Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1839 - Besuch aus der Hölle

1839 - Besuch aus der Hölle

Titel: 1839 - Besuch aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die Person erfasst und in die Höhe geschleudert werden. Für Carina Dawson und Glenda Perkins gab es keine andere Alternative.
    Kontakt – oder?
    Nein, es gab keinen Kontakt. Wenigstens keinen richtigen. Die Gestalt flog nicht in die Höhe, sie segelte auch nicht über die Kühlerschnauze hinweg, es gab überhaupt keinen Widerstand, und so war auch kein Aufprall zu spüren.
    Der Wagen fuhr durch und wurde auf den Weg gelenkt, der über das Grundstück führte.
    Glenda hatte sich angeschnallt und festgeklammert. Erst als Carina hart bremste, wurde sie nach vorn in den Gurt gestoßen, und sie konnte in Ruhe durchatmen.
    »Was ist da passiert, Glenda?«
    Glenda schüttelte den Kopf und drehte ihn nach rechts, um Carina anzuschauen. Die lachte leicht schrill, schlug mit den Händen auf den Lenkradring und keuchte: »Verdammt, das fasse ich nicht.«
    »Er war nicht mehr da«, hauchte Glenda.
    »Was sagst du? Nicht mehr da?«
    »Ja, so sieht es aus.«
    Carina sprach dagegen. »Aber ich habe ihn doch gesehen. Er stand direkt vor uns. Mein Mann, mein ehemaliger. Er sah aus wie immer. Da habe ich mich nicht geirrt.«
    »Hast du und hast du nicht.«
    Carina stutzte. Dann fragte sie: »Wie, verdammt, soll ich das denn verstehen?«
    »So wie ich das dir gesagt habe.«
    »Das klang aber paradox.«
    »Klar. Er war da und nicht da. Es war sein Astralleib, sein Zweitkörper, wenn dir das besser gefällt.«
    Carina sagte erst mal nichts. Dann lehnte sie sich zurück und fuhr mit der Hand über ihre feuchte Stirn. »Ja, ja, davon habe ich mal gehört, mich aber nie damit beschäftigt.«
    »Auch dein Mann nicht?«
    »Keine Ahnung.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Das muss er aber getan haben. Für so etwas braucht man Wissen. Ich denke da an ein Hobby oder so ähnlich.«
    »Das ist möglich. Er war oft allein und ging in den Keller. Besonders in der Nacht.«
    »Bist du ihm nie gefolgt?«
    Carina senkte den Blick. »Doch …«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Oder einmal.« Sie atmete schwer. »Da bin ich ihm nachgegangen. Ich habe auch in sein Zimmer geschaut, und da hat er dann auf dem Boden gesessen. Um ihn herum standen Kerzen.«
    Da sie nichts mehr sagte, stellte Glenda die nächste Frage. »Hast du ihn nicht angesprochen?«
    »Habe ich.«
    »Was passierte dann?« Glenda spürte jetzt die Spannung, die in ihr hochstieg.
    »Er drehte durch.«
    »Was war der Grund?«
    »Weil ich ihn etwas gefragt habe. Das hat er nicht in die Reihe bekommen.« Sie zog die Nase hoch und schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn nur gefragt, was das alles sollte. Ich bekam eine Antwort. Er schrie sie mir ins Gesicht. Ich sollte verschwinden, weil er Kontakt mit dem Jenseits und der Hölle gesucht hat. Du glaubst gar nicht, wie ich da gerannt bin. So schnell wie selten in meinem Leben.« Sie sagte nichts mehr. Die Hände hatte sie um das Lenkrad geklammert, und ihr Blick war nach vorn gerichtet, wobei ihre Augen feucht schimmerten.
    Glenda streichelte ihren Arm. »Das war harter Tobak«, sagte sie, »und wie ging es weiter?«
    »Gar nicht.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach. Es wurde nicht mehr erwähnt, was ich gesehen habe. Er hat mir nur gesagt, dass ich alles vergessen soll. Es wäre seine Sache. Und wenn sich jemand darum kümmert, der keinen Kontakt dazu hat, der sollte sich da raushalten.« Sie zuckte mit den Schultern. »Genau das habe ich getan. Und es war gut so.«
    »Inwiefern?«
    »Es gab kaum noch Differenzen zwischen uns. Zumindest was dieses Thema betraf. Ich richtete mich darauf ein, dass es sein Hobby gewesen ist, und damit bin ich wohl gut gefahren.«
    »Sprach er wirklich nicht mehr mit dir über das Thema?«
    »Doch.«
    »Sehr gut, und wann?«
    »Vor seinem Tod, da kam das Thema noch mal auf, aber nicht, weil ich gefragt hatte, sondern weil er es wollte. Wir saßen zusammen und ich hörte mir an, dass er jetzt das Jenseits erkannt hätte. Er war voll darauf abgefahren. Er hatte auch keine Angst vor dem Tod, denn er wusste, was ihn erwartete.«
    »Was denn?«
    »Das hat er mir nicht gesagt«, erwiderte Carina mit leiser Stimme. »Das wäre auch zu viel verlangt gewesen, es war einzig und allein seine Sache. Sein Hobby, so seltsam es auch gewesen sein mag.«
    »Und dann starb er.«
    »Ja, im Krankenhaus. Ich bin nicht dabei gewesen, habe also nicht an seinem Totenbett gesessen. Es war keiner von der Verwandtschaft da. Das hätte er auch nicht gewollt.«
    »Das kann ich nachvollziehen. Aber das Wort gewollt hat mich auf einen Gedanken

Weitere Kostenlose Bücher