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1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fand es schon bewundernswert, dass diese junge dunkelhaarige Frau sie halten konnte, denn mit ihrer Kraft hätten sie einen mindestens doppelt so schweren Menschen zu Boden reißen können.
    Das taten sie bei der jungen Frau nicht. Es kam mir so vor, als würden sie sich führen lassen, und als ich einen Blick in das Gesicht der Hundeführerin warf, da sah ich, dass sie lächelte. Es bereitete ihr Freude, mit ihren Beschützern auszugehen.
    Die beiden Frauen am Nachbartisch taten nichts. Sie saßen völlig versteift auf ihren Plätzen und warteten darauf, dass der Kelch an ihnen vorüber gehen würde.
    Das sah auch so aus, aber dann – die Frau mit den vier Hunden hatte uns schon fast passiert – überlegte sie es sich anders. Sie drehte sich um und kam zurück.
    Nur ein paar kleine Schritte, dann hatte sie ihr Ziel erreicht. Es war die Wand des Hauses. Und dort war in Hüfthöhe eines Menschen ein Eisenhaken mit einem kreisrundes Loch zu sehen. Es war groß genug, um den Anfang der Leine durch das Loch zu schieben. Dann sorgte die Frau für einen perfekten Knoten, damit sich die Tiere nicht losreißen konnten.
    Sie baute sich vor ihnen auf und sprach mit ihnen. »Ihr werdet ruhig hier sitzen bleiben und darauf warten, dass ich zu euch zurück komme.«
    Ich hatte alles im Blick. Es sah fast so aus, als würden die Hunde nicken.
    Dann ging sie. Um die Tiere kümmerte sie sich nicht mehr, die hatten sich hingelegt.
    Sie musste an mir vorbei.
    Ich ließ mir die Chance nicht entgehen.
    »Pardon«, sagte ich.
    Sie blieb stehen. »Ja, was ist?«
    »Ihre Hunde?«
    »Klar.«
    »Schöne Tiere.«
    »Danke.«
    Ich war noch nicht fertig. »Kann ich auch die Rasse erfahren, Miss?«
    »Nein, das können Sie nicht. Es sind keine Rassehunde. Es sind Mischlinge. Bastarde.«
    »Aha, aber sie sehen trotzdem toll aus. Haben sie auch Namen? Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, für vier Hunde die vier passenden Namen zu finden.«
    »Stimmt, und deshalb habe ich es mir leicht gemacht. Ich nenne sie alle Zerberus. Von eins bis vier.«
    »He, das ist eine gute Idee.«
    »Meine ich auch, Mister«, sagte sie und verschwand im Geschäft.
    Mir wollte der Name Zerberus nicht aus dem Kopf. Es war ein ungewöhnlicher Name für einen Hund, obwohl er eine Geschichte hatte, denn bei den alten Griechen gab es einen Zerberus. Den Ur-Zerberus, aber auch den Höllenhund. Nur hatte der vier oder manchmal auch sechs Köpfe. Und hier hieß jeder der vier Hunde Zerberus. Zerberus eins bis vier.
    Ich sah mir die Hunde genauer an. Die Körper waren wahre Muskelpakete, sehr stämmige Beine kamen hinzu, und das Fell konnte man durchaus als dicht ansehen. Die Farben grau und braun fanden sich dort wieder.
    Sie lagen da. Und sie lagen so, dass sie von der Sonne bestrahlt werden konnten. Um sie genauer betrachten zu können, musste ich den Stuhl leicht vorrücken. Das dabei entstehende Geräusch machte sie aufmerksam, und sie starrten mich plötzlich an.
    Ich bekam auch mit, dass die beiden anderen Gäste – die Frauen – aufstanden und verschwanden. Ich hörte noch, wie sie darüber sprachen, dass es ihnen unangenehm war, sich in der Nähe der Tiere aufzuhalten. Deshalb wollten sie schnell weg.
    Ich blieb sitzen, denn irgendwie fühlte ich, dass es ein Band zwischen mir und den Tieren gab.
    Ich schaute sie an.
    Sie starrten zurück.
    Und es waren keine freundlichen Blicke. Ich sah in starre Hundeaugen und dann auch in Mäuler, denn sie rissen sie auf.
    War ich ihr Feind?
    Das konnte durchaus sein, denn ich hörte ein bösartig klingendes Knurren, und das nicht nur von einem Hund, sondern von allen vieren. Sie lagen auch nicht mehr, sondern hatten sich aufgerichtet.
    Das Knurren blieb.
    Es hörte sich schlimm an. Oder auch gefährlich. Als wäre ich eine Beute für sie, auf die sie sich stürzen wollten. Wären sie nicht angebunden gewesen, sie hätten mich bestimmt schon angegriffen.
    Und noch etwas geschah. Nicht nur, dass das Knurren blieb, ich bemerkte auch etwas anderes. Und zwar etwas, mit dem ich wirklich nicht gerechnet hatte.
    Plötzlich reagierte mein Kreuz!
    ***
    Zuerst glaubte ich an eine Täuschung, dass mir meine Fantasie einen Streich spielte. Dann aber konzentrierte ich mich und stellte fest, dass ich mich nicht geirrt hatte.
    Dort, wo das Kreuz meine Brust berührte, gab es tatsächlich einen leichten Wärmestoß.
    Warum?
    Die Antwort war einfach. Mein Kreuz hatte bemerkt, dass sich etwas in der Umgebung befand, das zur anderen Seite

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