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1844 - Bei Ebbe kam der Tod

1844 - Bei Ebbe kam der Tod

Titel: 1844 - Bei Ebbe kam der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lösen.«
    »Ein Mann aus England?«, fragte Anette.
    »Ja.«
    »Aber was machen wir jetzt?«, warf Georg ein. »Wie sollen wir uns verhalten?«
    »Na, normal«, erwiderte seine Frau.
    »Und was ist normal?«
    »Wir verhalten uns so wie immer, Georg. Wir stehen doch nicht auf seiner Liste.«
    »Wenn du dich da mal nicht täuschst.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Georg Bösing deutete mit dem Daumen auf das Fenster. Draußen war es noch nicht dunkel. Die Dämmerung ließ noch auf sich warten.
    Aber einer war schon da!
    In voller Größe stand der lebende Tote vor dem Fenster und glotzte in das Haus …
    ***
    Ich hatte zwar noch nicht im Dunkeln vor dem Mönch gestanden, aber jetzt wurde es richtig hell. Durch das Ausrufen der Formel hatte ich die Energien geweckt, die sonst in meinem Kreuz verborgen waren. Und das war das Licht.
    Dieses helle, strahlende Licht, das nur schwerlich zu beschreiben war, breitete sich nun aus. Es war wie ein Wunder. Das Licht war so herrlich, es war so etwas wie ein Kraftspender. Es blendete nicht, denn es stand auf meiner Seite und war mein Freund. Zwischen mir und dem Mönch hatte es so etwas wie eine Wand aufgebaut. Die Figur war eingehüllt davon, und ich war gespannt darauf, wer stärker war. Das Licht oder die Schwärze in der Figur.
    Bisher hatte ich mich noch immer auf mein Kreuz verlassen können. Da hatte mir das Licht zur Seite gestanden, deshalb hoffte ich, dass es auch heute so sein würde.
    Es strahlte seinen Silberglanz ab, und ich spürte etwas von der gewaltigen Kraft, die in ihm steckte.
    Und ich schaute in den Mönch hinein, ich wollte sehen, ob sich die Schwärze noch hielt, die alles andere als natürlich war, sondern aus einer anderen Welt stammte.
    Das Licht hatte sich im Innern der Figur ausgebreitet. Da war nichts mehr von der Schwärze zu sehen. Dafür erlebte ich eine andere Reaktion. Dort, wo die Schwärze besonders dicht gewesen war, funkelte es. Man konnte auch von kleinen Blitzen sprechen. Das Bild war schon etwas Besonderes.
    Es war ein lautloser Kampf, der sich da abspielte. Im Prinzip das, was es schon vor ewigen Zeiten gegeben hatte. Der Kampf zwischen Gut und Böse.
    Wer gewann ihn?
    Ich hoffte, dass die positive Seite einen Sieg davontrug, und ich hatte auch einen tiefen Glauben daran.
    Doch dann brach das Licht zusammen. Das geschah nicht intervallartig, sondern sehr plötzlich. Ich schaute wieder auf die Figur, und auch Silke von Weser tat dies.
    Ich hatte den Kopf gedreht. Sie lief mit kleinen Schritten auf mich zu. Aber sie sah nicht mich an, sondern den Mönch, dem sie auch zunickte.
    »Das ist es«, flüsterte sie.
    »Was meinen Sie?«
    »Das Licht. Ich – ich – weiß nicht, woher es kam. Es war plötzlich da, und Sie haben kurz davor etwas gesagt.«
    »Das stimmt. Ich habe so etwas wie eine Waffe aktiviert.«
    »Und welche ist das?«
    Ich zeigte ihr das Kreuz.
    Sie starrte es an, aber sie wagte nicht, es zu berühren. »Das – ist – wunderbar«, sagte sie mit leiser und ein wenig heiserer Stimme. »Da kann man nur staunen.«
    »Danke.«
    Sie deutete auf den Mönch. »Ist etwas mit ihm passiert? Eigentlich doch nicht, oder? Er steht da wie immer. Er wurde vom Licht getroffen, da war es im Innern plötzlich sehr hell, aber hat es da etwas zerstören können, obwohl es nichts gab?«
    »Ich hoffe.«
    »Und was, bitte?«
    »Das Gefährliche. Das Dämonische oder das, was ein Dämon hinterlassen hat.«
    »Hört sich an wie ein Erbe.«
    »Ja, das kann man auch so sagen.«
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    »Werde ich einen Test machen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Test war wohl etwas zu hoch angesetzt. Der Begriff Versuch traf wohl eher zu. Mein Ziel war der Mönch, und ich wollte das tun, was ich schon mal getan hatte.
    Ich schaute hinein.
    Es war düster darin, aber nicht so intensiv schwarz wie zuvor. Es hatte sich etwas aufgehellt. Das sah ich schon mal als Vorteil an. Nur musste ich es genau wissen, und deshalb schob ich meine Hand in das Innere der Figur.
    Es gab diese schon klebrige Schwärze nicht mehr. Jetzt war sie wieder normal geworden. Ich hatte die Reste des Spuks vertrieben.
    Ich hörte jetzt Silke von Wesers leise Stimme.
    »Und? Hat es was gebracht?«
    »Ja, das hat es.«
    »Und was?«
    »Die Statue ist wieder normal. Der böse Fluch ist gelöscht worden. Und das für alle Zeiten, hoffe ich. Das Licht vertrieb die Schwärze, und ich denke, dass sie sich auch gern hat vertreiben lassen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ach, für den

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