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1834 - Der Flug der TRONTTER

Titel: 1834 - Der Flug der TRONTTER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgefunden, nachdem er zu Beginn seiner Schicht fehlte. Über die Methode, wie er sich getötet hatte, ließ keiner ein Wort verlauten.
    Rührseligkeit besaß in der Einstellung der Zentrifaal keinen Platz, also schafften sie kurzerhand den Leichnam zur Schleuse und warfen ihn ins All. Dort würde er einige zehntausend Jahre treiben, bis die Schwerkraft der Wolke ihn angezogen hatte und im Staub zerreiben würde.
    Ich trat kurz darauf meinen Dienst als Kommandant an. Zwei Stunden verstrichen ereignislos. Welche Möglichkeiten gab es noch?
    Transitionen blieben erstens wirkungslos, zweitens schätzte ich sie als sehr gefährlich ein. Und die Chance, daß sich Ce Rhioton auf unsere Botschaft hin meldete, sank mit jeder Minute.
    Während ich überlegte, ob man die Galornen auf andere Weise locken könnte, schlugen die Orter an.
    „Alarm!" gellte es durchs Schiff.
    E-Emergen schaltete das Bild auf den großen Panoramaschirm.
    Ich erkannte ein würfelförmiges Objekt, das auf den ersten Blick mit jenem Kasten, den ich gesehen hatte, identisch schien: 330 Meter Kantenlänge, Transitionsantrieb - es war exakt derselbe Typ Raumschiff.
    Eine erste Auswertung ließ Rückschlüsse über Kurs und Herkunft des Raumers zu. Demnach hatte der Würfel eine Transition über mehr als zweitausend Lichtjahre ausgeführt, er stammte nicht aus der Wolke, sondern er wollte ins Innere fliegen.
    „E-Emergen!" rief ich. „Wir senden nochmals den Funkspruch an Ce Rhioton."
    „Identischer Text?"
    „Genau dasselbe. Richtstrahl verwenden! Ich möchte, daß der Spruch auf jeden Fall im Würfel empfangen wird!"
    „Ce Rhioton wird sich niemals da drüben aufhalten."
    „Und wenn doch? Versuchen wir es einfach. Was verlieren wir?"
    Ein paar Sekunden verstrichen, dann bestätigte E-Emergen: „Befehl ausgeführt!"
    Gespannt warteten wir auf Rückmeldung, aber es kam nichts. Was, wenn man drüben unsere Informationskodes nicht verstand? Wenn die Besatzung kein Goo-Standard sprach? Hätte dann nicht zumindest eine Antwort in unbekannter Sprache erfolgen müssen?
    Wir schickten einen zweiten Spruch hinterher, diesmal eine Aufforderung an das Würfelobjekt, sich zu identifizieren und Kontakt aufzunehmen.
    Ohne Erfolg. Genauso hätten wir einen Brocken Fels zum Stoppen auffordern können. Der Würfel beschleunigte wieder und verschwand mit einer Transition.
    „Wo ist er jetzt?" fragte A-Caliform.
    Der Anführer der Zentrifaal stand genau hinter meinem Kommandantensessel, und ich hatte ihn nichtkommen hören.
    „In der Pentrischen Wolke, nehme ich an."
    „Verdammt!"
    „Das würde ich nicht sagen, A-Caliform ... Ich bin der Meinung, daß der Würfel uns einen wichtigen Hinweis liefert."
    „Einen Hinweis? Welchen denn wohl?"
    „Wir haben den Kurs aufgezeichnet. Wenn wir mit der TRONTTER exakt dieselbe Transition vornehmen, sämtliche Werte identisch, dann kommen wir möglicherweise durch."
    „Oder wir sterben dabei."
    Ich drehte mich um und schaute ihn an, dann fragte ich: „Stört dich das?"
    „Nein."
    „Sonst jemanden an Bord?"
    „Jedenfalls nicht die Zentrifaal."
    B-Zagristas begann, kommentarlos den Sprung zu programmieren. Ich brachte die TRONTTER auf denselben Kurs, den gerade eben der Würfel gehalten hatte. Eine hundertprozentige Kopie lag nicht im Bereich des Möglichen, dessen war ich mir bewußt. Wir besaßen eine sehr viel kleinere Masse als der Würfel, und die Kursdaten ließen sich nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen.
    „60 Prozent Lichtgeschwindigkeit!"
    „70 Prozent ..."
    „Sprung!"
     
    *
     
    ARCHIVIERT: „Wie geht es dir, C-Hortüs?"
    „Mir geht es ausgezeichnet."
    (Der Fragende sieht den Befragten gewissenhaft an.) „Das scheint mir gegenüber unserem letzten Gespräch ein entscheidender Fortschritt zu sein."
    „Ja."
    „Wie kommt dieser Fortschritt zustande?"
    „Darüber möchte ich keine Auskunft geben."
    „Das ist schade, C-Hortüs. Andere könnten von deiner Methode profitieren."
    „Dieser Ansicht bin ich ebenfalls. Aber ich denke, daß die anderen ebenso wie ich ihre individuelle Entscheidung treffen werden."
    „Nun gut. Wir unterhalten uns morgen wieder."
    „Das glaube ich kaum, E-Kajwan."
    (Der Fragende sieht den Befragten ‘nochmals sorgfältig an.) „Aus welchem Grund nicht?"
    „Mir geht es ausgezeichnet. Es besteht nicht länger Bedarf."
    (Psychotaktische Rettungsgespräche: E-Kajwan und C-Hortüs /Indikation: nicht möglich /Effektanalyse: terminaler Mißerfolg /Psychotaktische

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