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1831 - Der Jenseits-Bann

1831 - Der Jenseits-Bann

Titel: 1831 - Der Jenseits-Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verärgern. Und so öffnete sie die Tür.
    Sie geriet in ein anderes Zimmer, in dem keine Bänke und Stühle standen. Leer war es aber nicht. Es wurde als Abstellraum benutzt. Zudem standen hier ein Fotokopierer, zwei alte, ausrangierte Computer und mehrere Kisten.
    Glenda nahm an, dass dieser Raum nur so etwas wie eine Durchgangsstation war, aber da hatte sie sich geirrt.
    »Hier bleiben wir«, sagte Gordon.
    Glenda blieb stehen, als sie die Stimme hinter sich hörte. Dann ging Arthur Gordon zur Tür und öffnete sie. Es war diejenige, die zum Flur oder Gang führte.
    Glenda dachte daran, dass eine Chance zur Flucht bestand, wenn sie schnell genug war, aber das konnte sie sich abschminken, denn vor der Tür hatte jemand gewartet. Es war der Typ, der ihr geöffnet hatte. Glenda mochte ihn nicht. Er war widerlich und hatte einen verschlagenen Blick.
    Gordon sprach ihn an. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Keine Probleme?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Gut.« Gordon nickte. »Halt trotzdem die Augen auf. Ich habe ein ungutes Gefühl in mir. Es könnte sein, dass noch etwas passiert.«
    »Ich schaue nach.« Der Leibwächter nickte an seinem Chef vorbei und meinte Glenda. »Ich habe ihr Handy an mich genommen.«
    »Das war gut.«
    »Wollen Sie es haben, Chef?«
    »Nein. Später vielleicht, zunächst werde ich mich mit ihr beschäftigen müssen.«
    Der Bodyguard grinste breit. »Na, dann viel Spaß.«
    »Und du pass auf.«
    »Klar.«
    Glenda hatte der Dialog zwischen den beiden ganz und gar nicht gefallen. Es war um sie gegangen, und es wurde ihr klar, dass man etwas mit ihr vorhatte.
    Der Weißhaarige drehte sich wieder zu Glenda um und fragte sie: »Weshalb bist du hier?«
    Glenda hatte sich vorgenommen, keine Angst zu zeigen. Sie lachte sogar auf und stellte eine Gegenfrage.
    »Muss ich das sagen?«
    »Ich hätte sonst nicht gefragt.«
    »Gut, gut.« Sie streckte beide Hände vor. »Ich bin gekommen, weil mir der irdische Weg nicht mehr praktikabel erschien.«
    »Aha. Und das heißt?«
    »Ich wollte mich anderen Dingen gegenüber öffnen, auch neue Wege finden. Ich wollte schon vorher einen Blick dorthin werfen, wo ich später mal landen werde.«
    »Also ins Jenseits.«
    »So ist es.«
    »In die Welt der Toten?«
    Glenda zuckte mit den Schultern. »Ist das wirklich eine Welt der Toten?«
    »Was könnte es denn sonst sein?«
    »Na ja, ich dachte an Geister. An Menschen, die zu Geistern geworden sind. Die endlich das erreicht haben, wonach jeder streben sollte, der sich der Theosophie verschrieben hat. Es gibt viele Anhänger dieser Lehre, aber es gibt nur wenige Personen, die sie auch beherrschen.«
    »Aha. Und du meinst, dass ich dazugehöre?«
    »Ja, das meine ich.«
    Arthur Gordon legte den Kopf zurück in den Nacken und lachte. »Ja, das ist wunderbar«, sagte er, »ich bedanke mich auch für deine Komplimente. Aber ich bleibe weiterhin misstrauisch.«
    »Warum? Was habe ich getan? Was habe ich falsch gemacht?«
    »Nichts eigentlich.«
    »Aber …«
    »Ja, es ist das Aber«, fuhr ihr der Mann in die Parade. »Das lässt mich nicht los. Das nährt mein Misstrauen.«
    »Dann irrst du dich.«
    Arthur Gordon lächelte. »Ja, das sagst du, aber so leicht bin ich nicht zu überzeugen. Du sprichst von der Theosophie, aber du stehst nicht voll dahinter und …«
    »Wer sagt das?«, rief Glenda.
    »Ich!«
    Sie wollte lachen, sah aber ein, dass es besser war, wenn sie den Mund hielt oder etwas anderes sagte.
    »Wie kann ich dich vom Gegenteil überzeugen?«
    Gordon überlegte nicht lange. »Es gäbe da eine Möglichkeit.«
    »Gut. Und welche?«
    »Wir beide könnten uns ins Jenseits bringen lassen«, sagte er und lächelte. »Ja, das ist es doch. Du könntest mit mir in die andere Sphäre gehen.«
    Glenda musste erst mal schlucken. Dann fragte sie: »Hinein in das Jenseits?«
    »Ja.«
    »Oh. Ist das wirklich möglich?«
    »Das habe ich dir doch gesagt.«
    »Ja, ja«, murmelte sie. »Gibt es dann auch eine Rückkehr für mich?«
    »Das hoffe ich doch. Du darfst dir nur nichts zuschulden kommen lassen, dann wirst du verbrannt, aber das Jenseits freut sich über jeden neuen Gast.«
    »Die anderen Frauen wollen auch Gäste sein?«
    »Ja.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Warum ich? Die anderen sind viel länger dabei. Ich bin doch nur so etwas wie eine Schülerin oder Volontärin …«
    »Du bist genau richtig. Und ob du nicht schon mehr weißt als eine Schülerin, das wollen wir mal dahingestellt sein

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