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1833 - Trokans Tor

Titel: 1833 - Trokans Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegenwart von paranormal Begabten unwohl fühlte.
    Auch Vej Ikorad und Tandar Sel hielten sich nicht lange auf. Sie stellten lediglich die Mahnerin Caljono Yai vor, die mit den Neuankömmlingen sprechen sollte, und verschwanden wieder.
    Der Herreach in der violetten Kutte war also eine Frau! Äußerlich war sie in nichts von den männlichen Herreach zu unterscheiden.
    Wie bei jedem Herreach waren ihre schmalen Körperproportionen humanoid, lediglich die Arme waren etwas länger als bei den Menschen und reichten fast bis zu den Knien. Die Hände besaßen zwei Daumen und zwei Finger. Ellenbogen und Knie konnten zu beiden Seiten bewegt werden, was die Beweglichkeit sehr erhöhte und einen etwas seltsam anmutenden Stelzschritt verursachte. Die bloßen Füße bestanden aus einem kurzen Fußbett mit vier stark gespreizten, langen, beweglichen Zehen. Die Haut der Herreach war vollkommen haarlos und machte einen fast transparenten Eindruck. Mit etwas Phantasie konnte man die Körperorgane pulsieren sehen. Die sehr großen Lungen wurden von den Terranern Kollektorlungen genannt.
    Alles in allem sahen sich die Herreach einander sehr ähnlich, selbst in Größe und Gewicht gab es kaum Unterschiede.
    Auch die eiförmigen, mit der Spitze nach unten auf einen dicken, muskulösen Hals aufgesetzten Köpfe und die Gesichtsformen unterschieden sich nicht sehr voneinander. Das Gehirn wurde durch eine dicke Schädelplatte gegen Schläge geschützt, der Kopf war daher auf der Oberseite stark ausgebuchtet.
    Das Gesicht nahm wie beim Menschen die untere Hälfte der Vorderseite ein und wurde nicht nur von den sehr großen, schräg gestellten, geschlitzten und stets leuchtend grünen Augen beherrscht. Den größten Teil der Fläche nahm das Nas-Organ, ein fleischiger Rüssel, ein, über den sich auch fast ausschließlich die Mimik ausdrückte. Der Mund war lediglich ein schmaler zahnloser Schlitz. Tief im Rachen saßen zum Kauen Knochenleisten.
    Wie sich an Caljono Yai zeigte, waren Männer und Frauen für Terraner äußerlich absolut nicht voneinander zu unterscheiden. Ihre Paarungsbereitschaft war, anders als bei den Menschen, nur etwa ein Viertel des Jahres aktiv. Zu diesen Zeiten erkannten die Herreach einander am Geruch; wenn sie sich sympathisch fanden, gingen sie möglicherweise eine Bindung ein. Die Kinder wurden von beiden erzogen, allerdings nicht in einer so festgefügten Familie wie bei den Menschen, sondern in einer lockeren Gemeinschaft, bei der jeder weiterhin sein eigenes Leben führte.
    Caljono Yai war knapp über zwei Meter groß und 33 Jahre alt, wie sie übrigens in nahezu einwandfreiem Interkosmo - berichtete, also sozusagen erst seit acht Jahren erwachsen. In dieser kurzen Zeit hatte sie bereits Erstaunliches zuwege gebracht, und ihre Ausstrahlung beeindruckte auch die Menschen.
    Mila und Nadja lauschten nicht ohne Faszination ihrer Lebensgeschichte, die sie freimütig berichtete.
    Die Mahnerin gab zu, daß sie immer noch unter der Trennung von Presto Go litt.
    „Viele hegen Vorurteile gegen sie, und auch ihr Terraner redet nicht gerade freundlich über sie", sagte sie. „Aber sie hat sehr viel Gutes für die Herreach getan, sie ist sehr weise und besitzt eine große Geistesmacht."
    „Nun, es ist für uns nicht ganz einfach, eure Lebensgewohnheiten zu verstehen", entgegnete Nadja vorsichtig.
    „Worauf beziehst du das?" wollte Yai wissen.
    „Das betrifft alle eure Lebensbereiche."
    „Nein, ich meine Presto Go."
    „Das ist gar nicht so wichtig, denke ich. Wir haben manchmal mit ihr zu tun, und sie lehnt uns ab", mischte sich Myles Kantor ein.
    Die Mahnerin richtete ihre leuchtenden Augen auf den Wissenschaftler.
    „Es ist für mich wichtig, damit ich euch verstehen lerne", sagte sie ruhig. „Anders kann ich mir eine Zusammenarbeit nicht vorstellen, nur mit Offenheit."
    „Na schön", lenkte der Wissenschaftler ein. „Wir können uns nicht so leicht damit abfinden, das Presto Go einen Mord begehen kann, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden."
    - „Das ist alles?" Yais Nas-Organ legte sich überrascht in Falten. „Das sollte kein Hindernis für unser Verständnis sein."
    „Nun, wir - haben da eben andere Moralvorstellungen", sagte Mila zögernd. ‘ „Tatsächlich? Ich finde eure Moralvorstellungen sehr seltsam, und ich verstehe sie nicht so recht.
    Mißversteht das bitte nicht, ich habe bereits viele Wörter eurer Sprache erlernt und mir die unübersetzbaren erklären lassen. Ich begreife diese

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