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1839 - Schwelle zum Absolutum

Titel: 1839 - Schwelle zum Absolutum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Igelschiffe über Gaillon auf und bewahrten ihn zunächst vor diesem Schicksal. Er hatte sogar Glück. Lenny Eisenbein konnte wenig damit anfangen, aber zur Zeit war er eindeutig der intelligenteste Bewohner des ganzen Planeten.
    Nach einer Weile folgte der Roboter ihm in die Halle. Lenny schlich zwischen den Hochregallagern entlang und blieb jeweils an den Tafeln mit dem Warenkode stehen. Verständnislos starrte er auf die Symbole, und seine Lippen murmelten immer dieselben Worte: „Marmelade, Fleisch, Wurst, Fleischwurst, Süßigkeiten, Omelett mit Pilzen, ah!"
    Er leckte sich die Lippen.
    Fast eine Stunde ließ er sich jedesmal Zeit, bis er das Areal mit den Konserven erreichte und wahllos in die Körbe und Behälter griff. Er stapelte alles am Boden und breitete einen Teil der grünen Faserbeutel darüber, ehe er aus einem anderen Teil des Lagers weitere Dosen heranschleppte. Dann begann er mit dem Einpacken, jeweils sechs Dosen in einen Beutel.
    Behängt mit zwölf Beuteln und etlichen Kilogramm Gewicht machte er sich dann auf den Rückweg.
    Diesmal jedoch kam alles anders. Der Verrückte .hielt inne, beäugte die Dosen mit seltsam stierem Blick und packte die Beutel wieder aus. Er trug seine Beute zur Tür und besah sie sich am Tageslicht. Eine Dose nach der anderen warf er hinaus ins Freie und schlug sich zwischendurch mit der Faust gegen den Kopf.
    „Schlangenfraß", kam es ihm über die Lippen. „Was ist das für ein Zeug? Ich will das nicht. Weg damit!"
    Der Roboter hielt es für ratsam einzugreifen. Erlöste sich aus seiner Deckung und schwebte auf Lenny Eisenbein zu.
    „Was machst du da?" erkundigte er sich. „Dein Verhalten weicht vom bisherigen ab."
    Mehrere Dosen schlugen scheppernd gegen den metallenen Körper des Automaten.
    „Verschwinde!" schrie er die Maschine an. „Was willst du von mir? Ich bin ein Mensch. Das alles gehört mir."
    Im nächsten Augenblick sank er zu Boden und begann am ganzen Körper zu zittern. Es hörte nicht auf, und der Roboter rief einen Medo-Kumpel herbei. Dieser verpaßte Lenny eine Injektion.
    „Die Phypha-Symptome kehren zurück", erklärte er und informierte den Hanse-Syntron. „Der Grund ist nicht ersichtlich."
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    „Die Schiffe im Orbit haben das galaxisweit bekannte Phänomen namens Tangle-Scan abgeschaltet.
    Beobachtungssonden zeigen allerdings, daß es auf die fünfhundert Männer und Frauen bisher keine sichtbaren Aus wirkungen hat. Sie halten sich nach wie vor bei den Tolkandern und der Vivoc auf und scheinen sich in Trance zu befinden."
    Der Roboter entschied sich, Lenny Eisenbein ins Medocenter einzuliefern. Der Hanse-Syntron widersprach mit einem kläglichen Rest an Energie. Danach stellte er seinen Betrieb ein.
    „Es liegt im Bereich des Möglichen, daß er irgendwo ein Versteck mit Phypha besitzt, an das er sich jetzt erinnert. Laßt ihn laufen."
    Die beiden Maschinen gaben den Verrückten frei.
    Lenny Eisenbein nutzte die Gunst des Augenblicks und hetzte hinaus ins Freie. Er rannte fast den Zaun ein, bis er endlich das Loch fand.
    Augenblicke später verschwand er im Wald jenseits des Hanse-Areals.
     
    *
     
    Die vier Space-Jets tauchten in die Atmosphäre ein und verteilten sich über der Oberfläche des Planeten. Die FANNY RILL steuerte die Tagseite der nördlichen Hemisphäre an. Unter ihr wanderte die leblose Karstlandschaft des Planeten entlang. Die Taster arbeiteten ununterbrochen.
    Aus der LUNA gingen Meldungen ein, die über die Aktivitäten der Igelschiffe im Orbit berichteten.
    Keines von ihnen machte Anstalten, sich um die Flugkörper in der Atmosphäre Gaillons zu kümmern. Auch die Einheiten auf der Planetenoberfläche nahmen von den Diskussen keine Notiz.
    „Haltet euch den Schiffen trotzdem fern", wies Gia de Moleon die Besatzungen an. „Man kann nie wissen. Irgendwo ist da der Wurm drin. Ich traue dem Frieden nicht."
    Das tat keiner von ihnen.
    Die FANNY RILL ging tiefer und flog in drei Kilometern Höhe über dem Boden. Die erste der grünen Vegetationsinseln tauchte im Blickfeld auf, eine Oase von drei mal acht Kilometern. Von Norden her rauschte ein breiter Strom durch einen Canyon herbei, stürzte über einen Wasserfall hundert Meter in die Tiefe und breitete sich in der Ebene aus. Hier gab es Schwemmland und Vegetation.
    Acht Kilometer weiter südlich endete die Oase an einem Gebirgswall, durch den sich der Fluß irgendwann vor langer Zeit gegraben hatte. Der mehrere hundert

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