Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1828 - Spielhölle der Galaxis

Titel: 1828 - Spielhölle der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Denkan war tot.
    Erschüttert kniete Rebekka DeMonn neben der Leiche. Sie rührte sich erst, als die Medos sie ansprachen.
    „Nein, ihr könnt hier nichts mehr tun. Ruft die Bestattungsroboter! Es gilt, zwei neue Gräber auszuheben."
    Sie untersuchte die Kleidung Denkans, fand aber nichts, was ihn verraten konnte. Dann kehrte sie noch immer halb benommen zu den Felsen zurück. Der ertrusische Megablaster hatte im Sand dicht am Felsen gesteckt. Einer vollen Ladung aus einem solchen Ding konnte auf die kurze Entfernung kein Individualschirm standhalten. Semin Ekkor hatte es gewußt, und er hatte erneut versucht, die unliebsame Konkurrentin umzubringen.
    Jemand hatte die Waffe für ihn versteckt. Rukkus Albasta kam nicht in Frage. Der hatte sich die ganze Zeit über in der BASIS aufgehalten. Buddy Encelady ebenfalls.
    Also die unbekannte dritte Person.
    Den Gedanken, alle Flüge nach und von Stiftermann III zu überprüfen, verwarf sie gleich wieder. Wenn jemand extra heruntergekommen war, um die Waffe zu verstecken, hatte er es heimlich getan. Der Anschlag hatte eindeutig ihr gegolten. Denkans Tod war ein Zufall. .
    Sei auf der Hut, sagte sie sich. Vielleicht hat man dich enttarnt, und der Direktor weiß über dich Bescheid.
    Rebekka blieb eine Stunde auf der Planetenoberfläche und gab Norman die letzte Ehre. Danach kehrte sie mit der Fähre in den Orbit zurück.
    Sie hatte ihren Kontaktmann zum TLD verloren. Damit stand sie allein und ohne Informationen da.
    Wenn sie nicht Wochen oder Monate verlieren wollte, mußte sie so schnell wie möglich ins Solsystem.
     
    *
     
    Der Epsaler nahm nur das Gewirr der Stimmen um sich herum wahr. Mühsam versuchte er, sich darauf zu konzentrieren und einzelne Worte zu verstehen. Es war, als kehre er aus weiter Ferne zurück und müsse sich erst an die alte Umgebung gewöhnen.
    „He, was ist? Träum nicht ständig vor dich hin!"
    Jemand versetzte ihm einen Stoß in die Seite. Mühsam hielt Neweyn Cocmoc die Augen offen und starrte geradeaus. Er sah einen Tisch und drei Männer, die ihn erwartungsvoll anstarrten.
    „Nimm endlich deine Karten auf! Wir wollen weitermachen."
    Süßlicher Geruch wehte ihm entgegen und überflutete erneut sein Bewußtsein. Mit aller Kraft, die ihm noch blieb, stemmte er sich dagegen. Jetzt bloß nicht aufgeben! Du bist der Größte. Du schaffst sie alle.
    „Epsaler, wird es bald? Es geht um alles. Du hast dein gesamtes Geld verspielt. Hol’s dir gefälligst zurück. Wozu geben wir dir Revanche?"
    „Ja, ja", murmelte er.
    Das süße Zeug benebelte seine Sinne. Undeutlich erinnerte er sich daran, daß er die Nasenfilter am Eingang abgelehnt hatte. Diese Kiffer mit ihrem Gestank konnten ihm nichts anhaben. Harmlose Drogen, aber offensichtlich nicht ganz so harmlos für Wesen, die es nicht gewohnt waren.
    Mühsam griff er nach den Karten und hielt sie sich dicht vor die Augen. Seine Gedanken klarten auf, sein Blick erhielt die alte Deutlichkeit zurück.
    „Was habe ich verspielt?" murmelte er.
    „Dein Geld. Die zehn Millionen sind futsch, alter Knabe. Na ja, sagen wir mal, fast. Du hast eine faire Chance. Die Roboter wachen darüber, daß keiner von uns schummelt. Wir haben lediglich eine Glückssträhne.
    Nun mach schon!"
    Cocmoc starrte auf das Blatt und zählte. Seine überreizten Nerven gaukelten ihm vier Könige vor, die er gar nicht hatte. Sein Blatt war wertlos, und irgendwie hatte er das Gefühl, daß die anderen es wußten.
    „Ich passe", sagte er und bemühte sich, deutlich zu sprechen.
    „Du hast schon wieder verloren." Die drei hieben sich vor Begeisterung auf die Schenkel und traktierten den Tisch. „Der lernt es nie. Wenn du dich wenigstens an die Regeln halten würdest. Du kommst nämlich gar nicht raus. Jake ist dran. Mann, ist der Kerl doof!"
    „Dein Einsatz steht noch aus", erinnerte der Aufsichtsroboter. „Was hast du anzubieten? Ein Schiff?
    Schmuck? Andere Wertsachen?"
    „Nichts, du Blecheimer."
    „Dann treten automatisch die beim Heldenpoker gültigen Regeln in Kraft. Du kannst Teile deines Körpers einsetzen. Womit willst du anfangen? Ein Zeh, ein Finger?"
    „Ich nehme einen Zeh."
    „Er wird auf deinem Konto eingetragen. Deine Mitspieler sind Zeugen."
    „Gut." Er stand auf und hielt sich mühsam am Tisch fest. Wieder drehte sich alles um ihn herum. „Ich will eine Revanche."
    „Einverstanden, alter Kumpel. Du sollst sie haben. Du kannst den Zeh zurückhaben und dein Geld. Aber halte dich an die Regeln."
    Neweyn

Weitere Kostenlose Bücher