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1833 - Trokans Tor

Titel: 1833 - Trokans Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht möglich, und für diese Hilfe sind wir dankbar. Das bedeutet aber nicht, daß die Terraner nun unsere besten Freunde sind und wir sie für immer willkommen heißen werden. Im Gegenteil - sobald sie ihre Schuldigkeit getan haben, werden wir sie bitten zu gehen!"
    „Und werden sie dann gehen?"
    „Werden sie gehen, wenn du sie ablehnst? Sie sind von selbst gekommen, und ebenso werden sie auch wieder gehen. Ich halte sie für feinfühlig und kultiviert genug, daß sie die Wünsche anderer respektieren und sich zurückziehen werden, wenn wir es ausdrücklich wünschen. Immerhin haben sie einigen Auserwählten auch die Ausbildung angeboten. Wir könnten dann vieles erfahren, zum Beispiel über das uns umgebende Universum."
    „Wofür brauchen wir dieses Wissen?"
    Vej Ikorads Nas-Organ legte sich verdutzt in Falten. „Was ist schlecht an Wissen?"
    Presto Gos geschlitzte Augen verschossen grüne Blitze. „Was ist gut an Wissen, das nicht genutzt werden kann? Letztlich ist es das Wissen der Terraner. Wenn wir unsere Eigenständigkeit und Kultur wahren wollen, können wir es nicht verwenden, weil wir sonst genauso denken, handeln und leben würden wie sie.
    Oder denkst du, alle Fremden dort draußen würden uns genau dasselbe Wissen auf dieselbe Weise präsentieren?"
    Caljono Yais Nas-Organ war auf doppelte Größe angeschwollen, und sie warf einen verunsicherten Blick zu ihrem Begleiter. Sie selbst war stets im Zwiespalt, denn auch sie fürchtete die Fremden in gewisser Weise - abgesehen von den beiden PSIbegabten Frauen, die irgendwie nicht zu ihnen gehörten. Dennoch war sie weiterhin nicht bereit, sie zu verteufeln.
    Der obersten Künderin entging das natürlich nicht, und sie richtete ihre nächste Frage an ihre ehemalige Vertraute: „Was hast du bisher so Großartiges bei den Fremden gefunden, daß du nach wie vor nicht in meinen Kreis zurückkehren willst?"
    „Weil ich deine einseitigen Ansichten nicht teile", antwortete Yai.
    „Aber du stehst ihnen auch nicht mehr völlig ablehnend gegenüber."
    „Nun, ich ..."
    „Was sollen denn diese Steinspaltereien", unterbrach der Sprecher der Neuen Realisten. „Presto Go, wir sind uns doch einig darüber, daß die Fremden wieder verschwinden müssen. Aber wir sollten uns trotzdem ihr Wissen aneignen, damit wir ihnen entsprechend begegnen können, wenn sie eines Tages wiederkommen sollten. Wir dürfen ihnen nicht das Gefühl geben, mit uns leichtes Spiel zu haben. Denn auch ich möchte die Eigenständigkeit und den Glauben unseres Volkes bewahren."
    „Den Glauben? Welchen Glauben?"
    „Einen Augenblick bitte, ich war noch nicht fertig. Wenn unser Volk sich weiterentwickeln soll, dann dürfen wir uns nicht allem verschließen."
    „Wir entwickeln uns von selbst. Immerhin haben auch wir bereits die ersten Schritte in der Technik unternommen. Denkst du, damit kommen wir nicht von allein weiter?"
    Vej Ikorad schwieg.
    Presto Go fügte hinzu: „Bist du so unzufrieden mit dem, was unser Volk darstellt, daß es dir nicht schnell genug geht? Dann frage ich mich, weshalb du dich die ganze Zeit über nicht eis einziges Mal dafür interessiert hast, was in den Trümmern von Moond vorgeht! Hast du eine Ahnung darüber, welche Aktivitäten ich jeden Tag unternehme? Handwerker, Erfinder, kräftige Herreach -ich habe sie aus allen Teilen der Welt herbeigerufen, um die Stadt größer und schöner denn je wiedererstehen zu lassen! Sie soll leuchten in der Nacht! Wir verfügen zwar über wenig Rohstoffe, aber wir werden einen Weg finden - vielleicht können wir die Wärme der Sonne auf irgendeine Weise nutzen, von der wir in der Nacht dann profitieren können! Nun? Davon wißt ihr natürlich nichts, du und deine Anhänger, die du an deiner Kutte hängend hinter dir herschleppst!"
    Sie hielt den Unterhändlern ihre offenen Handflächen mit den gespreizten Fingern hin und hob noch dazu einen ihrer kräftigen Füße.
    „Sie sind ganz anders als wir, und das nicht allein vom Aussehen her! Selbst ihr Geschlechtsleben ist vollkommen anders, ihre Gefühle, ihre Denkweise! Wie könnt ihr davon ausgehen, daß es jemals zu einer Verständigung kommen kann? Ich habe einfach die große Angst, daß die Herreach sich - bewußt oder unbewußt - anpassen werden, und dieser Gedanke ist mir so grauenvoll, daß ich ihn kaum zu Ende bringen kann!"
     
    *
     
    Während Jerry Argent und Myles Kantor im Lager nicht ohne Beunruhigung auf die Rückkehr der beiden Herreach warteten, ging die Diskussion

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