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1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte ich halblaut. „Du führst die Terraner, ich eine Abordnung von Camelot. Aber vorher werden wir uns zusammensetzen, um unser Vorgehen genau zu besprechen. Und uns ein paar Sicherheitsvorkehrungen einfallen zu lassen. Ich möchte das Ende der Konferenz nämlich lebend überstehen, wenn es geht."
     
    8.
     
    „Ich verstehe nicht, wozu das gut sein soll", stieß Tayloz Üpkek mit gequälter Stimme hervor.
    Der Gataser litt ganz offensichtlich an übermäßig schlechter Laune, Trübsinnigkeit und Selbstmitleid ein Zustand, in dem er Centoar Vilgor ganz besonders lieb und teuer war, weil Üpkek sich immer dann am leichtesten manipulieren ließ, wenn er sich in eine selbstgefällige Querköpfigkeit hineinversetzt hatte.
    „Wir bekommen Nachrichten, die andere nicht bekommen", erklärte Centoar Vilgor sanft. „Was diese Vivoc genau ist, wissen wir nicht, und die Forscher der LFT, die vielleicht mehr wissen, teilen ihre Kenntnisse nicht mit uns."
    „Eine Frechheit", konstatierte Tayloz Üpkek beleidigt.
    Es war nicht mehr als die Reaktion der Liga auf den Versuch, auf Trokan einen Keil zwischen Herreach und Terraner zu treiben, einmal ganz abgesehen davon, daß die LFT starken Verdacht - und womöglich sogar handfeste Beweise dafür - hatte, daß die Trokan-Delegation des Forums Raglund sich eines Mordkomplotts schuldig gemacht hatte.
    Nun, zu einer Verhandlung war es nicht gekommen. Dennoch war es, vor allem für Tayloz Üpkek, außerordentlich peinlich gewesen, sich von den galaktischen Säuglingen, den unterentwickelten und primitiven Herreach förmlich hinausschmeißen lassen zu müssen.
    Glücklicherweise hatten die turbulenten Aktivitäten in den Wochen danach dafür gesorgt, daß diese diplomatische Pleite nicht sonderlich bekannt geworden war. Sie war einfach von den Ereignissen überholt und überrollt worden - zum großen Vorteil von Tayloz Üpkek, der seinen Einfluß und Rang behalten hatte. Und sein akonischer Gehilfe und Assistent - in Wirklichkeit die Person, an deren Fäden er selbst hing und gehorsam zappelte - hatte seinen Job ebenfalls behalten.
    „Wenn es gelingt, werden wir sehr wichtige Erkenntnisse sammeln können", fuhr Centoar Vilgor ruhig fort.
    Tayloz Üpkek hatte eine religiöse Meditationshaltung eingenommen. Die Beine zusammengefaltet, stand er auf dem flachen Tellerkopf und hatte die Augen geschlossen. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt.
    Währenddessen schritt Centoar Vilgor, betont unauffällig gekleidet, in Üpkeks Suite auf und ab.
    „Wenn es nicht gelingt, wird man es für einen bedauerlichen Unfall halten und natürlich den Terranern und Springern zuschreiben. Die Beweise dafür sind eindeutig."
    Üpkek öffnete eines seiner vier Augen und starrte Vilgor von unten nach oben an. Vilgor konnte sich schon nicht recht vorstellen, wie es war, sowohl vorn als auch hinten zu sehen. Und dann auch noch auf dem Kopf stehend, von unten nach oben.
    „Ist der Brutplanet bewohnt?" wollte Üpkek wissen. „Und wenn ja, von wem? Unsere Leute?"
    Vilgor schüttelte den Kopf, dann sah er ein, daß Üpkek unter den gegenwärtigen Bedingungen die Geste wohl kaum richtig zu deuten verstand.
    „Nein", antwortete er. „Überwiegend Arkonidennachkommen, keine Raglunder, von ein paar tausend abgesehen ..."
    „Immerhin", bemerkte Tayloz Üpkek, der sich darin gefiel, noch kaltherziger und gefühlloser auftreten zu können als Vilgor. „Es wäre schade um die Raglunder!"
    „Opfer müssen gebracht werden", mahnte Vilgor, wohlweislich verschweigend, woher das Zitat stammte.
    „Mir gefällt das nicht", murrte Üpkek sanft und schloß wieder die Augen. „Was wird, wenn wieder das gleiche passiert wie auf Matjuula? Millionen und Milliarden von Toten, und diesmal wären wir schuld ..."
    „Unwahrscheinlich", wandte Vilgor ein.
    Nie war er auf den dreisten Schwindel der Tolkander hineingefallen. Empfindliche Prozedur, Bund zwischen Vivoc und den Planetenbewohnern? Lachhaft! Vilgor glaubte kein Wort davon. Das lag vor allem daran, daß er wohl ebenso skrupellos in der Verfolgung seiner Ziele war wie die Tolkander und sich daher mühelos in deren Denkweise hineinversetzen konnte.
    Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was auf Matjuula wirklich passiert war, außer daß es zwei Milliarden Tote gegeben hatte: 2 mal 10 hoch 9, in dieser Form sah es viel harmloser aus.
    „Wieso unwahrscheinlich?" wollte Üpkek wissen.
    „Weil die Tolkander gelogen haben; sie lügen auch jetzt, und sie werden auch

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