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1833 - Trokans Tor

Titel: 1833 - Trokans Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie Zeit genug gehabt, weitere Erfahrungen zu sammeln, ihre mentale Verbindung zu stabilisieren und ihre Fähigkeiten besser zu nutzen. Sie waren geistig ausgeglichen und körperlich gesund. Sie konnten also ein Gebilde wie diesen Pilzdom knacken!
     
    *
     
    Beim ersten Versuch waren die Zwillinge wie gegen eine undurchdringliche Mauer angerannt, das sollte ihnen kein zweites Mal passieren. Mila hielt sich nicht lange mit dem Vortasten und Erspüren auf, sondern konzentrierte sich auf eine bestimmte Stelle.
    Nadja bemühte sich nicht erst, die Strukturen im einzelnen zu erfassen, sondern wagte einfach einen schwachen Vorstoß, der Mila den Weg zum Durchbruch ebnen sollte.
    Dieser Versuch gelang; die Erfahrungswerte aus dem ersten Versuch zeigten ihre Wirkung.
    Mila konnte sich, unterstützt von Nadja, nun bis in den subplanetaren Bereich des Pilzdoms vortasten.
    Dort gab es jede Menge Hohlräume.
    Das war aber auch alles, was die Mutantinnen feststellen konnten. Sie konnten nicht in Erfahrung bringen, was sich in diesen Hohlräumen befand oder wie groß und wie hoch sie waren. Die Strukturen verzerrten die Räume zu aberwitzig ineinander verschachtelten und verknüpften Gebilden, die baulich und technisch so nicht machbar waren. Mila und Nadja waren sich darüber im klaren, daß sie hier einem Täuschungseffekt unterlagen, aber sie konnten nichts dagegen unternehmen.
    Wie beim ersten Versuch gab es keinerlei Möglichkeit, die Strukturen zu manipulieren oder eine klare Sicht zu bekommen. Und wie beim ersten Mal verloren sich die beiden wieder.
    Je mehr Energie sie aufwandten, desto mehr wurden sie eingesogen. Die verzerrte Sichtweise verwirrte sie zusätzlich und führte schließlich zur völligen Desorientierung.
    Aber dieses Mal waren sie gewappnet, sie hielten sich sozusagen gegenseitig fest. Vorsichtig zogen sie sich zurück, als sie erkannten, daß ihre Kräfte vollkommen erschöpft waren und sie unter keinen Umständen mehr weiterkonnten. Aber der Rückzug gestaltete sich weit schwieriger als angenommen. Bedingt durch die Desorientierung irrten sie in den verschachtelten Hohlräumen umher wie in einem Labyrinth ohne Ausgang.
    Mit zunehmender Erschöpfung und Aufbietung der Reserven stellte sich auch eine leichte Panik ein. Je mehr Kräfte sie einsetzten, desto schwächer und hilfloser wurden sie und desto mehr verloren sie sich in verknüpften Gebilden und Spiralen.
    Schließlich waren sie so ausgezehrt, daß sie einfach aufgaben und sich treiben ließen, noch von einem letzten Rest Hoffnung, wieder herauszufinden, beseelt.
    Und dann vernahmen sie einen fernen mentalen Gesang, der sie in eine bestimmte Richtung lockte.
    Ohne zu überlegen, folgten die Schwestern den geistigen Tönen bis zu ihrem Ursprung, ohne auf die um sie umgebenden Strukturen zu achten ...
    ... und erwachten auf den Liegen der Medostation.
     
    *
     
    „Das war knapp!" konstatierte Caljono Yai, allerdings ohne Vorwurf oder Erleichterung.
    Die Zwillinge richteten sich auf und ächzten leise. Sie waren am Rand ihrer Kräfte, ihre Körper zitterten wie unter Schüttelfrost.
    „Das letzte Mal haben wir wohl ebenso gehandelt, allerdings nur noch unbewußt", stieß Nadja hervor.
    „Eure Gebetstrance hat uns wieder zurückgeholt, nicht wahr?"
    „Allerdings."
    „Ich kann mich auch erinnern, etwas vernommen zu haben", krächzte Mila. „Es ist also sehr viel besser gelaufen als beim ersten Mal."
    Nun konnte Myles sich nicht mehr zurückhalten.
    „Besser gelaufen!" platzte er los. „Ich werde euch eure medizinischen Berichte zeigen, dann werdet ihr das nicht mehr behaupten! Das war haarscharf am Tode vorbei, und ich werde kein drittes Experiment mehr dulden! -Nein, Schluß! Es kommt nicht in Frage!"
    Die Zwillinge warteten, bis der Nachhall seiner Stimme verklungen war. Caljono Yais Nas-Organ war auf doppelte Größe aufgeplustert, und sie starrte den Wissenschaftler unverhohlen neugierig an.
    „Aber wir haben sehr viel mehr erreicht", wagte Mila dann den zaghaften Einwurf. „Wir waren bei weitem nicht so in Gefahr wie das letzte Mal. Vielleicht mögen unsere Körperfunktionen verrückt gespielt haben, aber wir blieben die ganze Zeit bei Bewußtsein. Wir können uns jetzt von vornherein bewußt darauf einstellen, und Caljono Yai kann uns zurückholen, sobald es die ersten Anzeichen eines Zusammenbruches gibt."
    „Wir wären auch damit einverstanden, uns hier an die Maschinen hängen zu lassen", fügte Nadja hinzu.
    „Nun brauchen wir den

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