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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus. Er hatte die Kraft für sich einsetzen können, und jetzt wollte er sich aus dem Schatten des Vergessens herausheben.
    »Was soll das denn?«, fragte Bill. »Warum diese Geschichte? Dieses neue Bild?«
    »Weil ich es leid bin, von Menschen anders gesehen zu werden. Das ist es. Ich war einmal ein Weiser, ein Ratgeber, und das will ich wieder sein. Da muss ich jemanden haben, der das den Menschen näher bringt.«
    »Aha. Dann bin ich so etwas wie ein Coach.«
    »Was ist das?«
    »Schon gut«, antwortete Bill und fuhr fort. »Ich habe mich entschlossen, dir den Gefallen zu tun. Aber auch ich habe eine Bedingung. Ich will meine Frau wiederhaben, und vor allen Dingen, ich will sie jetzt sehen.«
    Der Weise überlegte. »Gut«, sagte er nach einer Weile, »du kannst sie sehen und mit ihr sprechen, aber du wirst genau das tun, was ich will.«
    »Ja, ich werde über dich schreiben.«
    »Und wo willst du es veröffentlichen?«
    »Da habe ich einige Möglichkeiten«, sagte Bill, »ich kann es in den Tageszeitungen tun, ich kann es ins Internet setzen, ich kann Magazine nehmen, ich kann aber auch ins Fernsehen gehen und damit noch mehr Menschen mobil machen.«
    »Das hört sich gut an.«
    »Es ist auch gut.« Bill glaubte nicht, dass der Alte alles begriffen hatte, aber das war ihm egal.
    Der Alte sagte nichts mehr. Er ging nur auf und ab, und Bill konnte sich um sich selbst kümmern. Ihm war wichtig, dass er zu Kräften kam. Bisher lag er nur am Boden und wusste nicht, ob er es schaffte, auf die Beine zu kommen. Etwas war passiert, das stand fest. Er wusste nur nicht, wie er es erklären konnte.
    Es musste an diesem Licht liegen, das ihn praktisch paralysiert hatte. Nur geistig war er beweglich geblieben, körperlich konnte er nichts tun. Nicht mal den Arm konnte er anheben.
    Er wollte schon darauf hinweisen, aber der Weise kam ihm zuvor. »Ich werde dich jetzt von deinen körperlichen Fesseln befreien, dann kannst du dich wieder bewegen.«
    »Hoffentlich.«
    Bill erwartete die nächsten Blitze, die das Gegenteil auslösten und ihm wieder die Bewegung zurückgaben. Aber das passierte nicht. Der Weise hatte eine andere Methode. Wie er das genau machte, wusste Bill nicht. Jedenfalls kribbelte es in seinen Adern. Bill spürte das Blut, das ihm in den Kopf stieg.
    Er schaffte es, auf die Beine zu kommen, ohne dass er gleich wieder umkippte.
    Es ging ihm gut. Überraschend gut sogar. Kein Schwindel. Nichts drehte sich, und Bill sah, dass der Weise wieder an seinem Platz hockte. Er hielt erneut seine Hand über der Kugel ausgestreckt, ohne sie zu berühren. Er schien zu warten, dass Bill etwas sagte, und der Reporter tat ihm auch den Gefallen.
    »Ich will meine Frau sehen!«
    Der Weise nickte. »Ja, das kannst du!«
    »Und wo ist sie?«
    »Schau nach links.«
    Bill Conolly drehte den Kopf. Er konnte so in die Tiefe des Raumes blicken, bekam aber nichts zu sehen, bis er plötzlich merkte, dass sich innerhalb des Halbdunkels etwas tat.
    Da war eine Bewegung, und Bill setzte darauf, dass es seine Frau Sheila war.
    Er hatte sich nicht getäuscht.
    Sie stand da und machte nicht mal einen ängstlichen Eindruck. Den Kopf hatte sie angehoben. Sie schaute dabei nach vorn und hätte Bill sehen müssen, aber ihr Blick war irgendwie verhangen und glitt ins Leere.
    Bill hatte was sagen wollen. Das brachte er nicht fertig. Die Worte blieben ihm schon im Ansatz im Hals stecken. Dafür schoss eine andere Frage in ihm hoch.
    »Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Was soll das?«
    »Ich will wissen, was du mit meiner Frau gemacht hast. Sie sieht aus wie ein Zombie.«
    Der Alte nickte. »In ihrem Zustand kann man sie als einen solchen bezeichnen.«
    »Das ist doch nicht wahr, verflucht!«
    »Bitte keine Aufregung. Du hast sie gesehen. Sie lebt, das kannst du auch erkennen.«
    »Ja, nur ist mir das zu wenig. Ich will sie anfassen können. Ich will mit ihr reden. Sonst läuft hier nichts. Dann werde ich keine Zeile über dich schreiben.«
    »Ich lasse mich nicht erpressen.«
    »Ja, das weiß ich. Aber das ist keine Erpressung. Es ist ein Agreement. Ich will meine Frau zurückhaben. Ich will sie in meine Arme schließen können. Erst dann bin ich bereit, für dich zu arbeiten.« Bill hatte hoch gepokert, das wusste er. Aber es war seiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, einem Mann wie dem Weisen Paroli bieten zu können.
    Der Weise sagte nichts. Bill fieberte innerlich und er war beruhigt, als der andere plötzlich nickte.
    »Ja, ich werde dir

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