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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spielen, und das sagte er dem anderen auch. »Verdammt noch mal, ich lasse mich nicht fertigmachen. Ich werde dich dazu zwingen, mir zu sagen, wo sich meine Frau befindet.« Er schnaufte noch mal und startete dann.
    Sein Ziel war der Tisch. Er wollte da aufräumen und auch die Kugel wegschleudern. Sie war für ihn so etwas wie ein zentraler Punkt.
    Der Alte bewegte sich nicht. Bis auf eine Kleinigkeit. Er ließ seine Hand auf die Kugel sinken.
    Der Kontakt zwischen der Hand und der Kugel sorgte dafür, dass es zu einer regelrechten Explosion kam. Bill Conolly war zu weit weg, um etwas verändern zu können.
    Dafür bekam er den Segen mit.
    Er sah noch das blaue Licht, das aus der Kugel strömte. Es verwandelte sich in zahlreiche Blitze, die wie feine blaue Speere durch die Luft rasten.
    Bill Conolly wollte noch den Kopf einziehen, doch bevor er dies in die Wege leiten konnte, wurde er getroffen. Und es war nicht nur ein Blitz, der ihn erwischte, sondern gleich mehrere, und gegen sie hatte er nicht die Spur einer Chance.
    Er wurde mehrmals getroffen. Es waren Treffer, die er nicht ausgleichen konnte. Bill verlor nicht nur die Übersicht, auch das Gleichgewicht.
    Er wurde nach hinten geschleudert, dann verlor er den Kontakt mit dem Boden und landete auf dem Rücken.
    Er wurde nicht bewusstlos. Er verlor nur seine Kraft, und das war für ihn schlimm. Er kam nicht mehr vom Boden hoch, und sein Körper schien doppelt so schwer zu sein.
    Jemand stöhnte …
    Es dauerte seine Zeit, bis Bill feststellte, dass er selbst das Stöhnen von sich gegeben hatte. Und das nicht aus Spaß. Es hatte schon seinen Grund, denn er fühlte sich mehr als schlecht. Dabei tat ihm nicht mal was weh. Es war einfach nur der schwache Zustand, der ihn so handeln ließ.
    Fremde Geräusche hörte er nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, als er einen Laut vernahm, der entsteht, wenn etwas über den Boden schabte. Aber es war so weit weg, dass Bill keine Vibration spürte.
    Und dann kam er …
    Bill bekam alles genau mit, was ihn nicht eben begeisterte.
    Und er sah den Alten!
    Der hatte sich von seinem Sitzplatz erhoben und kam auf ihn zu. Er ging mit seidenweichen Schritten, sein Bart zitterte leicht. Die Kugel hatte er mitgenommen. Er hielt sie mit beiden Händen, während er den Blick leicht gesenkt hielt, um Bill Conolly anschauen zu können, der auf dem Boden lag und dem Blick nicht auswich.
    Der Weise von Sargasso hielt an. Dann begann er zu sprechen. »Ich hasse Gewalt, das will ich dir sagen. Ja, ich hasse sie. Aber es gibt Augenblicke, da muss ich sie einsetzen, verstehst du das?«
    »Nein, ich liege hier, und ich habe dir nichts getan, verdammt noch mal.«
    »Das denkst du.«
    »Es stimmt auch!«, keuchte Bill.
    »Du hättest dich anders verhalten müssen. Du gehörst jetzt zu mir und wirst dich so benehmen, wie ich es will.«
    »Und was willst du von mir?«
    »Du wirst über mich schreiben. Deshalb hab ich dich geholt. Du wirst eine alte Legende wieder neu beleben und den Menschen somit beweisen, dass ich nicht so schlecht bin, wie sie mich sehen oder gesehen haben.«
    »Kennen sie dich denn?«
    »Ja.«
    »Das ist seltsam.« Bill zog etwas die Beine an und war froh, dass er es konnte. »Ich habe dich nämlich nicht gekannt. Ich habe nie etwas von einem Weisen aus Sargasso gehört. Deshalb frage ich mich, wer dich kennt.«
    »Die Bewohner dieses Landes.«
    »Ich gehöre leider nicht dazu. Und jetzt willst du, dass ich ihnen erkläre, welch ein netter und harmloser Mensch du bist.«
    »Ja, so ist das.«
    Bill hätte gern den Kopf geschüttelt, aber das war in seiner Lage kaum möglich. Er sagte: »Wenn jemand über einen Menschen etwas schreibt, dann muss er zumindest ein paar Dinge über den anderen wissen.«
    »Ich weiß.«
    »Und ich weiß gar nichts über dich. Nur dass du ein Entführer bist, und über den kann ich nicht positiv schreiben. Das solltest du wissen.«
    »Ich werde dir alles erklären.«
    »Und was ist mit meiner Frau?«
    »Die gibt es noch. Ob es sie allerdings weiterhin geben wird, das liegt einzig und allein an dir. Zeige dich kooperationsbereit, dann ist alles wieder in Ordnung.«
    »Und wenn nicht?«
    »Werde ich euch anderen Kräften überlassen. Und dabei wirst du ebenso vergehen wie deine Frau. So ist das nun mal, daran gibt es nichts zu ändern.«
    Der Weise selbst strömte keine Gefahr aus, aber Bill wusste, dass er konsequent sein würde. Er war alt, er hatte vieles überlebt. Er kannte sich in den Niederungen der Magie

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