1833 - Trokans Tor
direkten Sichtkontakt nicht mehr, wir kennen den Weg. Immerhin haben wir eine Menge herausgefunden. Wir haben nicht nur bewiesen, daß der Pilzdom innen wirklich vollkommen hohl ist, sondern zudem entdeckt, daß die Innenmaße sehr viel größer sind, als es die Außenmaße erlauben dürften."
„Wir sind also auf eine mathematische Unmöglichkeit gestoßen, die es zu ergründen gilt!" sagte Mila begeistert. „Wir haben uns keinesfalls getäuscht: Innen ist der Pilzdom größer als außen. Warum? Wie kann ..."
„Vergeßt es", lehnte Myles Kantor kategorisch ab und ließ sich auch durch Caljono Yais Argumente nicht umstimmen.
Vorerst mußten die Mutantinnen also aufgeben. Sie waren im Moment nicht besonders diskussionsfreudig, da sie viel zu erschöpft waren. Sie entschlossen sich, erst einmal einen oder zwei Tage Ruhepause zum Kräftesammeln einzulegen und dann Myles Kantor davon zu überzeugen, daß sie weitermachen wollten, gleichgültig, ob er sein Einverständnis gab oder nicht.
Caljono Yai nutzte die Gelegenheit, um Vej Ikorad Bericht zu erstatten. Nach den Erzählungen über die Fähigkeiten der Gäa-Geborenen gab sie sich sehr zuversichtlich, Kummerogs Geheimnis bald lüften zu können.
Und die Ruhepause der Geschwister sollte kürzer ausfallen als erwartet.
10.
Draußen: Presto Go In den äußeren Ruinen von Moond tat sich einiges. Der Aufbau im Innern ging weiterhin gut voran, doch Presto Go beschränkte sich offensichtlich nicht allein darauf.
In kurzer Zeit tauchten Herreach aus allen Richtungen auf und versammelten sich rund um den Pilzdom.
Es handelte sich ausnahmslos um Jünger des Kummerog unter der obersten Künderin Presto Go. Kein Neuer Realist war dabei, überraschenderweise aber auch kein Herrachischer Freiatmer. Gen Triokod sorgte wohl persönlich dafür, sich hier herauszuhalten weswegen auch immer.
Schließlich waren es rund 5000 Herreach, die sich außerhalb des Schutzschirms um den Pilzdom versammelten. Ein drohender Aufmarsch, der selbstverständlich den Terranern keine Angst machen konnte, aber in jedem Fall beunruhigte. Was hatte die oberste Künderin vor?
Das sollte sich bald herausstellen. Sie schickte einen Boten, der Myles Kantor und Jeromy Argent zu einem Gespräch forderte.
Die beiden Männer fanden sich bald darauf bei den Ausläufern der Ruinen ein, wo sie von Presto Go erwartet wurden. Die Herreach erschien ungewöhnlich aufgeregt, ganz anders als sonst.
„Ich werde es nicht mehr länger dulden", begann sie das Gespräch ohne Gruß.
Jerry Argent wies weitläufig um sich.
„Was bedeutet dieser Aufzug?" stellte er die ausweichende Frage, ohne auf die Herreach einzugehen.
„Das sind meine Anhänger", gab Presto Go zur Antwort - erstaunlicherweise in Interkosmo, nicht in Hoch-Herrod. „Und ich bin nicht hier, um zu verhandeln oder mit euch zu diskutieren. Ich habe euch lediglich dies zu melden: Ihr stellt augenblicklich eure Arbeiten ein und verlaßt den Dom."
)Und wenn nicht?" entgegnete Myles.
„Ihr werdet sehen. Ich gebe euch einige Tage Zeit. Doch ihr solltet meine Drohung besser ernst nehmen."
Damit drehte sie sich um und schritt würdevoll in dem typischen Stelzgang zwischen den Trümmerteilen davon, bald nur noch ein Schatten zwischen den Steinen.
Die beiden Männer blickten sich grimmig an.
„Kurz und bündig", sagte Jerry Argent. Seine Augen blitzten vor Zorn.
„Jedenfalls kann man nicht behaupten, daß sie lange um den heißen Brei herumredet", stimmte Myles Kantor zu.
*
Die Terraner hatten selbstverständlich nicht vor, nun plötzlich die Flinte ins Korn zu werfen und den Rückgang anzutreten. Natürlich bildete der Aufmarsch der 5000 Herreach auch keine unmittelbare oder ernste Gefahr, aber die Menschen konnten es auf gar keinen Fall auf eine ernste Konfrontation ankommen lassen - und womöglich noch die Herreach zu entzweien! Trokan war die Welt der Herreach.
Daher schickte Jerry Argent Vej Ikorad als Unterhändler zu Presto Go, und Caljono Yai ging als Unterstützung mit.
Die oberste Künderin empfing ihre Artgenossen tatsächlich, obwohl Caljono Yai Bedenken angemeldet hatte. Sie kannte Presto Go nur zu gut und wußte, daß mit ihr kaum mehr zu reden war, wenn sie einmal einen schwerwiegenden Entschluß gefaßt hatte.
„Es überrascht mich, dich zu sehen", sagte sie statt einer Begrüßung zu Caljono Yai. „Ich habe es nicht glauben wollen, deshalb ließ ich euch kommen."
„Ich habe stets versucht, mit dir zu
Weitere Kostenlose Bücher