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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es sich anzuhören. Er mußte es auf später verschieben und so schnell wie möglich zur Balkenspindel zurückkehren - falls diese überhaupt noch auf ihn wartete.
    Mit Hilfe seines Gravo-Paks flog er durch die Gänge und Hallen des Raumschiffs; dabei war er der Verzweiflung nahe.
    Wieviel hätte man von diesem Volk lernen können! Welch ein unvorstellbares Erbe hatte dieses Volk hinterlassen! Und nun war niemand in der Lage, es vor dem endgültigen Untergang zu retten.
    Nach einer nahezu unendlichen Zeitspanne war die Existenz dieses Volkes von den fremden Invasoren ausgelöscht worden.
    Eiskalt.
    Die Gazkar waren an Bord gekommen und dort durch unbekannte Einflüsse gestorben. Vielleicht waren sie selbst auch Opfer jenes Flimmerphänomens geworden, weil sie das Raumschiff nicht rechtzeitig genug wieder verlassen hatten.
    Doch selbst ihnen konnte nicht entgangen sein, was für Werte sich an Bord befanden. Ebenso unwahrscheinlich war, daß sie es nicht ihrer Führung gemeldet hatten.
    Vergeblich.
    Selbst der vielleicht größte Schatz des Universums hatte die Invasoren nicht von dem Rhythmus abbringen können, mit dem sie ihren mörderischen Plan verfolgten.
    Sie hatten weiterhin getötet.
    Gnadenlos.
    Vielleicht ist es besser, ich stürze mit diesem Raumschiff in die rote Sonne, als untätig darauf warten zu müssen, bis die Invasoren mich umbringen! schoß es ihm durch den Kopf, während er die letzten Meter bis zu der Schleuse zurücklegte, in der er mit der Balkenspindel gelandet war.
    Er war schon fast davon überzeugt, daß er sein Raumschiff nicht mehr vorfinden würde.
    Doch er irrte sich. Es war noch da.
    Scheep und Lanagh trotteten gerade darauf zu. Wieder einmal hatten sie gegen seinen Befehl gehandelt.
    Doch es war ihnen nicht wohl bekommen.
    Sie boten ein Bild des Jammers.
    Nie zuvor hatte er sie so gesehen. Und er begriff. Sie hatten irgend etwas an Bord des Generationenschiffs gesehen, was ihnen den Übermut gründlichst verdorben hattejedenfalls fürs erste.
    „Los, beeilt euch!" schrie er sie an. „Wir haben nur noch ein paar Minuten!"
    Erschrocken fuhren sie zusammen. Dann schnellten sie sich wie von einer Elektropeitsche getrieben an Bord der Balkenspindel. Sie drückten sich an die Wände, um ihn vorbeizulassen.
    „Über euer Verhalten reden wir noch miteinander!" brüllte er. „Vielleicht gelingt es uns ja, der roten Sonne zu entkommen."
    Jammernd und wehklagend, wie er sie bisher noch nicht gekannt hatte, folgten sie ihm in die Hauptleitzentrale.
    „Seid endlich still!" fuhr er sie an, als er den syntronischen Baustein vom Tisch aufnahm und in den Computer steckte.
    Sie sanken vor ihm auf den Boden und blickten ihn schweigend an.
    „Was mache ich nur mit euch?" seufzte er.
    „Du magst uns nicht", klagte Lanagh.
    „Das ist es ja gerade", murrte er. „Es ist mir unbegreiflich, aber ich mag euch wirklich. Warum das so ist, begreife ich selbst nicht!"
    Mit Hilfe von Traktorstrahlen öffnete er die Schleuse des Generationenschiffes, und die Balkenspindel schwebte hinaus.
    Rot glühende Gase schossen von der Sonnenoberfläche bis zu ihr hin.
    „Tempo!" schrie er der Syntronik zu. „Wir müssen weg, sonst schaffen wir es nicht mehr."
    Langsam, unendlich langsam löste sich die Balkenspindel von dem Riesenraumer. Es schien, als fehle ihr die nötige Kraft, um sich aus dem starken Gravitationsfeld der Sonne zu befreien.
    Alaska Saedelaere meinte, ein Beben zu spüren, das durch das kleine Raumschiff ging, und dann schien es in seinem Innersten zu ächzen und zu stöhnen.
    „Wir stürzen in die Sonne", flüsterte Scheep, der plötzlich Tränen in den Augen hatte.
    „Das ist unser Ende", klagte Lanagh. „Wir werden ebenso sterben wie die Herren des Riesenraumers.
    Wenn sie nicht die Macht hatten, sich der Sonne zu entziehen, dann haben wir sie schon lange nicht."
    „Redet keinen Unsinn!" fuhr Alaska sie an. „Wir schaffen es."
    Doch er war sich seiner Sache keineswegs sicher. Minutenlang schien die Balkenspindel sich nicht wirklich von der riesigen Scheibe lösen zu können. Sie gewann langsam Abstand, stürzte jedoch nach wie vor auf den roten Riesen zu.
    Dann aber ging ein Ruck durch die Balkenspindel.
    Sie beschleunigte mit aller Kraft. Innerhalb von Sekunden wuchs der Abstand zwischen den beiden Raumschiffen enorm an.
    Die rote Sonne rückte von ihnen ab.
    Sekunden später stand fest, daß sie sich aus dem Schwerefeld der Riesensonne befreien konnte.
    Der Diskus aber stürzte in den

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