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1844 - Bei Ebbe kam der Tod

1844 - Bei Ebbe kam der Tod

Titel: 1844 - Bei Ebbe kam der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit ihnen unterhalten.
    Irgendwie musste es sich herumgesprochen haben, dass am Strand etwas Besonderes los war. Denn plötzlich gab es Neugierige, die aus einer gewissen Entfernung alles beobachteten und zuschauten, wie die Polizei ihre Arbeit aufnahm.
    Man richtete ein Absperrband ein. Ein Fotograf schoss Bilder, ein Arzt war auch dabei, es wurden kleine Schilder mit Nummern aufgestellt, um Spuren zu sichern, aber viele gab es nicht.
    Schließlich wurde der Tote auf den Rücken gedreht. Die Männer schauten ihn sich an und wurden dabei von den beiden Zeugen beobachtet.
    Michael Lachmann schüttelte den Kopf. »Es sieht nicht danach aus, als wäre ihnen der Tote bekannt.«
    Tenhaaf hob die Schultern. »Ein Tourist so wie wir, denke ich. Oder siehst du das anders?«
    »Nein, ich denke nicht.«
    »Viel können wir auch nicht zur Aufklärung beitragen. Wir haben ihn gefunden, das ist aber auch schon alles.«
    Es dauerte nicht lange, bis der Kommissar seine Mannschaft verließ und zu den beiden Freunden kam. Er stellte sich noch mal als Kommissar Kums vor und schob seinen Hut etwas zurück.
    »Dann berichten Sie bitte, wie Sie den Toten entdeckt haben.«
    »Mach du’s«, sagte Lachmann.
    »Okay.« Tenhaaf redete. Er sprach davon, dass er und sein Freund hier Urlaub machten und sich bei langen Spaziergängen von den anstrengenden Abenden an der Bar erholten.
    »An der Bar?«, fragte Kommissar Kums.
    »Ja, im Deichhotel.«
    »Verstehe, die Bar. Das hat sich ja schon bis Westerland herumgesprochen. Was aber nichts mit unserem Toten hier zu tun hat. Und Sie haben ihn auf dem Bauch liegend gefunden?«
    »Ja.«
    »Sie haben ihn auch nicht gedreht, um sein Gesicht erkennen zu können?«
    »Wie kämen wir dazu?«, rief Lachmann.
    »War auch nur eine Frage.« Der Kommissar deutete dorthin, wo die Leiche lag. »Würden Sie bitte mitkommen und sich den Toten anschauen?«
    »Klar.«
    Es waren nur wenige Schritte, die sie zu gehen hatte. Neben dem Toten hielten sie an. Er war abgedeckt worden. Auf ein Nicken des Kommissars hin hob jemand die Plane an, sodass die beiden zum ersten Mal das Gesicht der Leiche sahen.
    Beide schwiegen. Sie schauten sich den Toten an, ließen sich Zeit dabei und erkannten sogar den Ausdruck des Schreckens im Gesicht der Leiche. Der war noch immer vorhanden.
    »Und?«
    Peter Tenhaaf hob die Schultern an. »Es tut mir leid, aber diesen Mann habe ich noch nie gesehen.«
    »Und was ist mit Ihnen, Herr Lachmann?«
    »Ich auch nicht. Nein, ich habe ihn noch nie gesehen. Ich kenne ihn auch nicht aus dem Hotel.«
    »Schade.«
    »Aber er wird doch bestimmt ein Gast auf der Insel gewesen sein, denke ich mir. Dann wird er rasch identifiziert. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ja, das denke ich auch. Wir werden Morgen ein Bild in der Presse veröffentlichen. Und Sie wohnen im Deichhotel?«
    »Ja«, sagte Peter Tenhaaf.
    »Noch lange?«
    »Einige Tage.«
    »Dann kann ich Sie dort erreichen?«
    Lachmann schränkte ein. »Nur am Abend. Tagsüber sind wir unterwegs. Egal, wie das Wetter ist. Aber ich gebe Ihnen meine Handynummer. Das ist kein Problem.«
    »Das wäre nett. Es kann ja sein, dass wir Sie noch brauchen. Als Zeugen versteht sich.«
    »Alles klar.«
    »Dann können Sie jetzt gehen.«
    »Danke.«
    Die beiden Freunde nickten dem Kommissar zu und verließen den makabren Ort. Die Neugierigen waren nicht weniger geworden und man sprach die zwei Männer an, die mehr zu wissen schienen.
    »Was ist denn da vorgefallen?«
    »Was hat es gegeben?«
    »Wieso ein Toter?«
    Peter Tenhaaf und Michael Lachmann gaben keine Antworten. Sie gingen an den Gaffern vorbei und stiegen dann den natürlichen Deich hoch. Erst als sie die Spitze erreicht hatten, stellte Michael eine Frage.
    »Und was machen wir jetzt?«
    Peter lachte in den Wind hinein. »Auf diesen Schreck muss ich mir erst mal einen Schluck gönnen.«
    »Du sprichst mir aus der Seele …«
    ***
    Claas Claasen, der Besitzer des Deichhotels, saß in seinem neuen Arbeitszimmer und hatte den Hörer gegen sein Ohr gedrückt. Er sagte nichts, er hörte nur zu, aber er war etwas blasser geworden als sonst.
    »Ja, ja, schon gut. Danke, ich habe verstanden. Aber ich denke, dass wir hier nichts mit einem Toten zu tun haben, der am Strand von Kampen gefunden wurde.«
    Die Person, die Claas gegenüber saß, war Anja, seine Frau. Die schüttelte den Kopf und flüsterte: »Man hat einen Toten gefunden?«
    Claas nickte.
    »Und?«
    »Die Polizei kümmert sich

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