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1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zerberus stand dort noch. Er war erregt, das spürte sie sofort, sein Körper zitterte, und aus seinem Maul drang ein tiefes Knurren, das sich gefährlich anhörte.
    Sie sagte noch nichts. Erst als der Gang fast hinter ihr lag, rief sie nach dem Hund.
    »Zerberus …«
    Das Tier heulte leicht auf, reckte den Kopf nach oben, drehte sich dann aber um und lief auf seine Herrin zu. Es rieb seinen Kopf an ihren Oberschenkeln und hörte auch, was sie sagte.
    »Was war denn los? Was hat dich so erregt? Ist es ein Fremder gewesen, der sich jetzt verzogen hat?«
    Der Hund antwortete nicht. Er blieb an Lucys Seite, die mit ihm in den letzten Raum ging. Durch dessen Tür musste man gehen, um ins Freie zu gelangen.
    Sie zog die Tür auf.
    Der Hund knurrte leise. Nur gab es kein Objekt, das er anknurren konnte. Die Treppe war leer. Trotzdem wusste Lucy Miller, dass jemand hier gewesen war. Das sah sie an der Scheibe in der oberen Türhälfte.
    Sie war von außen gesäubert worden.
    »Also doch«, flüsterte sie und machte sich zugleich Gedanken darüber, wer diese Person wohl gewesen war. Niemand außer Dick kam sonst her. Und da ihre Eltern nicht im Haus waren, zumindest offiziell, kam auch niemand, um ihnen einen Besuch abzustatten.
    Sie dachte an den Fremden, den sie im Ort gesehen hatte. Sie glaubte nicht daran, dass er weggefahren war. Dazu war er nicht der Typ. Der suchte etwas, der war nicht zufällig in den Ort gekommen. Es konnte durchaus sein, dass er ein Bulle war, und sie dachte daran, dass die hiesige Polizei recht schnell aufgegeben hatte.
    Die Tür ließ sich leider nicht abschließen. Das Schloss war eingerostet, einen Schlüssel gab es auch nicht mehr, wenigstens hatte sie nie einen gesehen.
    »Gut«, sagte sie mit leiser Stimme. »Dann wollen wir von hier mal verschwinden.«
    Das Tier schien jedes Wort verstanden zu haben. Beide bewegten sich nur langsam. Lucy Miller wollte nachdenken. Sie fühlte sich unwohl, und das lag nicht daran, dass sie durch den Keller ging. Sie war sich sicher, einen heimlichen Besucher gehabt zu haben.
    Sie wollte etwas dagegen unternehmen. Das erklärte sie ihrem Freund, der auf sie gewartet hatte.
    »Ich muss etwas ändern.«
    »Warum das denn?«
    »Wir hatten Besuch.«
    »Bitte?«
    »Ja, im Keller. Und zwar ist der Besucher von hinten in den Keller gekommen.«
    »Hat er was gestohlen?«
    »Nein, und er war auch nur unten im hinteren Raum. Aber gern habe ich das nicht.«
    »Kann ich mir denken. Was willst du machen?«
    Das klärte sie auf ihre Weise, denn sie gab einen schrillen Pfiff ab.
    Sofort kam ein zweiter Hund zu ihr. Er hatte im Flur Wache gehalten.
    Lucy beugte sich ihren Tieren entgegen. »So«, sagte sie mit leiser Stimme, »jetzt kommt es auch auf euch an. Lasst mich nicht im Stich.«
    Beide Hunde jaulten, als hätten sie ihre Herrin verstanden. Dick Coltraine stand daneben und betrachtete seine Freundin und auch die Tiere mit skeptischen Blicken. Er war kein Freund der Hunde, aber das sagte er nicht laut, denn dann hätte es Ärger mit seiner Freundin geben können.
    Lucy Miller bückte sich, sie rieb ihre Wange gegen das Fell, sie flüsterte den Hunden etwas in die Ohren und bewegte sich dann mit den beiden auf die Haustür zu.
    »Was ist denn mit den anderen beiden Hunden?«
    »Sie bleiben hier.«
    »Und du glaubst, dass die Hunde denjenigen finden, der sich hier herumgetrieben hat?«
    »Das hoffe ich.«
    Dick Coltraine hatten einen roten Kopf bekommen. »Was geschieht, wenn die Hunde ihn erwischen?«
    »Dann werden sie ihn zerreißen.«
    »Was?« Dick erschrak. Er ging unwillkürlich zwei Schritte zur Seite und schluckte. Das war für ihn harter Tobak. Er wollte etwas sagen, aber der Blick seiner Freundin ließ ihn verstummen. So schaute er zu, wie die beiden Hunde mit Lucy auf die Tür zugingen und wenig später in der offenen Tür stehen blieben. Sie schauten nach draußen.
    Noch war es nicht dunkel. Nur die Sonne hatte sich hinter Wolken versteckt, und deshalb sah diese Phase des Tages schon leicht grau aus.
    Die Frau ging in die Knie. Sie sprach leise und nahe an den Ohren ihrer beiden Lieblinge. Die beiden erhielten noch jeweils einen Klaps, dann waren sie entlassen und liefen von der Haustür weg.
    »Und jetzt?«, fragte Coltraine.
    Seine Freundin schaute ihn lächelnd an. »Jetzt können wir uns auf zwei tolle Wächter verlassen.«
    Und zwei Mörder! Aber das sprach Coltraine nicht aus, sondern dachte es nur …
    ***
    Erst mal blieb ich stehen, ohne mich zu

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