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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufbrausen, das erkannte ich trotz der Ausdruckslosigkeit seiner schwarzen Blickleiste. Aber er hielt sich eisern in der Gewalt.
    „Also gut. Ich werde A-Gidecaj fragen."
    Er machte auf dem Absatz kehrt, stürmte in eine der Kabinen, klopfte nicht einmal. Nach wenigen Sekunden kam er mit seinem Clanführer wieder zum Vorschein.
    Er und sein schweigsamer Wächterkollege traten ein paar Schritte vor. Wir standen zwischen drei Zentrifaal gleichsam eingekeilt.
    A-Gidecaj musterte uns ausgiebig. „Was wollt ihr?" fragte er nach einer Weile.
    „Wir kommen in einer Vermittlungsmission im Auftrag der Paradea."
    „So."
    „Es hat an Bord der CHIIZ drei Mordfälle gegeben. Wir möchten die Kampfhandlungen bis Zentrifaal-Zentrum gern eingestellt wissen. Dazu ist es notwendig, daß jemand zwischen den Parteien vermittelt."
    „Was für Parteien?" fragte A-Gidecaj gleichgültig.
    „Die eine besteht aus A-Kestah und seinem Clan. Die andere Partei bist du. Natürlich mit deinen Leuten."
    „Dann nimm zur Kenntnis, Perry Rhodan, daß ich an keinem Konflikt teilnehme. Ich weiß von keinem Mord. Was A-Kestah unternimmt, ist für mich absolut ohne jeden Belang."
    Ich schüttelte ärgerlich den Kopf. Gidecaj hatte anscheinend die Absicht zu mauern, das wurde mir klar.
    „Und was", fragte ich vorsichtig, „ist mit deiner Gefährtin D-Koker?"
    Keine Antwort.
    „Nicht zu vergessen der Embryo", schob ich unerbittlich hinterher.
    Einen Augenblick hatte ich Angst, der Zentrifaal vor mir würde die Beherrschung verlieren. Ich verlagerte mein Gewicht auf die Zehenspitzen, nahm heimlich die Konterhaltung der Dagor-Schule ein - aber nichts passierte.
    „Ihr verschwindet besser sehr schnell", empfahl A-Gidecaj mit gepreßter Stimme.
    Und das taten wir, bevor er es sich anders überlegen konnte. Die erste Stufe unserer geplanten Deeskalation konnte man als glatt gescheitert betrachten.
    Blieb noch die zweite Seite. Wir passierten einen Ringkorridor, der bis zur entgegengesetzten Seite der Rakete führte, stiegen zwei Decks tiefer, schauten in einen verfallenen Gang. Dort fanden wir die Unterkünfte der Gruppe AKestah.
    Die Verhältnisse waren so gut wie identisch. Zwei Zentrifaal standen Wache, während sich von den übrigen keiner sehen ließ.
    Ich stellte mich vor die beiden Wächter hin und sagte freundlich: „Mein Name ist Perry Rhodan. Ich würde gern mit A-Kestah ein Gespräch führen."
    Daß sie sich wunderten, konnte ich mir denken. Zentrifaal wurden selten angesprochen, eben weil sie als aggressiv und schwer berechenbar galten.
    In den flachen Gesichtern zeigte sich keine Reaktion. Der eine antwortete: „Es ist im Augenblick aber nicht möglich."
    „Zu einem späteren Zeitpunkt?" hakte ich nach.
    Ich erntete ein unwilliges Zucken der Gesichtsmuskulatur. „Darüber werde ich keine Auskunft geben."
    „Wir würden gern auf A-Kestah warten."
    Die beiden Wächter tauschten einen raschen Blick.
    „Dagegen ist nichts einzuwenden", sagte der zweite, der bislang den Mund gehalten hatte.
    „Danke."
    Wir sahen .uns um, entdeckten im kahlen Gang natürlich keine Sitzgelegenheit, suchten eine wenig verschmutzte Stelle am Boden und hockten uns hin. Von hier konnte man die Unterkunft des Clans gut überschauen. Den Zentrifaal-Wächtern schien das nicht zu schmecken. Sie starrten drohend herüber, sagten aber keinen Ton.
    „Nur nicht einschüchtern lassen", brummte Reginald Bull.
    „Kein Gedanke", gab ich ebenso leise zurück. Unsere Übersetzergeräte reagierten nicht, so daß die Wächter selbst mit guten Ohren keine Chance hatten. „Warten wir ab, wie lange es dauert."
    Zwei Stunden hockten wir in dem Korridor. Die Stunde der gemeinsamen Mahlzeit rückte unerbittlich näher; also jener Zeitpunkt, an dem sich A-Kestah zeigen würde. Ich legte Wert darauf, ihn vorher zu sprechen.
    Plötzlich stand eine Tür offen, die anderen folgten kurz darauf. Fünf Zentrifaal kamen zum Vorschein, darunter der Clanführer.
    Die Tür ganz hinten war die einzige, die verschlossen blieb. Ich nahm an, daß dort der geheimnisvolle Behälter lagerte und die vier übrigen Personen ihn bewachten.
    Zwischen den Wächtern und den anderen kam es zum Getuschel. Dann schauten alle auf uns - kein sonderlich angenehmes Gefühl. Einer aus der Gruppe löste sich und kam heran. Es war A-Kestah persönlich.
    „Ihr wollt mich sprechen", sagte er kalt. „Also los! Verschwendet nicht meine Zeit."
    Bully und ich erhoben uns höflich.
    Ich entgegnete: „Es geht um die

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