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1832 - Flucht von Lokvorth

Titel: 1832 - Flucht von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trennwand auf Rädern davor. Wozu diese mehrfach vorhandenen Wände einmal gedient haben mochten, war ihm vollkommen unklar Hauptsache, sie waren da.
    Aber dann sah er die übrigen „Ausrüstungsgegenstände" dieses Kellers, dessen Wände mit feinstem Holz verkleidet waren, auf dem sich sehr eindeutige Zeichnungen befanden. Jede der Nischen war groß genug für zwei Menschen - oder Kartanin. Jede der Trennwände verschloß eine von ihnen gegen neugierige Blicke.
    Jede Nische bestand aus einer breiten, langen Bank, die mit weichen Stoffen bezogen war.
    „Ein Freudenhaus", stellte er fest. Ten-No-Thau mußte ein lautes Lachen unterdrücken. „Ausgerechnet in einem ehemaligen Freudenhaus sind wir gelandet ..."
    Er entdeckte in einigen der Nischen Klapptische, auf denen noch Gläser und Flaschen standen. Am Boden lagen teilweise Kleider. Die Besucher sowie Gastgeber und Gastgeberinnen mußten überstürzt aufgebrochen sein.
    Mit Sicherheit waren sie jetzt in einem der Zentren als „Bund" für die Tolkander-Brut. Eine Ironie des Schicksals: Hier hatten sie „Vermehrung" gespielt, und dort gaben sie ‘tatsächlich ihren Teil dazu, wenn auch auf vollkommen andere Weise.
    Ten-No-Thau sah wieder auf die Leuchtziffern seiner Uhr. Noch zehn Minuten bis zur Aufhebung der Funksperre.
    Er hielt Tekeners SERUN in der linken Hand. Im richtigen Augenblick mußte er den Helmfunk von außen betätigen. In den Fingern der Rechten steckte sein Strahler.
    Durch die schmalen, nach oben gerichteten Kellerfenster sah er die Tolkander. Neezer waren mit ihren Eiern gelandet und schienen eine Art Rückendeckung für ihre Artgenossen und die Gazkar zu bilden, die das Haus umstellt hatten. Jetzt schienen die ersten von ihnen einzudringen.
    „Ganz leise", flüsterte der Kartanin der Terranerin zu. „Keinen Laut mehr!"
    „Aber ..."
    „Still!" fuhr er sie an.
    Das Zirpen und Locken im Äther wurde eindringlicher. Ten-No-Thau widerstand ihm. Er konnte nur hoffen, daß Agnes Figor und Tekener es auch taten.
    Was sollte Tekener überhaupt noch tun!
    Ein neuer Kontakt mit Atlan war äußerst fraglich. Wenn er sich jetzt den Zellaktivator nahm und ohne den Ballast der beiden Terraner versuchte, durch einen Hinterausgang zu entkommen?
    Es war zu spät.
     
    *
     
    Die Tolkander waren da. Schlangenleibige Neezer und käferartige Gazkar drängten sich in den Kellerraum und leuchteten mit grellen Scheinwerfern herein. Hinter ihm waren Dutzende ihrer Artgenossen zu erkennen.
    Jetzt auf sie zu feuern wäre vollkommen sinnlos gewesen. Sie waren intelligent, sicher hatten sie das gesamte Gebäude umstellt. Auch wenn er sich in einer überraschenden Aktion einen Weg hätte freischießen können - TenNo-Thau wäre von den anderen abgefangen worden. Gegen eine größere Übermacht war er mit seiner Handwaffe chancenlos.
    Nur ganz kurz dachte er daran, ‘in Tekeners SERUN zu steigen, in der vagen Hoffnung, daß die Automatik inzwischen ausgesetzt hatte und er keine Injektion des IQ-Dimmers erhielt.
    Es war sinnlos, die Hoffnung zu haltlos, und die Zeit dazu würden die Tolkander ihm nicht lassen. Ganz abgesehen davon, daß er den SERUN auf Kartanin-Bedürfnisse hätte umstellen müssen.
    Die Hauptsache war, daß er den SERUN bei sich behielt, um in wenigen Minuten funken zu können.
    Sie mußten sich ergeben. Aber vielleicht hatte dies auch sein Gutes. Ten-No-Thau sah die Situation plötzlich in einem neuen Licht, und er schöpfte wieder etwas Hoffnung.
    Die Tolkander würden sie als „Resonanzboden" in eines ihrer Zentren auf Lokvorth bringen. Wenn er sich mit den beiden anderen nur rasch genug abführen ließ und erkennen konnte, wo das sein würde, dann konnte er Atlan über Funk berichten.
    Fünf Minuten!
    „Wir ergeben uns", sagte der Kartanin zu Agnes Figor. „Wir lassen uns von ihnen abtransportieren."
    „Zu ... Atlan?" hörte er ihre Frage.
    „Indirekt, vielleicht."
    Er haßte es mehr denn je, sich auf den Arkoniden verlassen zu müssen. Für ihn war es wie eine Demütigung.
    Aber auch Ten-No-Thau hing am Leben, und er war Realist.
    Er machte den Tolkandern gegenüber eine Geste der Unterwürfigkeit, hatte dabei nur die eine Sorge, daß sie ihm den SERUN nicht abnahmen. Als sie ihm heftig winkten, das Gebäude zu verlassen, half er der Terranerin dabei, Ronald Tekener auf den Rücken ihres SERUNS zu schnallen - die künstliche Schwerkraft der Montur würde sie das zusätzliche Gewicht tragen lassen.
    „Schnell jetzt!" sagte er zu ihr.
    Dann

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