1837 - Rebekkas schwerster Gang
Beschaulichkeit und führte ihnen vor Augen, daß es eine ernsthafte Bedrohung gab.
Eine Bedrohung für das Leben aller.
Es bedurfte keiner überflüssigen Worte. Eine kurze, neutral gehaltene Botschaft genügte.
Yiltampena würde sie auch empfangen, und er würde verstehen, daß es Monjacza nicht eher möglich gewesen war, in die BASIS zurückzukehren. Nur umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen auf allen Flügen konnten vermeiden, daß es täglich zu Opfern unter ihnen kam.
Jemand störte ihre Kreise und trachtete danach, sie alle aus dem Weg zu räumen.
Unabhängig von Personen zielte jemand nach dem Gefüge ihrer Organisation. Erst die Führung vernichten, dann die Stützpunkte ausheben und die unteren Chargen in die Flucht jagen.
Oder ‘täuschten sie sich, und das Ziel des Mörders lag woanders?
Monjacza, der geheimnisvolle BASIS-Direktor, erhob sich und trat zu einer der Holografien, die ähnlich wie Skulpturen den hinteren Teil des Wohnraums säumten. Verträumt musterte er die nackte Gestalt einer zierlichen Frau von blassem Teint. Ihre Gestalt mutete beinahe knabenhaft an. Das schwarze Haar mit dem Pagenschnitt umschmeichelte ihren Kopf. Aus dem schmalen Gesicht mit dem vollen, roten Kirschmund blickten ihn zwei große schwarze Augen an, als wollten sie seine Haut durchdringen und bis in sein Innerstes vorstoßen.
Monjacza hätte nichts dagegengehabt. Die leicht schräg stehenden Augen und die rauchige Stimme der Frau faszinierten ihn am meisten. Aber auch ihre Selbstbeherrschung und ihre Intelligenz hatten es ihm angetan.
Wo es ihr an Körperkraft mangelte, machte sie es durch geistige Mittel wett.
Stundenlang hätte er vor dem Hologramm stehen und es betrachten können. Leider fehlte ihm die nötige Zeit dazu.
Monjacza fuhr herum. „Was ist mit meinem Schiff?" fragte er.
„Es ist startbereit", antwortete der Servo seines geheimen Domizils.
„Gut, dann gib Thor Schinnek Bescheid. Er soll dafür sorgen, daß sie den Abflug nicht verpaßt. Wir starten in vier Stunden."
Ein nachdenkliches Lächeln huschte über sein Gesicht.
Sie wußte nicht, daß er ihr Freiheiten gewährte, die er bei keinem anderen in der BASIS duldete.
„Marionetten", flüsterte er. „Sie tanzen alle an den Fäden, die ich in der Hand halte. Mal fester, mal lockerer."
Monjacza verließ das Wohnzimmer und suchte die Hygieneeinheit auf.
„Was ist Sauberkeit?" fragte er den Servo.
Der besprühte ihn mit einer geruchlosen Lotion.
„Sauberkeit ist die Fähigkeit eines Wesens, sich von jedem überflüssigen Ballast zu trennen, den es produziert. Körperlich wie seelisch", dozierte der Automat, weil Monjacza es so hören wollte.
Der BASIS-Direktor gab ein zustimmendes Knurren von sich.
„Beeile dich. Ich möchte durch und durch sauber werden."
Während die Automaten mit der Reinigung seines Körpers begannen, setzte psychedelische Musik ein und begann damit, sein inneres Gleichgewicht zu stabilisieren und zu vervollständigen.
Das Hologramm im Wohnzimmer hatte es gehörig durcheinandergebracht.
6.
Mitten in dem kleinen Raum prallte Rebekka gegen eine unsichtbare Wand. Der Individualschirm, ohne den sie sich nicht mehr aus ihrer Wohnung traute, flammte grell auf, als er mit der Energie einer Deflektor-SchutzschirmKombination zusammentraf. Sie wich zwei Schritte zurück.
Am liebsten wäre sie geflohen, aber ihre Erfahrung und der Wille, die eigene Tarnung so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, hielten sie zurück. Da der Minisyntron in ihrer Gürtelschnalle vorab keinen Ortungsalarm gegeben hatte, stufte er das Hindernis nicht als Gefahr ein.
Ein akustisches Isolierfeld baute sich um sie herum auf.
„Was soll das?" fragte sie. „Wer bist du?"
„Ich muß dich sprechen", lautete die Antwort. „Folge mir!"
Die Stimme klang verzerrt, aber sie hatte nichts von dem an sich, was die Ressortchefin an den Direktor erinnert hätte.
„Also gut.."
Der oder die Unbekannte führte sie zu einem Maschinentrakt und dort in einen kleinen Wartungsraum.
Als sich die Tür schloß, aktivierte sich ein komplettes Schirmsystem. Vor Rebekka flimmerte die Luft. Aus dem Nichts schälte sich die üppige Gestalt von Eleonore Bricksen.
Rebekka DeMonn schaltete ihren Schutzschirm ab und stemmte die Fäuste in die Hüften.
„Ich hätte es mir denken können. Es konnte nur einer von uns vieren sein."
„Rukkus und William wissen nicht, daß ich mich hier mit dir treffe. Es geht um Yiltampena."
„Oh! Was weißt du über
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