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1828 - Spielhölle der Galaxis

Titel: 1828 - Spielhölle der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heimat von mir."
    Der Roboter wich zur Seite und gab den Weg frei. Der Epsaler verpaßte dem metallicblau leuchtenden Ding einen Faustschlag, verstauchte sich aber lediglich drei Fingerknöchel und zerbiß einen Fluch zwischen den Lippen.
    Die Bühne über ihm -und um ihn herum erwachte zu jähem Leben. Sphärische Musik erklang und entführte ihn in einen dunkelblauen Sternenhimmel, in dem nur eines nicht stimmte: Es gab hier Atemluft. Alles andere war identisch mit dem, was die Milchstraße über Stiftermann III und über der BASIS zeigte.
    „Macht voran!" knurrte der Epsaler. „Ich kann auf diesen Schnickschnack gut und gern verzichten."
    Die Automatik ließ sich nicht beirren. Rund um Cocmoc entstanden Hologramme unterschiedlichster Art, während der Boden sich in ein rautenförmiges Schachbrettmuster mit zweihundertsechsundfünfzig Farben verwandelte.
    „Die Spielzeit beträgt dreißig Sekunden. Die Zeit läuft - jetzt!"
    Die Hologramme begannen einen wilden Reigen zu tanzen, stiegen empor in den Sternenhimmel und regneten auf ihn herab. Manche steilten ganz alltägliche Gegenstände wie Tische-, Stühle oder Spielzeugraketen oder altertümliche Regenschirme dar. Andere sprachen sein Gefühl für abstrakte Dinge an oder versuchten es wenigstens.
    Neweyn Cocmoc warf. den Oberkörper zurück und nahm innerhalb weniger Augenblicke alle Muster und Formen in sich auf. Instinktiv entschied er sich für ein ganz bestimmtes Muster und suchte nach der entsprechenden Farbe oder Komplementärfarbe des Bodens. Er fand beide und wählte die Ergänzungsfarbe.
    Der Epsaler krümmte seinen Körper zusammen und schnellte sich dann schräg nach oben und nach hinten. Seine linke Hand berührte das Hologramm und durchdrang es. Die Wucht des Sprunges trug ihn weit über die Bühne. Noch in der Luft ließ er sich ein Stück nach hinten fallen und riß die Knie an den Leib. Im nächsten Augenblick stanzten seine Stiefel das Zielfeld. Seine Arme ruderten sekundenlang, dann stand er aufrecht und ohne sichtbare Regung da.
    Eine Fanfare ließ die Wartenden in der Schlange verstummen. Manche schienen die Melodie genau zu kennen. Neweyn Cocmoc war sie neu und auch völlig egal. Das Goldgeflirre um sich herum quittierte er mit einem mißmutigen Knirschen der Zähne.
    „Der Joker ist geknackt", verkündete das Ellipsoid. „Wie fühlst du dich?"
    „Wie immer."
    „Du hast dieses Spiel zum ersten Mal in deinem Leben gewonnen. Berührt dich das nicht?"
    „Erspare dir deine Sentimentalitäten. Ich bin Profi."
    „Deinem Konto wird eine Million Galax gutgeschrieben. Ist das etwa nichts?"
    „Genau das wollte ich hören. Alles andere ist Unfug."
    Neweyn Cocmoc sprang von der Bühne, überlegte es sich dann aber doch anders. Er kehrte zurück und tat damit seinen Willen kund, es erneut zu versuchen. Empörtes Protestgeschrei begleitete sein Verhalten.
    Diesmal knackte er den Joker nicht. Aber er fischte Hologramme im Wert von zweihunderttausend Galax aus dem Himmel. Dann ließ er ein paar Terraner vor und legte anschließend zwei weitere Spiele ein.
    Zehnmal probierte er es und traf viermal das Jokerfeld. Inzwischen hatte der Automat seinem Konto über sechs Millionen Galax gutgeschrieben.
    Zufrieden verabschiedete sich der Epsaler von seinem verbitterten Publikum.
    „Haltet nächstes Mal euer Maul! Was kann ich dafür, daß ich auf der Sonnenseite der Galaxis geboren wurde?"
    Er schritt zum Ausgang und lehnte sich gegen die Wand. Er hatte den Arkoniden entdeckt, der in der Schlange inzwischen bis auf zehn Meter an die Bühne herangekommen war. Themsor von Derlik würdigte ihn keines Blickes.
    Cocmoc wartete geduldig, bis Derlik die Bühne erklomm. Bereits im Ansatz machte er Fehler, und dann erwischte er auch noch das Loserfeld, und zweihundert Liter Wasser ergossen sich über ihn. Unter dem Gelächter des Publikums verließ der Arkonide überhastet das Spektakel und verschwand durch einen Seitenausgang, der ausschließlich für den Abgang von Totalverlierern reserviert war.
    „Der typische Loser", murmelte Neweyn Cocmoc. „Ich bin sicher, daß er mir noch ein paarmal über den Weg laufen wird."
     
    *
     
    Rebekka DeMonn blickte immer wieder zur holographischen Zeitanzeige hinüber.
    „Buddy ist noch nicht zur Stelle", sagte sie. „Er sollte nach Ablauf von zwei Stunden hier aufkreuzen."
    „Vermutlich muß er den Rubiner trösten", mutmaßte Norman Denkan. „Gib ihm noch ein wenig Zeit."
    Im Gesicht der Plophoserin arbeitete es. Dann

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