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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weil du bei mir etwas gut hast."
    Er meinte die leidige Sache mit Semin Ekkor.
    „Einverstanden. Wir sind quitt. Hoffen wir, daß der Direktor bald meine Nachricht in seinem Syntron liest:" Damit war die Sache erst einmal ausdiskutiert, und die Gesichtsfarbe des Ertrusers besserte sich sichtlich.
    „Ich habe Hunger", verkündete er. „Servo, die Kantine soll mir ein Ochsenviertel zubereiten. Ich bin schon auf dem Weg."
    Er schob die beiden Frauen durch die Wohnung bis hinaus auf den Korridor und versetzte jeder einen relativ sanften Klaps auf den Hintern.
    „Man sieht sich." Mit wuchtigen Schritten stapfte er davon.
    Die alte ertrusische Grußformel „Werde satt und dick" ersparten sie sich. Rukkus Albasta hatte längst alle Dimensionen seiner Statur gesprengt.
    Sie spürte seinen heißen Atem an ihrem Hals und bog den Körper zusammen. Mit geschlossenen Augen genoß sie die Berührungen seiner Lippen, die an ihren Schultern entlang nach vorn wanderten und dann einen Weg an ihrem Körper abwärts suchten. Rebekka gab sich so entspannt wie möglich, aber tief in ihrem Innern nagten böse Zweifel an der Richtigkeit ihres Tuns: Ihre Gedanken, spielten Karussell, rasten im Kreis und ständig auf und nieder.
    Es ist nicht recht, was du tust, schärfte eine gehässige Stimme ihr ein. Er weiß nicht, wer du bist. Du mußt ihm irgendwann reinen Wein einschenken, und du wirst ihn damit in einen endlosen Abgrund stürzen.
    Sie preßte die Lippen aufeinander, entspannte sie aber sofort wieder. Vielleicht wollte sie das sogar.
    Genießen und danach eine Rechnung präsentieren, die ihn umwarf. Warum drang er auch in ihr Leben ein und brachte es durcheinander?
    Warum? Weil sie es ihm erlaubte!
    Spätestens jetzt verfluchte sie sich, daß es überhaupt so weit gekommen war. Sie hätte ihn auf Distanz halten müssen. Daß sie seinem Charme erlegen war, rührte von seiner starken Persönlichkeit her. Marcel war nicht nur ein guter Soziologe, sondern ein ebenso fähiger Psychologe, und sie spürte es mit jeder Berührung.
    Wie kein anderer verstand er es, auf sie und ihre Stimmung einzugehen.
    Du mußt da durch, redete sie sich ein.
    Sie tastete nach seinem Gesicht und begann es zu streicheln. Er antwortete damit, daß seine Finger an ihrem linken Oberschenkel entlangglitten und aufwärts wanderten.
    Rebekka seufzte verhalten. Es veranlaßte ihn, für einen Augenblick innezuhalten.
    „Mach weiter!" flüsterte sie. „Ich genieße es."
    Ihre Hände massierten seinen Rücken. Sie zog Marcel dicht an sich, wollte die Wärme seines Körpers und die Haare auf seiner Brust spüren. Ihre Lippen fanden sich zu einem endlos erscheinenden Kuß.
    Sie spürte die Erregung, die seinen Körper bis in die letzte Muskelfaser beben ließ. Hitze stieg in ihr empor, und gleichzeitig bekam sie kalte Füße.
    Bloß nicht darauf achten. Lenk dich nicht ab!
    Eng umschlungen rollten sie über das Bett. Marcel schnaubte lustvoll und knabberte abwechselnd an ihren Ohrläppchen. Es kitzelte, ein wohliger Schauer nach dem anderen rann durch ihren Körper. Auf der Kopfhaut kribbelte es, und ihre Nase juckte. Sie nieste und fror plötzlich. Eine Gänsehaut überzog ihren ganzen Körper.
    Rembrandt hob den Kopf und musterte sie besorgt.
    „Was ist los? Bist du erkältet?"
    „Nein. Natürlich nicht."
    Wo in aller Welt hätte die in dem ehemaligen Trägerschiff herkommen sollen? Solche Handikaps gab es auf Terra oder einem der anderen Planeten, aber nicht in einer künstlichen Welt wie der BASIS.
    Er drückte sie noch fester an sich.
    „Etwas stimmt nicht, Rebekka. Ich spüre es."
    „Ich sehe die Explosionen vor mir. So ein Mist, daß die Erinnerung gerade jetzt einsetzt. Meine Psyche fängt offenbar damit an, das Erlebnis aufzuarbeiten."
    Sie berichtete von dem nur wenige Stunden zurückliegenden Attentat.
    Marcel Rembrandt reagierte völlig anders, als sie es erwartete. Er rollte sich zum Bettrand und sprang auf.
    „Ein Attentat? Bist du ganz sicher?"
    „Völlig."
    Sie schilderte die Umstände und den Hergang der Explosionen. Das Gesicht des Soziologen verdüsterte sich immer mehr.
    „Das darf nicht sein. Ich lasse nicht zu, daß irgend jemand versucht, dir zu schaden."
    Mit offenem Mund starrte Rebekka DeMonn ihn an. Marcel schlüpfte in seine Kleidung, dann schüttelte er den Kopf und kehrte zu ihr auf das Bett zurück.
    „So etwas paßt nicht in das Bild dieses Schiffes und seiner Funktion", fuhr er fort. „Die Überwachungsanlagen sind so

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