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1831 - Der Jenseits-Bann

1831 - Der Jenseits-Bann

Titel: 1831 - Der Jenseits-Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen. Ich bin derjenige, der entscheidet. Und ich habe mich für dich entschieden.«
    Glenda dachte über diese Worte nach. Sie sah sie nicht als ein Kompliment, denn dieser Arthur Gordon hatte etwas anderes mit ihr vor. Sie wusste genau, dass er ihr nicht traute. Und jetzt schien er einen Plan zu haben, wie er sie aus dem Weg räumen konnte. Glenda spürte die Gefahr, die sich um sie herum verdichtete, und sie stemmte sich dagegen an.
    »Ich will nicht«, sagte sie.
    »Was willst du nicht?«
    »Schon so früh eingeweiht werden. Ich fühle mich noch nicht bereit dafür, verstehst du?«
    »Nein.«
    »Wieso?«
    »Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann führe ich es auch aus. Ich werde dich ins Jenseits schaffen, und ich werde dafür sorgen, dass du für immer dort bleibst.«
    »Als lebende Person?«
    »Ja!«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Wie geht das denn? Das kann ich nicht glauben. Kannst du mir das erklären, wie wir von hier aus ins Jenseits gelangen sollen?«
    »Man wird uns holen.«
    »Ach, und wer wird das tun?«
    »Meine Freunde, die Geister. Sie werden sich um uns kümmern. Du wirst völlig neue Einblicke in andere Welten erhalten, und du wirst lernen, sie zu akzeptieren. Mit dem Tod wirst du dein wahres Ziel erkennen. Du streifst die Fesseln des Körpers von dir ab. Der Tod verliert seinen Schrecken, denn du wirst dich in einer Welt befinden, in der du dich schnell heimisch fühlen wirst.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Dann ist es gut.«
    »Aber der Tod ist für mich keine Lösung. Noch nicht. Ich bin viel zu jung.«
    »Das interessiert die andere Seite nicht. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Dann will ich gar nicht.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil alles beschlossene Sache ist.«
    »Nicht für mich.«
    Arthur Gordon legte den Kopf schief und schaute Glenda an. »Du hast es noch immer nicht begriffen. Es ist alles bereit für dich. Ich habe dafür gesorgt. Es gibt keine Alternative. Du wirst diesen Weg gehen müssen.«
    »Ich fühle mich nicht stark genug.« Glenda blieb bei ihrer einmal angefangenen Ausrede.
    Gordon schaute sie an. Es wurde zu einem Starren. In seinen Wasseraugen schien die Flüssigkeit zu Eis geworden zu sein, und als er sprach, bewegte er kaum die dicken Lippen. »Du kannst sagen, was du willst, du kannst mich nicht überzeugen, denn ich traue dir noch immer nicht, meine Schöne.«
    »Was habe ich dir denn getan?«
    »Körperlich nichts. Aber ich weiß, dass du anders bist als meine Freundinnen, die so scharf darauf sind, das Jenseits zu sehen. Sie bereiten sich darauf vor, abgeholt zu werden, und das hätte auch mit dir geschehen können.«
    »Ja, ja, das hatte ich gehofft.«
    »Es wird aber nicht geschehen!«
    »Und warum nicht?«
    »Weil ich dir nicht traue. Du hast etwas in oder an dir, das nicht so ohne ist. Deshalb muss ich misstrauisch bleiben. Aber du wirst trotz allem das Jenseits erleben, wenn auch anders, als du es dir vorgestellt hast.«
    »Darauf verzichte ich.«
    »Das kannst du nicht mehr!«
    Der letzte Satz sagte Glenda, dass dieser Gordon es ernst meinte. Sie dachte jetzt darüber nach, wie sie John Sinclair und Suko warnen konnte.
    Glenda starrte ihn an.
    Er sagte nichts.
    Auch sie schwieg. Aber ihr Kopf war nicht leer. Da wirbelten die Gedanken, und sie überlegte, wie sie entkommen konnte. Sie musste nur den Weg zur Tür gehen und schnell genug sein.
    Nur stand Arthur Gordon vor ihr!
    Egal, es musste sein. Glenda war eine Person, die sich wehren konnte. Sie war schnell, auch nicht ängstlich, und genau das setzte sie jetzt ein.
    Mit nichts gab sie zu erkennen, welchen Plan sie gefasst hatte.
    Sie rannte los, und ihr Ziel war Arthur Gordon, der nicht mal zur Seite ging, als er sie sah.
    Glenda warf sich ihm entgegen, wollte ihn zur Seite stoßen, griff zu – und griff zugleich ins Leere.
    Er war nicht mehr da!
    ***
    Das begriff Glenda Perkins nicht. Sie rannte trotzdem weiter, was ein Fehler war. Aus irgendeinem Grund geriet sie ins Stolpern, fing sich nicht mehr richtig und prallte gegen die Tür, die stärker war als sie.
    Sie stieß sich heftig die Stirn, sah für einen Moment Sterne und verlor die Übersicht. Hinter sich hörte sie das harte Gelächter des Theosophen, aber es kam ihr meilenweit entfernt vor. Sie rutschte in die Knie und wollte sich an der Tür festhalten, was ihr nicht gelang, weil sie zu glatt war. Glenda wollte wieder hoch, denn wenn sie am Boden liegen blieb, hatte sie verloren. Deshalb

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