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1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ginge es mir dann schlecht?«
    »Ich denke schon.«
    »Und was würden sie mit mir anstellen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Mister. Jedenfalls wäre es kein Spaß für Sie, das können Sie mir glauben.«
    »Tue ich auch. Sie würden mich zerreißen.«
    »Das weiß ich nicht.«
    Ich sprach weiter. »Wo es doch schon zwei Tote gab, wie ich hörte. Sie müssen schlimm ausgesehen haben. Als wären sie von wilden Tieren angefallen worden.«
    »Ach ja?«
    »Das erzählt man sich.« Bei dieser Antwort hatte ich die Hunde angeschaut, und die Frau verstand den Blick.
    »Jetzt glauben Sie also«, sagte sie und schnappte nach Luft, »dass meine Tiere die Mörder der beiden Menschen gewesen sind?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Es hörte sich aber für mich so an, Mister.«
    Ich entspannte die Situation, indem ich sagte: »Ich heiße Sinclair, John Sinclair. Und Sie?«
    »Lucy Miller.« Kaum hatte sie den Namen gesagt, biss sie sich auf die Unterlippe, als hätte sie schon zu viel verraten. Doch dann sagte sie: »Und Sie sind fremd hier.«
    »Dann kann man wohl sagen. Ich wohne in London, aber …«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »Dann können wir also hier im Ort schon bald mit Ihrem Verschwinden rechnen.«
    »He!« Ich lachte auf. »Ist Ihnen das so wichtig?«
    »Mir nicht. Aber meinen Hunden, wenn Sie verstehen.«
    »Nein, das verstehe ich nicht.«
    »Gut, dann will ich deutlicher werden. Meine Tiere mögen Sie nicht. Und wen meine Tiere nicht mögen, den mag ich auch nicht. So einfach ist die Rechnung.«
    »Ja, jetzt begreife ich es.«
    »Hoffentlich«, sagte sie und ging zu ihren Tieren. Sie löste die Hauptleine, und ich machte mich schon auf einen Angriff gefasst, aber der erfolgte nicht. Die junge Frau mit den langen schwarzen Haaren besaß tatsächlich die Kraft, die vier Hunde zu halten. Aber die zeigten sich auch recht zahm. Kein Tier bellte, als Lucy Miller mit ihnen loszog und mich allein zurückließ.
    Das war schon eine mehr als ungewöhnliche Begegnung gewesen, über die ich erst nachdenken musste.
    Hatte ich die Mörder der beiden jungen Männer gesehen?
    Es war möglich. Aber verwettet hätte ich mein Gehalt nicht darauf. Es kam mir fast zu offensichtlich vor. Und dass die Hunde im Dorf nicht besonders gelitten waren, hatte ich schon von der Bedienung gehört. Ich konnte sie voll und ganz verstehen.
    Lucy Miller, deren Eltern verschwunden waren. Sie wären auf einer Reise, hatte man gesagt, aber mit einem schon seltsamen Unterton in der Stimme, und so machte ich mich auf einige Überraschungen gefasst, die hier noch auf mich warteten.
    Plötzlich war die Bedienung wieder da. »Ein Glück, dass sie mit den Kötern weg ist.«
    »Sie mögen die nicht – oder?«
    »Ach, das nur nebenbei. Sobald sie mit den Hunden in der Nähe ist, verschwinden die Leute. Die und ihre Köter sind einfach nur eine Geschäftsschädigung.«
    »Das habe ich gesehen.«
    »Genau. Und jetzt warten die Leute ab, ob sie noch mal zurückkehren. Wenn die Luft lange genug rein ist, kommen sie zurück. Wenn nicht, bleiben sie weg.«
    »Und hier sind doch auch zwei Morde passiert, habe ich gehört. Oder nicht?«
    »Klar, die sind passiert. Schreckliche Taten. Die Jungs wurden zerfetzt.«
    »Die Killer hat man nicht gefunden?«
    »Nein.«
    »Gibt es denn Verdächtige?«
    Die Bedienung beugte sich mir so weit entgegen, dass ich ihr Parfüm roch, dann hörte ich ihre Flüsterstimme. »Im Vertrauen gesagt, Mister, die Leute hier glauben sogar, dass sie die Killer kennen.«
    »Die Hunde?«
    »Richtig.«
    Ich wiegte mit dem Kopf. »Ja, das kann sein. Aber gibt es Beweise?«
    »Nein, die gibt es nicht.«
    »Was hat denn die Polizei gesagt?«
    »Nicht viel. Ich weiß auch nicht, ob man die Spur mit den Hunden weiter verfolgt hat. Ich habe jedenfalls nichts in diese Richtung gehört.«
    »Sind die Tiere denn sonst schon aufgefallen?«
    »Nein – nicht durch ihre Taten. Nur eben durch ihre Anzahl. Vier dieser Hunde zu haben ist schon etwas Besonderes.«
    »Ja, das stimmt.« Ich lächelte breit. »Aber diese Frau und die Hunde wohnen hier im Ort.«
    »Klar.«
    »Wo denn?«
    Meine Frage schien ihr nicht gefallen zu haben, denn sie zuckte leicht zurück.
    »Warum wollen Sie das denn wissen? Haben Sie vor, denen einen Besuch abzustatten?«
    »Nein, das habe ich nicht, aber ich denke, dass es ungewöhnlich ist, wenn vier Hunde hier zwischen den Leuten leben und irgendwann vielleicht durchdrehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Da brauchen Sie

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