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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für unser Gespräch?" fragte Bully unfreundlich. „Wurde auch Zeit, du hast uns warten lassen."
    „Es war notwendig. Ich mußte mit dem Kapitän reden. Eure Haltung zum Passagepreis gefährdet die komplette Mission der CHIR."
    „Mission?" wiederholte Bully. „Ich dachte, das hier wär’ ein Passagierraumer."
    „Ja. Das und noch mehr."
    Wir starrten Demin erwartungsvoll an, aber mehr kam nicht; also sagte ich: „Hör zu, Demin, so geht es nicht weiter. Entweder wir erhalten jetzt Aufklärung, oder wir werden unser Wissen mit den übrigen Passagieren besprechen."
    Ein klassischer Schuß ins Blaue - der offensichtlich voll im Ziel saß.
    „Nein !" Ein hastiges Wort. „Der Kapitän wird euch lückenlos aufklären. Er bittet mich, euch den Termin auszurichten. In zwei Tagen, zum Anfang der Bordschlafphase."
    Bully und ich tauschten einen Blick.
    „Akzeptiert", teilte ich nach einer Weile mit. „Unter der Voraussetzung, daß du uns ein paar Kleinigkeiten jetzt schon verrätst."
    „Dazu bin ich nicht befugt."
    „Es handelt sich nicht um diese Todesträume, auch nicht um die Paradea."
    „Sondern?"
    „Um die neuen Passagiere", antwortete ich prompt.
    Demin starrte mich voller Ablehnung an. „Was willst du wissen?"
    „Zum Beispiel das: Wer ist der Anführer des neuen Clans?"
    „Ich weiß nur, daß er den Namen A-Kestah trägt. Was sollte ein Name dir nützen, Perry Rhodan?
    Andere Informationen besitzt niemand in der CHIIZ."
    „Was will A-Kestah an Bord?"
    „Ich habe keine Ahnung."
    Demin wich wieder zur Tür zurück, als wolle er sich der Unterhaltung durch Flucht entziehen.
    „Was ist sein Ziel?"
    „Man sagte uns, sie wollen nach Zentrifaal-Zentrum."
    Ich murmelte: „Hmm ... Dasselbe Flugziel wie A-Gidecaj. Auffällig, muß aber nichts zu bedeuten haben."
    „Die meisten reisenden Zentrifaal sind nach Z-Z unterwegs", erläuterte Demin. „Oder sie kommen gerade von dort. Das ist wirklich nichts Ungewöhnliches."
    „Z-Z?" warf Bully ein. „Was soll das sein?"
    „Die gebräuchliche Abkürzung für Zentrifaal-Zentrum."
    Wir schwiegen eine Weile, und der kleine Paradea wollte bereits den Rückzug antreten, als ich meine letzte Frage stellte: „Dieser Behälter, den A-Kestah und seine Leute mitgebracht haben, warum lagert der in einer Kabine?"
    „Wieso denn nicht?" wunderte sich Demin.
    „Weil alle anderen Frachtgegenstände im Frachtbereich stehen."
    „Die Frage stellt ihr besser Buage. Sie weiß sicher Bescheid."
    „Du meinst, Buage bestimmt die Frachtgebühr des Behälters? Vielleicht kennt sie dann auch den Inhalt."
    „Das glaube ich nicht", wehrte Demin ab. „Es steht einer Paradea nicht an, Zentrifaal nach ihrem Gepäck zu befragen. Außerdem glaube ich nicht, daß die Fracht einen zusätzlichen Preis kostet."
    „Nein?"
    „Nein. Wir würden sogar dafür zahlen, daß wir sie befördern dürfen."
    „Ah."
    Ich und Bully starrten den Kleinen aufmerksam an. Demin erschrak. Er hatte wahrscheinlich in dem Augenblick, als er sprach, gar nicht begriffen, was er da sagte.
    „Jetzt mal keinen Rückzieher", munterte Bull den Paradea auf.
    „Nun ... der Behälter erzeugt die intensivsten Träume von allen. Die Kiste steckt voller Tod und Blut und Gewalt. Das ist der Grund."
    Ich brauchte eine Weile, um die Information zu verarbeiten. „Das heißt, in diesem Gehäuse steckt ein lebendiges Wesen?"
    Der kleine Paradea wand sich hin und her. Es war ihm sichtlich lästig, das Gespräch zu führen.
    „Nicht unbedingt ein Lebewesen. Was sollte das wohl für eines sein? Der Behälter träumt den ganzen Tag, auch außerhalb der Schlafphasen."
    „Nun gut, Demin. Das war alles."
    „Ich kann jetzt gehen?"
    Bully grinste süffisant. „Wohin immer du möchtest. Paß auf, daß du keinem Zentrifaal in die Arme läufst."
    Demin machte sich noch kleiner, als er ohnehin schon war. Paradea und Zentrifaal, das war ein zwiespältiges Verhältnis. Sie fürchteten die bleichen Todesengel, aber aus einem für mich noch nicht durchschaubaren Grund liebten sie deren Träume.
     
    *
     
    Es gab ein riesiges Geschepper am nächsten Tag im großen Speisesaal. An den feuerroten Wänden klebte plötzlich der Rest einer giftgrünen Breimahlzeit.
    Eine Horde Mocksgerger stürzte sich auf einen einzelnen Artgenossen, der plötzlich aufgesprungen war.
    Es handelte sich um Pitcher, unseren Schlafwandler.
    „Er hat drei Tage nicht geruht", hörte ich jemanden raunen. „Pitcher verliert die Nerven."
    „Packt ihn, packt ihn doch

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