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1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehörte.
    Aber was war es?
    Das konnten nur die Hunde sein. Oder einer von ihnen. Nein, mein Kreuz hatte seine Pflicht getan und mich auf einen Gegner hingewiesen. Und bei dieser Erkenntnis kam mir der Gedanke, dass meine Fahrt hierher doch nicht umsonst gewesen war.
    Sie starrten mich noch immer an. Bei zweien waren die Augen blutunterlaufen, bei den anderen blieben sie normal. Sie waren erregt. Sie spürten mich – die Beute –, und schienen es nicht hinnehmen zu wollen, dass ich mich in ihrer Nähe aufhielt. Sie wollten mich weghaben. Wenn sie mich schon nicht mit ihren Gebissen attackierten konnten, dann eben mit Blicken.
    Für mich gab es keinen Zweifel. Das Kreuz hatte mich gewarnt. Die Wärme bildete ich mir nicht ein. Also hatte es gespürt, dass Feinde in der Nähe lauerten.
    Und dafür gab es nur eine Erklärung. Diese vier Hunde waren nicht normal. Sie mussten zumindest dämonisch infiziert sein, und wenn ich an ihren Namen dachte, dann hatte die junge Frau recht. Der traf wirklich perfekt zu.
    Die Tiere blieben unruhig. Sie zerrten an den Leinen, wollten sich losreißen, um sich auf mich zu stürzen.
    Ich dachte darüber nach, ob ich die Lösung in diesem Fall schon gefunden hatte. Wahrscheinlich ja. Das musste sie sein. Ich sah nicht nur vier Hunde vor mir, sondern auch vier Killer, davon ging ich aus. Ja, vier grausame Killer, und ich hatte die Bilder der Toten wieder vor meinem geistigen Auge.
    Sie zerrten an den Leinen, sie warfen die Köpfe von einer Seite zur anderen, und ihre Lefzen waren zurückgezogen. Bei zwei von ihnen hatte sich Geifer gebildet. Er sprühte wie Schaum vor den Schädeln.
    Mancher Heullaut klang richtig enttäuscht. Sie schafften es nicht, ihre Leinen von dem Eisenring zu befreien, und so konnte ich in Ruhe nachdenken, wie ich mich verhalten sollte, wenn es ihnen dennoch gelang.
    Sie abwehren. Ihnen zeigen, wo der Hammer hängt. Ihnen Furcht einjagen. Und das konnte nur klappen, wenn ich ihnen mein Kreuz präsentierte. Ich wollte es tun, schaute mich aber zunächst um und stellte fest, dass ich nicht der Einzige war, der die Tiere beobachtete. In sicherem Abstand standen einige Neugierige, die sich nicht entgehen lassen wollten, wie sich die Hunde verhalten würden. Ich war auf die Reaktion der Besitzerin gespannt, wenn sie zurückkehrte. Etwas wunderte ich mich schon darüber, dass sie nicht bereits erschienen war, um nach ihren Tieren zu sehen. Auch sie musste das Knurren der Hunde gehört haben.
    Und dann kam sie. Ich sah die schwarzhaarige hübsche Frau, als sie den Laden verließ, aber nicht weiterging, sondern vor dem Laden stehen blieb und auf die Szene schaute, die sich ihr bot.
    Ich konnte keine Gedanken lesen, aber ich hätte gern gewusst, was in ihrem Kopf vorging. Sie blickte in verschiedene Richtungen und konzentrierte sich dann auf eine.
    Da hatte sie mich im Visier!
    Ich schaute nicht weg. Unsere Blicke trafen sich. Wir waren uns fremd, aber ich spürte, wie diese Person versuchte, mit ihren Gedanken in mich einzudringen.
    Ich hatte beschlossen, mich locker zu geben. Mit einer lässigen Bewegung hob ich die Hand und winkte ihr zu. Sie sah diese Geste, zögerte und furchte die Stirn. Sie schien zu überlegen, ob sie an meinen Tisch kommen sollte oder nicht.
    Wieder fingen die Hunde an zu knurren. Ich hatte ihnen nichts getan, was ich auch jetzt nicht änderte, dafür nickte ich der Schwarzhaarigen zu.
    »Da haben Sie sich ja was ausgesucht«, sagte ich.
    »Was meinen Sie?«
    »Na, die vier Hunde.«
    »Ach so. Ja, sie sind schon was Besonderes.«
    »Aber auch nervös.«
    Die Frau schaute zu ihnen. Sie nickte. »Ich gebe zu, dass sie nervös sind, was mich auch wundert. Das muss einen Grund haben, denke ich mir.«
    »Aha, und was ist der Grund?«
    »Sie!«
    Mit der Antwort hatte ich gerechnet, tat aber so, als wäre ich völlig überrascht worden.
    »Wieso ich? Können Sie mir das erklären?«
    »Na ja. Sie sind schuld daran, dass es so gekommen ist.«
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne Ihre Tiere ja gar nicht, ich habe sie heute zum ersten Mal gesehen. Wie können sie dann auf mich scharf sein und mich hassen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass so etwas sonst nicht passiert. Sie sind der Erste, bei dem die Tiere so nervös reagieren.«
    »Dann muss ich wohl etwas an mir haben, das ihnen nicht gefällt.«
    »Ja.«
    Ich lächelte breit, wobei meine folgende Frage nicht zum Lächeln war. »Wenn Sie die Tiere von der Leine lassen würden,

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