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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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südlich des Äquators wiesen Zerstörungen in der Landschaft auf zivilisatorische Eingriffe hin.
    „Leben existiert auf diesem Planeten", stellte die Haut fest.
    „Die Frage ist nur, wie weit es entwickelt ist", erwiderte Alaska.
    Das Unbehagen stieg.
    Wie mit der Schnur gezogene Linien durchschnitten das Land, aber waren sie wirklich Anzeichen einer Zivilisation? Konnten sie nicht auch von Tieren getrampelt worden sein?
    Alaska ließ sich Vergrößerungen von verschiedenen Ausschnitten geben. Darauf erkannte er nicht nur ausgebaute Verkehrswege, wie sie typisch für erschlossene Welten waren, sondern auch Bauwerke unterschiedlicher Größe und von beachtlicher Architektur.
    Es konnte keinen Zweifel geben: Eine Zivilisation hatte ihre Spuren auf dem Planeten zurückgelassen.
    Doch wo waren die Wesen, die sie gestaltet hatten?
    Die Ortung erfaßte nirgendwo ungewöhnlich hohe Energieausschüttungen, keine elektromagnetischen Felder, keine auffallende Wärmeemissionen.
    „Was wollen wir hier?" bemängelte Lanagh.
    „Ist ja doch tote Hose", maulte Scheep. „Nirgendwo ist Action!"
    Der Planet paßte in das Bild, das die gesamte Galaxis vermittelte.
    Als die Syntronik ein größeres Gebäude ermittelte und den Träger der Haut darauf aufmerksam machte, lenkte Alaska die Spindel sogleich dorthin.
    Das Gebäude hatte einen Durchmesser von etwa einem Kilometer und war annähernd drei Kilometer hoch. Es leuchtete weiß im Licht der Sonne, die sich in Zehntausenden von Fenstern spiegelte. Zahlreiche Straßen führten aus sämtlichen Richtungen zu diesem Bauwerk hin: „Auch hier keinerlei Anzeichen von Leben", stellte der Terraner fest.
    Die Bemerkung entsprach nicht ganz den Tatsachen, und es war ihm bewußt. Die Ortungsgeräte ermittelten, daß es zahlreiche, unterschiedlich erwärmte Bereiche in dem Gebäude gab. Sie deuteten darauf hin, daß zumindest die technischen Einrichtungen arbeiteten, sofern diese Erwärmungen nicht durch die Bewohner verursacht wurden.
    Er landete die Balkenspindel in einer Entfernung von etwa zwei Kilometern von dem Bau und setzte seine Untersuchungen fort.
    „Wie lange sollen wir denn noch warten, bis wir endlich raus dürfen?" fragte Scheep ungeduldig.
    „Man kann alles übertreiben", kritisierte Lanagh.
    „Vor allem, wenn man feige ist", fügte sein Bruder hinzu.
    „Ist doch nichts los draußen", stellte Scheep fest. „Also droht auch keine Gefahr."
    „Genau!"
    „Ihr bleibt an Bord", beschloß Alaska Saedelaere. „Ich gehe alleine raus. Sobald ich weiß, daß euch keine Gefahr droht, gebe ich euch Bescheid."
    Erstaunlicherweise fügten sich die beiden Raubyner widerspruchslos dieser Anweisung. Sie redeten leise miteinander, machten aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl, versuchten aber nicht, ihn umzustimmen.
    Minuten später glitt der Träger der Haut durch eine Schleuse hinaus, geschützt durch seinen SERUN.
    Mit Hilfe seines Gravo-Paks schwebte er auf das riesige Gebäude zu, wobei er einer befestigten Straße folgte.
    Einige kleine Tiere flüchteten vor ihm in die Büsche, um ihn aus sicherem Versteck heraus zu beobachten. Mit weit ausgebreiteten Schwingen zog ein großer Vogel über ihn hinweg und stieß eine Serie von drohenden Schreien aus. Insekten umschwirrten ihn, griffen ihn jedoch nicht an.
    Unwillkürlich atmete Alaska auf.
    Seine erste Befürchtung, daß diese Welt eine weitgehend leblose Wüste war, in der nur Pflanzen existierten, bestätigte sich nicht.
    Alles schien in Ordnung zu sein.
    Auf einer lichten Stelle zwischen den Büschen ästen große, vierbeinige Tiere mit starkem Behang und mächtigen Hörnern. Argwöhnisch spähten sie zu ihm herüber, und das wohl kräftigste von ihnen brüllte warnend.
    Es waren Grasfresser, von denen garantiert nur eine Gefahr ausging, wenn er sich ihnen zu weit näherte.
    Er .flog an ihnen vorbei bis an das mächtige Tor am Fuße des Gebäudes, das sich wie ein Gebirge über ihm erhob.
    In der unmittelbaren Umgebung des Bauwerks herrschte beeindruckende Sauberkeit. Nirgendwo lagen Abfälle herum, und abgesehen von den mit geglätteten Steinen gepflasterten Straßen gab es keine Anzeichen von zivilisatorischen Einflüssen.
    Die Geschöpfe, die in dem Riesenhaus lebten, pflegten die Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung und ließen keine weiteren Zerstörungen zu.
    Offenbar hatten sie sich dazu entschlossen, in einem einzigen Gebäude zu wohnen - einer beinahe senkrecht in die Höhe gebauten Stadt -, weil sie auf diese Weise am

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