Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1834 - Der Flug der TRONTTER

Titel: 1834 - Der Flug der TRONTTER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bully bis A-Caliform, als besäße ich den Stein der Weisen, der uns zur Pentrischen Wolke den Zugang öffnete.
    „Wir werden die Wolke zunächst umkreisen. Aus nächster Nähe setzen wir alle Orter und Taster ein, die wir besitzen. Währenddessen können wir schon mal einen Funkspruch vorbereiten."
    „Was für einen Spruch?" fragte A-Caliform erstaunt. „Hier ist doch nie. mand!"
    „Woher wissen wir das?"
    „Also ein Funkspruch an Unbekannt?"
    „Nein, eine Nachricht an Ce Rhioton! Rhioton muß sich irgendwo da drinnen in der Wolke befinden."
    Die Pentrische Wolke durchmaß zehn Lichtwochen. Wenn wir unter Vermeidung relativistischer Geschwindigkeiten die gesamte äußere Hülle absuchen wollten, hatten wir im Normalraum ein Jahr Langeweile vor uns. Unsere Vorräte an Atemluft reichten maximal für einen Monat ...
    Wir bewegten uns in kurzen Transitionen mehrfach um die Pentrische Wolke herum. Das Ergebnis blieb immer dasselbe, es war keine Ortertätigkeit durch den Staubmantel hindurch möglich. Ob sich im Inneren eine Sonne befand, ob Planeten oder ein Schwarzes Loch, das ließ sich nicht sagen.
    Ich wertete das als ein weiteres Indiz. Irgend etwas Künstliches war hier im Spiel.
    C-Hortüs hatte mittlerweile die Nachricht an Ce Rhioton vorbereitet. Wir strahlten sie mit größter Sendestärke ins Innere der Wolke ab, das Ganze mehrfach; wechselweise gebündelt oder gestreut, als Hyperfunk und Normalfunk, sogar als Kurzwellensignale.
    Realistisch betrachtet hatte nur der Hyperfunk eine Chance, weil lichtschnelle Funkbotschaften ins Zentrum der Wolke fünf Wochen unterwegs waren.
    Als wir nach einem halben Tag keine Antwort erhalten hatten, beschlossen wir, es mit einer Blind-Transition zu versuchen.
    Als Zielkoordinaten suchten wir nicht das direkte Zentrum der Wolke aus. An diesem Punkt schien uns das Risiko, einen Himmelskörper zu treffen, beträchtlich hoch. Statt dessen wählten wir einen Punkt, der eine halbe Lichtwoche davon entfernt war.
    Ich selbst besetzte den Pilotensessel, A-Caliform, B-Zagristas und die anderen nahmen ihre Plätze ein.
    Reginald Bull begab sich mal für alle Fälle mit K-Oxxan in die Maschinenräume. Freiwachen waren aufgehoben, selbst den kläglichen Waffenstand ließ ich besetzen.
    „Sprung-Koordinaten?" fragte ich laut.
    B-Zagristas antwortete: „Liegen bereits vor!"
    Ich beschleunigte die TRONTTER mit im Grunde lächerlichen, aber zuverlässigen Werten und sorgte für die notwendige Eintauchgeschwindigkeit von knapp zwei Dritteln der Lichtgeschwindigkeit.
    „... drei, zwei, eins ..."
    „Jetzt!"
    Es wurde dunkel. Ein ungeheures Krachen erschütterte die TRONTTER. Gegenstände flogen durch den Raum, ein immaterieller Staubhagel prasselte gegen jede meiner Nervenzellen.
    Ich hörte Zentrifaal unter schrecklichen Qualen schreien, dazwischen eine Menschenstimme: meine eigene.
    Und dann war Ruhe.
    Mit aller Willenskraft, die ich besaß, riß ich die Augen auf. Um mich herum hingen die weißhäutigen Gestalten mit den dreigeteilten Rücken schlaff in ihren Sesseln. Ob sie gestorben waren oder nur bewußtlos, vermochte ich nicht zu sagen.
    Ich brauchte einige Minuten, bis ich die schlimmsten Schmerzen zurückgedrängt hatte. Wie es aussah, war ich als einziger bei Bewußtsein geblieben. Und vielleicht Reginald Bull, aber in den Maschinenräumen nützte mir der Dicke momentan herzlich wenig.
    Meine Arme und Beine wollten nicht gehorchen. Ich war nicht einmal imstande, die Vergurtung zu lösen und aus dem Sessel zu steigen. Überhaupt, wohin hätte ich mich begeben sollen?
    Und plötzlich bewegte sich etwas. Ein paar Sekunden verstrichen, dann begriff ich, daß es sich um eine Veränderung auf dem Bildschirm handeln mußte.
    Vor der Pentrischen Wolke materialisierte ein Objekt. In der automatischen Reliefzeichnung erkannte ich einen Würfel. Die Kantenlänge, so zeigte ein Blick auf das Datendisplay, betrug 330 Meter.
    Mit äußerster Mühe hob ich den linken Arm, dann den rechten. Während von A-Caliform die ersten stöhnenden Geräusche kamen, brachte ich meinen Kreislauf mit Atemtechnik und erzwungenen sparsamen Bewegungen wieder in Schwung.
    Das Würfelraumschiff verfügte nach der Transition über eine Restbewegung von 40 Prozent Lichtgeschwindigkeit, die bereits wieder im Steigen begriffen war.
    Erst halbe, dann 60 Prozent, am Ende gewann der fremde Raumer mit 80 Prozent Lichtgeschwindigkeit Abstand zur Pentrischen Wolke. In diesem Augenblick entmaterialisierte das Objekt.

Weitere Kostenlose Bücher