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1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angeht."
    „Vielleicht sind sie tatsächlich so naiv", antwortete Cistolo Khan.
    „Und das Naivste dabei ist, daß sie offenbar glauben, wir würden dieses Angebot auch noch annehmen", spottete ich.
    „Du denkst nicht daran, habe ich recht?"
    „Vollständig", beantwortete ich Cistolo Khans Frage. „Und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß irgendein Volk der Milchstraße tatsächlich seine führenden Köpfe zu diesem Kommandoschiff schicken würde.
    Stell dir nur vor, was passieren würde, wenn es tatsächlich zu dieser Konferenz käme, so, wie die Tolkander sie geplant haben. Eine bessere Gelegenheit für ein Massaker ist kaum vorstellbar, und danach wäre die Galaxis nahezu führungslos für die Tolkander genau das, was sie brauchen."
    Cistolo Khan runzelte die Stirn.
    „Brauchen sie das wirklich?" fragte er. „Haben sie es nötig, unsere höchsten Repräsentanten in eine Mordfalle zu locken? Spricht dieses herzzerreißend einfältige Verhalten der Chaeroder nicht vielmehr für die These, daß sie völlig entsetzt sind über das, was die Neezer, Gazkar und, Alazar angerichtet haben? Und daß sie nun alles versuchen, um weiteren Schaden so schnell wie möglich abzuwenden?"
    „Ich weiß nicht, wer in diesen Tagen eigentlich naiver ist", sagte ich giftig, „die Chaeroder oder du.
    Verstehe ich dich richtig, du willst die Erste Terranerin ..."
    „Unsinn!" fuhr Cistolo Khan dazwischen. „Selbstverständlich nicht. Aber ich selbst bin bereit, das Risiko einzugehen."
    Ich starrte ihn an.
    „Das ist nicht dein Ernst", widersprach ich ihm total entgeistert. War Cistolo Khan denn wahnsinnig geworden?
    Was für eine alberne Überlegung, Narr, schalt mich der Logiksektor. Du weißt sehr genau, daß Cistolo Khan ein Mensch ist, der sein Handeln vornehmlich nach Vernunftgründen ausrichtet.
    „Haben wir denn überhaupt eine andere Wahl?" fragte Cistolo Khan zurück; seine Stimme klang sehr beherrscht. „Wir haben das Thema mehrfach durchdiskutiert und sind jedesmal zum gleichen Ergebnis gekommen. Eine militärische Operation ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt einfach zu riskant. Auf der anderen Seite eröffnet das Angebot der Tolkander uns eine Möglichkeit, die Katastrophe für die Milchstraße vielleicht doch noch abzuwenden. Und noch etwas - ein Besuch des Kommandoschiffes der Tolkander würde uns vielleicht weitere Aufschlüsse bringen. Wir bekämen die Chaeroder und Physander zu Gesicht, könnten uns das Schiff ansehen ..."
    „... und eine schöne Reise nach Tolkandir damit machen", warf Sevia ein, „in die Sklaverei."
    Cistolo Khan lachte halblaut.
    „Erstens werden höchstwahrscheinlich die wirklich führenden Köpfe der Galaxis gar nicht dabeisein, sondern Stellvertreter schicken, vermutlich Leute aus dem mittleren Verwaltungsapparat. Als Geiseln taugen sie nicht, weil sie zu unbedeutend sind, und als Sklaven ... Aus diesen Bürokraten Leistung herauszuschinden, dürfte selbst die Tolkander überfordern. Aber ernsthaft: Ich bin mir über das Risiko im klaren, durchaus. Aber wenn ich von meinen Frauen und Männern verlangen will, daß sie in einer Raumschlacht ihr Leben aufs Spiel setzen, dann kann ich mich selbst in diesem besonderen Fall nicht drücken ..."
    Ich nickte verhalten.
    Dieses Argument traf auch für mich zu. Natürlich konnte ich nicht als Abgesandter Arkons auftreten, wohl aber als Repräsentant von Camelot.
    „Was meinst du?" fragte Cistolo Khan sanft an.
    Sevia hatte während der Diskussion die Kabine verlassen und kehrte nun mit einem Bündel von neuen Nachrichten zurück.
    „Ich habe hier das Echo der Milchstraße auf das Angebot der Tolkander", erklärte sie; ihre Züge waren angespannt. „Einhelliger Tenor: Man bedankt sich für das Angebot und wird es prüfen. Eindeutig abgelehnt worden ist die Einladung nur von den Unithern ..."
    Das konnte ich mir gut vorstellen. Auf Matjuula, einer der beiden entvölkerten Brutwelten, hatten wahrscheinlich zwei Milliarden Unither und andere Galaktiker den Tod gefunden.
    „Es sieht danach aus, als würden die kleineren Völker sich am Beispiel der großen Mächte orientieren", setzte Sevia ihren Lagebericht fort. „Das heißt: Schickt Terra einen Gesandten, wird auch Epsal einen schicken.
    Setzt das Kristallimperium eine Delegation in Marsch, werden sich die Springer unverzüglich anschließen."
    Cistolo Khan lachte bitter.
    „Wie üblich, man schiebt uns den schwarzen Peter zu."
    Ich blickte ihn an.
    „Wir werden getrennt dort auftreten",

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