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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drei Mordfälle."
    „Es existieren keine Morde."
    „Die Sprachregelung ist mir egal. Jedenfalls sind wir im Auftrag der Schiffsführung hier. Wir sollen durch Verhandlungen dafür sorgen, daß es nicht zu weiteren Unfällen kommt."
    „Was für Verhandlungen?"
    A-Kestah sah ehrlich überrascht aus. An so etwas hatte er im Traum nicht gedacht; oder er bewies soeben das, was Menschen mit dem Wort „Humor" bezeichneten.
    „Meine Vorstellung ist folgende: In drei Stunden findet sich eine Abordnung deines Clans in einem noch zu bestimmenden Raum ein. Zur gleichen Zeit erscheint eine Abordnung des Clans von A-Gidecaj.
    Reginald Bull und ich werden ebenfalls anwesend sein und zwischen den Parteien vermitteln. Wir werden die Vorfälle besprechen und zusehen, daß wir einen Kompromiß finden."
    „Waffenstillstand sozusagen", fügte Bully hastig hinzu, als er A-Kestahs finstere Miene sah.
    „Vereinbarungen auf höchster Ebene. Wir suchen eine Möglichkeit, ohne weitere Opfer den Weg nach Zentrifaal-Zentrum zurückzulegen. Das sind noch zwei Tage. Das müßte ohne Blutvergießen möglich sein."
    „Schweig!"
    A-Kestah starrte uns zornig an. Jedes Wort, das gefallen war, hatte ihn weiter aufgebracht.
    „Diese Sorte Rederei kenne ich zur Genüge. Ich habe nichts als Verachtung dafür übrig. Friede um jeden Preis. Was für ein niedriges Motiv für ein Gespräch! Ich lehne ab, versteht ihr? Es wird kein Gespräch geben."
    Voller Verachtung ließ er seine Blicke von Bully zu mir, dann wieder zurück wandern.
    „Leute wie ihr, dieser undifferenzierte Friedenswille ... Ihr erscheint mir wie Abziehbilder der Galornen.
    Keinen Funken Stolz, keine eigene Persönlichkeit. Klägliche Gestalten!"
    Mit diesen Worten wandte sich A-Kestah ab. Der Zentrifaal winkte seinen Leuten, dann begaben sie sich zu fünft in Richtung Speisesaal.
    Ich registrierte, daß sich die Zahl der Wächter auf sechs erhöhte - die beiden am Eingang zu den Unterkünften blieben unverändert stehen.
    Einmal wandte sich A-Kestah noch an uns, quasi im Vorübergehen: „Übrigens, ich will euch hier nicht mehr sehen. Lungert woanders herum, wenn ihr schon nichts zu tun habt."
     
    *
     
    Bis die Abhöranlage installiert war, dauerte es vier Stunden. In diese Zeit fiel die Landung der CHIIZ.
    Bully und ich kümmerten uns nicht darum. Statt dessen nutzten wir die Bewegungsfreiheit, die Loom uns eröffnet hatte.
    Wir besichtigten die Hauptzentrale, oben im gelben Sechstel. Unter den wachsamen Augen der Zahlmeisterin Buage ließen wir uns Schaltwege und technische Daten erklären.
    Unser längst gezogenes Fazit wurde eindrucksvoll bestätigt. Während Bully die Bezeichnung „Gurkenraumer" passend fand, beschränkte ich mich auf das Wort „antik" - allerdings meinten wir beide dasselbe. Die Rakete war ein Fall fürs technische Museum.
    Einen Vorteil gab es jedoch: Die Bedienungselemente waren leicht zu verstehen. Mit etwas Erfahrung in FremdTechnologie fand man sich rasch zurecht.
    Als nächstes auf der Liste stand der Heckbereich.
    Wir hatten schon einmal versucht, uns Zugang zu verschaffen, am Anfang der Reise, zu jener Zeit allerdings vergeblich. Diesmal wurden wir anstandslos eingelassen.
    Im Heck befand sich die technische Hardware, eigentlich alles, was Platz wegnahm, der klassische Triebwerkssektor. Wir ließen uns den groben Aufbau erklären, den Rest erkundeten wir selbst.
    In zwei Bereiche gliederte sich das Heck. Zuerst das sekundäre Abteil: Schaltanlagen, Vorratskammern, Betriebsstoffe. Hier wurde das Gros der mechanischen Arbeit getan.
    Dann die eigentliche High-Tech-Zone: darin alles, was explodieren konnte oder mit tödlichen Strahlendosen arbeitete.
    Sämtliche „gefährlichen" Geräte waren in einer Scheibe von dreißig Meter Höhe untergebracht. Sie bildeten das eigentliche Heck der Rakete.
    Der Witz lag in einem drei Meter hohen Zwischendeck, einer Art Trennschicht ohne jede Einrichtung.
    Oberhalb war die sichere Seite - unterhalb bewegte man sich sozusagen auf eigene Gefahr.
    Im Notfall ließ sich die untenliegende High-Tech-Scheibe komplett vom Rumpf sprengen.
    Entsprechende Schaltungen waren rasch entdeckt, sie lagen am Zugang zur Scheibe und waren mit einer Plombe gesperrt.
    Der Boden im Zwischendeck wies fünf hell erleuchtete Löcher auf. Es handelte sich um Kontrollschächte. Jeder führte an eines der technischen Nervenzentren.
    Mir fiel auf, daß sich kein paradischer Techniker sehen ließ. Der eigentliche Kernbereich lief

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