1828 - Spielhölle der Galaxis
schon wieder lügst?"
Buddy Encelady schrie zornig auf. „Was bist du? Telepathin? Empathin? Oder spielst du nur mit mir?"
Clara blieb ihm die Antwort schuldig.
*
„Feine Arbeit, garantiert siganesische Produktion. Schau dir vor allem die hundertfache Vergrößerung an." Gia de Moleon schob die Folien über den Tisch.
Äußerlich machte Gia den Eindruck einer liebenswerten älteren Dame, hundertdreißig Jahre alt und leicht angegraut. Sie ging ein wenig gebeugt. Die Marsianerin de Moleon hatte braune Augen, einen deutlich blasseren Teint als Rebekka und trug unauffällige Kleidung von grauer Farbe. Wer sie so sah, konnte sich nur schwer vorstellen, daß hier die Gebieterin über ein Heer von Agenten vor ihm stand, damit eine der mächtigsten und einflußreichsten Persönlichkeiten der LFT.
Clara trug noch immer die Maske und die Stiefel. Solange sie den Kerl aus der Spielhölle in ihrer Nähe wußte, konnte sie kein Risiko eingehen. Eine zufällige Begegnung, eine ungeschickte Bewegung oder gar identische Kleidungsstücke mußten den dümmsten Galaktiker argwöhnisch machen.
Die Verzierungen der beiden ineinander verschlungenen Arme stellten Bilder dar. Eines davon zeigte scherenschnittartig die Silhouette des Toten. Eine andere Silhouette ließ sich nicht zuordnen.
„Unsere Spezialabteilung arbeitet bereits daran", fuhr die Chefin des TLD fort. „Es kann sich nur um Stunden handeln, bis die Identität des Gesichts festgestellt ist."
Clara ließ die Folien sinken.
„Der Syntron soll aus der Silhouette einen Kopf errechnen und ein Hologramm in die Unterkunft projizieren, in der sich Buddy befindet", schlug sie vor. „Wir testen seine Reaktion."
„Du bist dir sicher, daß er beide kennt?"
„Ja. Steht die Höhe der unterschlagenen Gelder inzwischen fest?"
„Hundertvierzig Millionen Galax. Alles in allem ein ganzer Monatsetat. Elmsworth hat bis zuletzt versucht, das Ganze zu verschleiern. Wäre da nicht eine Routineanfrage an eine der Welten des Fonds gewesen, hätte es keiner gemerkt. Manche Planeten haben die bewilligten Gelder gar nicht erhalten oder nur einen Teil."
„Er war süchtig. Seine Handlungsweise läßt nur den Schluß zu, daß er hohe Spielschulden hatte und diese nach und nach durch den Griff in die Staatskasse abstottern wollte. Parallel dazu hat er vermutlich in jedem Urlaub neue Schulden in der BASIS aufgehäuft:" Der Syntron meldete, daß das Hologramm fertiggestellt war.
Gia de Moleon nahm mehrere Schaltungen an ihrem Terminal vor. Der Raum mit Buddy Encelady wurde sichtbar.
„Bastle zu dem Kopf einen passenden Rumpf!" ordnete sie an. „Und zeig uns das Ergebnis!"
Ein Hologramm baute sich auf. Die Merkmale des Kopfes ließen auf einen Epsaler oder Überschweren schließen, und entsprechend breit und kompakt zeigte sich auch der Körper. Quadratisch, praktisch eben.
Gia war zufrieden. „Projiziere die Gestalt in Buddys Unterkunft!"
Gebannt starrten sie auf die Wand. Buddy Encelady ging unruhig in seiner Behausung umher. Plötzlich aber hielt er inne und starrte ans Ende des Raumes.
„Monjacza!" stieß er hervor. „Wo kommst du her? Willst du mich befreien? Das wäre ein Fehler.
Besorg mir einen Anwalt. - Monjacza?"
Das Hologramm gab keine Antwort und verblaßte. Buddy starrte eine Weile auf die Stelle an der Wand, dann schlug er sich in bekannter Manier mit den Handflächen gegen den Kopf.
„Ich Idiot! Ich Armleuchter!"
Es half ihm nichts. Zwei Roboter holten ihn ab und brachten ihn in den Steuerraum zu den beiden Frauen. Gia de Moleon tarnte sich hinter einem Schirm, der ihre Gestalt in wabernden Nebel verwandelte. Clara führte die Unterhaltung.
„Du kennst ihn also. Monjacza hat mit der BASIS zu tun, das ist klar. Ist er dein Chef? Gib es ruhig zu, es kann dir nicht schaden."
„Ich kenne ihn nicht. Ich habe keinen Chef."
Sie kannte die Stimme des Kerls inzwischen gut genug, um zu begreifen, daß er diesmal nur bedingt log.
Wahrscheinlich kannte er ihn, hatte aber einen anderen Chef.
„Monjacza!" klang es dumpf aus dem Nebelfeld. „Die Informationen besagen, daß der Überschwere tatsächlich etwas mit der BASIS zu tun haben könnte. Mehrfach hat er sich an Orten in der Milchstraße aufgehalten, an denen sich zum selben Zeitpunkt auch Elmsworth befand. Der Zusammenhang liegt nahe."
Clara nahm die Folien auf und zeigte Buddy Encelady die Aufnahmen des Anhängers.
„Du weißt natürlich, was das ist. Ich seh’s dir an."
„Es ist der
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