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1844 - Bei Ebbe kam der Tod

1844 - Bei Ebbe kam der Tod

Titel: 1844 - Bei Ebbe kam der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gab keine Hilfe mehr, die hatte der Zombie eiskalt ausgeschaltet. Er stand jetzt allein gegen den Angreifer, der ihm über war.
    Der nächste Schritt brachte Hajo Becker ins Haus, wo er seinen rechten Fuß hart auf den Steinboden setzte.
    Heinz stand neben dem Tisch. Eine Hand hatte er auf die Stuhllehne gelegt.
    Er fasste sich ein Herz. Irgendetwas musste er tun. Er wollte versuchen, die Dinge realistisch zu sehen und so tun, als wäre Hajo normal.
    »Da bist du ja …«
    »Klar.«
    »Und ich dachte, du bist tot.«
    »Nein, ich bin nicht tot.« Hajo Becker sprach mit einer monotonen Stimme, als hätte man ihm die Worte vorgesagt.
    »Aber du bist doch damals in dem Mönch verschwunden. So habe ich es gehört.«
    »Ja, das ist wahr.«
    »Und wo bist du dann gewesen?«
    Hajo verzog die Lippen in die Breite. »Ich bin in einer anderen Welt gewesen.«
    »In der Schwärze?«
    »Ja!«
    »Und dann?«
    »Sie hat mich zu einer anderen Person gemacht. Zu einer, die tot ist und doch nicht starb. Ich bin eine lebende Leiche, ein Zombie, aber ein besonderer. Keine tumbe Gestalt, die weder denken noch reden kann und die nur aufs Töten fixiert ist. Ich bin etwas ganz Neues.«
    »Und was willst du von mir?«, flüsterte Heinz Becker, »ich habe dir doch nichts getan …«
    »Das stimmt.«
    »Dann lass mich auch in Ruhe.«
    »Nein, das werde ich nicht tun. Ich lasse dich nicht in Ruhe, denn ich will, dass wir gleich sind.«
    Das verstand Heinz Becker. Und er sprach es auch aus. »Du willst also, dass ich so werde wie du?«
    »Ja, ich will, dass du ein Zombie wirst. Auch so etwas wie eine lebende Leiche, und deshalb bin ich gekommen. Ich nehme dich mit.«
    »Wohin?«
    »Auf den Friedhof.«
    Heinz Becker schluckte. Aber er merkte auch, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. »Und was soll ich dort?« Seine Stimme zitterte.
    »Da steht der Mönch.«
    »Das weiß ich.«
    Hajo Becker sprach weiter. »Er wartet auf dich. Er wartet ebenso auf dich, wie er auf mich gewartet hat. Und ich will ihn nicht länger warten lassen.«
    »Kann ich mir denken. Nur habe ich keine Lust, mit dir zu gehen.«
    »Du hast keine Wahl.«
    Heinz schüttelte den Kopf. »Doch, ich habe eine. So leicht wie die Bösings machst du mich nicht fertig. Ich bin gewarnt, und ich werde den Spieß umdrehen.«
    »Ach ja? Versuche es!«
    Heinz sagte darauf nichts. Aber er hatte schon seit einiger Zeit einen bestimmten Gegenstand im Blick, der auf dem Tisch stand. Es war die Flasche, die er den Bösings als Dankeschön mitgebracht hatte. Jetzt konnte sie durchaus einen anderen Zweck erfüllen.
    Er visierte sie an.
    Dann ging Hajo einen Schritt auf ihn zu. Das war für Heinz Becker das Startsignal. Er ging einen Schritt, streckte seinen Arm aus und griff nach der Flasche. Schon beim ersten Versuch riss er sie an sich. Als seine Finger sie umklammerten, da drang ein Schrei aus seinem Mund.
    Und dann schlug er zu.
    Er hatte auf den Kopf gezielt und dort traf er auch. Gegen die Stirn prallte die volle Flasche, und jetzt rechnete Heinz damit, dass sein Cousin zusammenbrach.
    Das geschah auch.
    Er sackte zusammen.
    Aber er fiel nicht. Er steckte den Schlag weg und schüttelte nur den Kopf.
    Dann kam er wieder hoch.
    Heinz Becker stand keuchend vor ihm und hielt die Flasche noch in der Hand. Er zitterte. Er konnte nicht begreifen, dass sein Cousin nicht am Boden lag.
    Hajo lachte.
    Und genau dieses Lachen war es, das Heinz dazu reizte, noch mal zuzuschlagen.
    Er zielte auch diesmal auf den Kopf, aber sein Cousin reagierte jetzt rechtzeitig.
    Bevor die Flasche ihn treffen konnte, riss er seine Arme in die Höhe und wehrte den schweren Gegenstand mit beiden Händen ab.
    Heinz Becker heulte vor Wut auf. Er wollte nicht aufgeben und dachte an einen erneuten Angriff.
    Wieder ging er vor. Dabei achtete er nicht auf seine Deckung, und das war ein Fehler. Die Faust des anderen war wie ein Rammbock. Sie traf ihn am Hals, nahm ihm die Luft, und plötzlich konnte er nicht mehr atmen. Panik wallte in ihm hoch. Er röchelte. Er spürte, dass ihm die Knie weich wurden, und dann sah er seinen Cousin dicht vor sich auftauchen. Sein Gesicht war zu einem breiten Grinsen verzogen, und vor dem Gesicht erschien die Faust.
    Und die schlug zu.
    Etwas rammte gegen sein Kinn. Er hatte das Gefühl, als wäre ihm der Kopf vom Hals gerissen worden. Ein wilder Schmerz zuckte hoch bis unter seine Schädeldecke.
    Momente später wurde es ihm schwarz vor Augen. Und noch bevor er richtig zusammensackte, war ihm

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