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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Varquasch. Das Leben ist hart. Um darin zu bestehen, muß man zu allen möglichen und unmöglichen Mitteln greifen. Versetz dich in meine Lage: Ich bin ein berühmter Händler, ich reise durch ganz Bröhnder. Viele Wesen kennen mich. Und sie brauchen mich. Sie alle lieben und ehren den Hohen Vogt als fairen Geschäftsmann."
    „Werde ich je wieder in Freiheit leben können?"
    „Das glaube ich nicht. Alle Versuche, Liquorac synthetisch herzustellen, sind bisher gescheitert. Ich kann dir nur eins zusichern: Du wirst es bei mir nicht schlecht haben. Du kannst eine Menge lernen. Du brauchst dich nicht zu langweilen. Ich lasse einen Bildschirm aufstellen, so daß du alles verfolgen kannst, was ich unternehme. Du wirst Bröhn lernen. Du wirst viele Planeten und ihre Bewohner kennenlernen. Und wenn ich Zeit habe, dann komme ich zu dir, um ein paar Gespräche zu führen. Vielleicht bist du dann eines Tages bereit, Junge zu erzeugen. Das wäre wunderbar."
    Ich wußte genau, daß ich in Gefangenschaft niemals Junge haben würde. Sie würden das gleiche grausame Schicksal erleiden wie ich.
    „Haben meine Vorgänger jemals Junge erzeugt?" wollte ich wissen.
    „Leider nein." Das klang sogar ehrlich.
    „Ich werde es auch nicht tun", beharrte ich.
    „Vielleicht änderst du deine Meinung noch."
    Ich schwieg einfach.
    Der Hohe Vogt ging wieder. Wenig später bauten die bunten Zwerge einen Bildschirm auf. Er zeigte einen Raum aus dem Inneren des Raumschiffs, vermutlich so etwas wie eine Zentrale. Ich erkannte den Hohen Vogt und mehrere der buntgekleideten Zwerge.
    Als wir einen Tag später auf einem Planeten landeten, änderte sich die Bildeinstellung. Ich konnte die Vorgänge genau verfolgen. Waren wurden aus- und eingeladen.
    Der Hohe Vogt trat hier nur in seinem „Topf" auf der Plattform auf. Warum er das tat, erfuhr ich nie.
    Es vergingen viele Tage. Ich ergötzte mich immer wieder an den fremden Gestalten und den neuen Welten. Zudem erlernte ich die Sprache, die in der ganzen Galaxis verstanden wurde.
    Aber meine Leiden wurden dadurch nicht geringer. Auch die wenigen Gespräche mit dem Hohen Vogt trugen dazu nicht bei.
    Sein einziges Ziel hatte ich bald erkannt, denn er lenkte das Thema immer wieder auf den gleichen Punkt: Er wollte, daß ich Nachwuchs bekam.
    Aber den Gefallen würde ich ihm nie tun. Das sagte ich dem Kugelwesen natürlich nicht so direkt, denn ich wollte mir nichts verscherzen.
    Das kleine Problem erledigte sich aber von selbst. Ich lebte einige tausend Tage auf dem Raumschiff des Hohen Vogts, als ich auf dem Bildschirm plötzlich eine große Hektik beobachten konnte. Da kein Ton übertragen wurde, wußte ich nicht, was da in der Kommandozentrale geschah.
    Der Hohe Vogt raste hin und her. Die Fäden auf der Oberseite seines Körpers wurden durcheinandergewirbelt.
    Ich spürte plötzlich einen schweren Ruck, der durch das Raumschiff ging. In der Kommandozentrale brach Feuer aus. Wieder ging ein Schlag durch das Raumschiff.
    Ich wurde gegen die Gitterstäbe geschleudert. Als ich mich wieder aufgerafft hatte, war der Bildschirm dunkel. Neue Erschütterungen gingen durch das Schiff.
    Plötzlich ging die Tür auf. Der Hohe Vogt stürmte herein.
    „Wir werden von den Mördern von Bröhnder angegriffen!" rief er mir zu. „Ich muß mich verstecken."
    Er verkroch sich hinter den Kisten mit den Körnern.
    Die Mörder von Bröhnder! Ich erinnerte mich, daß der Hohe Vogt sie einige Male erwähnt hatte. Es sollte sich um eine brutale Bande von Piraten handeln, die aus allen möglichen Völkern stammten.
    „Laß mich frei, Hoher Vogt!" rief ich. Aber ich bekam keine Antwort.
    Ich kauerte mich in mein Stroh und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Es dauerte nicht lange, da stürmten mehrere Gestalten herein. Jeder für sich wirkte auf mich wie ein Ungeheuer.
    „Da ist das Liquorac-Vieh!" brüllte einer begeistert auf bröhn. „Dann kann der Vogt auch nicht weit sein."
    Er brachte seine Waffe in Anschlag und schoß auf die Kisten, hinter denen sich der Hohe Vogt versteckt hatte.
    „Aufhören!" hörte ich ihn schreien. „Ich ergebe mich."
    Er kam hinter den Kisten hervor. Zwei Piraten schossen gleichzeitig auf ihn. Das Kugelwesen zerplatzte, und eine gelbliche Flüssigkeit wurde durch den ganzen Raum verspritzt.
    „Verladet das Vieh mit Käfig und Maschine!" befahl der Anführer der Piraten. „So etwas hat uns auf Klinker schon immer gefehlt."
    Sie schafften ein Gerät herbei, das einen sichtbaren

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