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1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich so war, spielte für Lucy keine Rolle. Sie hatte das getan, was sie tun musste, um selbst weiter voranzukommen. Sie hatte sich für einen bestimmten Weg entschieden, und dafür musste sie Opfer bringen.
    Ihre Eltern gab es nicht mehr. Sie hatte freie Bahn. Nur musste sie das den Leuten aus dem Dorf noch nichtig verklickern, denn die Fragen würden kommen. Erst mal konnten die beiden Leichen hier in den Truhen liegen bleiben. Und sie hatte sich auch schon eine Lösung ausgedacht. Sie würde erzählen, dass ihre Eltern auf der Reise umgekommen waren. Das war einigermaßen plausibel.
    Ich bin gut!, dachte sie und ließ den Deckel wieder zufallen. So leicht kann mir keiner etwas. Dann lachte sie noch, drehte sich um – und zuckte zusammen, denn zwei ihrer Hunde standen vor ihr. Sie hatte sie nicht kommen gehört, und jetzt erkannte sie, wem diese Hunde wirklich gehörten. Der anderen Seite, dem gefallenen Engel, der auch den Namen Luzifer trug. Sein Zeichen war vorhanden.
    Sehr schwach nur, aber doch zu erkennen, denn in den Augen zeigte sich ein düsteres Rot, das sehr gut aus der Hölle hätte stammen können.
    Lucy nickte ihren Tieren zu. Sie kraulte das dichte Fell, bevor sie sich in Bewegung setzte und mit den Tieren den Keller verließ. Die roten Augen waren da, sie bereiteten ihr auch Sorgen, denn ohne Grund hatten sie sich nicht in diesem düsteren Rot gezeigt.
    Sprechen konnten die Hunde nicht, und so musste sie einfach nur raten. Dass die Augen so glühten, ließ auf etwas Bestimmtes schließen. Wahrscheinlich war auch der anderen Seite klar, dass etwas Gefährliches auf sie zu kam.
    Ob sie sich vor den glühenden Augen fürchten musste, war ihr nicht klar, aber sie beschloss, es als positiv anzusehen, eine Botschaft an sie, auf der Hut zu sein. Sie hatte sich auch vorgenommen, das Haus erst mal nicht wieder zu verlassen, und sie war gespannt darauf, was der Tag und der Abend noch bringen würden.
    Dieser Fremde stahl sich wieder in ihre Gedanken. Über ihn wollte sie sich erkundigen, doch sie wusste nicht so recht, wie sie das anstellen sollte. Es würde sich eben ergeben müssen.
    Sie wollte entspannen und sich zusammen mit ihren Hunden im Wohnraum vor die Glotze hängen. In der Dunkelheit würde sie dann noch mal ins Dorf fahren und nachschauen, denn sie glaubte, den Wagen des Fremden zu kennen. Er fuhr zwar die Allerweltsmarke Rover, aber das Auto hatte sie zuvor noch nie in Brentford gesehen.
    Es war ihr egal, wenn er wieder verschwand. Es würde ihr nicht egal sein, wenn er länger blieb oder plötzlich hier bei ihr auftauchte, um mit ihr zu reden.
    Dann würde sie etwas anderes in die Wege leiten müssen.
    Den Gedanken hatte sie kaum beendet, als sie den schrill klingenden Ton vernahm, den die Klingel abgab. Sie verzog das Gesicht, ging zur Tür, dachte dabei an diesen Fremden und lugte durch das Guckloch in der Tür.
    Nein, das war nicht der Fremde, der dort stand. Es war jemand, den sie besser kannte.
    Die Augen ihres Freundes Dick Coltraine schauten sie an …
    ***
    Ich musste zu einem Haus fahren, in dem eine Frau zusammen mit vier Hunden lebte. Dort anklingeln, mich vorstellen und erklären, dass ich gern ein paar Fragen beantwortet hätte.
    Das wäre der offizielle Weg gewesen, doch so richtig konnte ich mich damit nicht anfreunden, auch nicht, weil ich damit meine Tarnung zu schnell aufgegeben hätte. Deshalb wollte ich zu diesem Haus fahren, es mir allerdings erst mal aus der Entfernung anschauen und erst dann über weitere Schritte nachdenken.
    Ich nahm mir vor, den letzten Teil der Strecke zu Fuß zu gehen, als ich die Melodie meines Handys vernahm.
    Ich meldete mich.
    »Na, wie geht es dir?«, fragte Suko.
    »Ich lebe noch.«
    »Das hörte ich soeben.« Er fragte: »Ist was passiert bei dir?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Aber …«
    Ich wusste, dass Suko nicht aufgeben würde, und deshalb berichtete ich kurz, was bisher geschehen war. Er hörte aufmerksam zu, und als ich die vier Hunde erwähnte, stieß er einen Pfiff aus.
    »Was hast du?«
    »John, vier Hunde! Das ist doch eigentlich der Beweis, könnte ich mir vorstellen.«
    »Ja.« Ich lachte. »Man muss es nur beweisen. Das ist den Kollegen wohl nicht gelungen. Den Grund kenne ich nicht, aber die Hunde sind da, und sie sind auch nicht normal, sonst hätten sie sich nicht vor dem Kreuz gefürchtet.«
    »Und du meinst, dass es das Kreuz war, das sie zu dieser Reaktion veranlasst hat?«
    »Ich weiß es nicht, gehe aber davon

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