicht ein einziger wandte der Tür seinen Rücken zu.
    Es handelte sich um eine ausgesprochen stille Mahlzeit. In dem Augenblick, als die Schotten beiseite fuhren als der zweite Clan den Saal betrat! -, wurde sie zum unvergeßlichen Ereignis.
    Der zweite Clan registrierte augenblicklich, daß da bereits sechzehn andere ihres Volkes saßen.
    Die Neuankömmlinge zeigten ein absolut identisches Verhalten. Allerdings waren sie nicht sechzehn, sondern lediglich zwölf. Die übrigen vier mußten ‘in der Unterkunft geblieben sein. Sie steuerten einen Tisch an, der am Rand lag, von dem aus man die anderen Zentrifaal im Auge hatte. Und dann nahmen sie schweigend ihre Mahlzeit zu sich.
    Keiner der Kroogh oder der Mocksgerger wagte, sich zu rühren. Ich fand es erstaunlich anzusehen, wie die Furcht sie in Starre versetzte. Kaum einer, der noch Nahrung anrührte, geschweige denn zu reden anfing.
    A-Gidecajs Clan verließ den Speisesaal als erster. Die Zentrifaal bewegten sich scheinbar ganz natürlich. In Wahrheit gaben sie einander die ganze Zeit Deckung. Wer im Nahkampf erfahren ist, sieht solche Dinge.
    Ich wechselte einen bedeutsamen Blick mit Reginald Bull. Eine Woche noch bis Zentrifaal-Zentrum. Es sah ganz so aus, als steckten wir auf unserem Seelenverkäufer in Schwierigkeiten.
     
    *
     
    Demin meldete sich am Ende des Bordtages. Es wurde wieder dunkler in der CHIIZ, und die Anzahl der Gestalten, die sich ruhelos durch die Korridore drückten, war stark gewachsen. Sie fürchteten die Träume. Wir konnten es nicht ändern, jeder mußte für sich selbst sorgen. Und daß die Passage nicht wirklich gefährlich war, daß sie „nur" die Seele schädigte, das wußten wir ja mittlerweile.
    An der Tür pochte es. Plötzlich stand der kleine Paradea in unserer Kabine, gerade als wir uns schlafen legen wollten.
    Keiner von uns verspürte Müdigkeit. Der Flug stellte jedoch eine Gelegenheit dar, unsere geschundenen Körper wiederaufzurichten. Wir würden es nötig haben, das ahnte ich.
    „Guten Abend, Perry Rhodan. Guten Abend, Reginald Bull."
    Die zischelnde Stimme hatte einen bedrückten Klang, soweit man das als Mensch beurteilen konnte.
    „Zeit

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