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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß ich noch nicht. Es kommt darauf an, wo er sich letztendlich aufhält.«
    »Dann sieh zu, dass du den richtigen Weg …« Es hatte keinen Sinn, wenn ich weiter sprach. Myxin war nicht mehr in der Leitung. Er hatte sich verabschiedet.
    »Und jetzt?«, flüsterte Johnny, als er sah, dass ich mein Handy wieder wegsteckte.
    »Wir warten darauf, dass Myxin etwas unternimmt.«
    »Was könnte er denn unternehmen?«
    Den genauen Ablauf wusste ich auch nicht. »Jedenfalls wird er versuchen, uns mit zu deinen Eltern zu nehmen. Oder in das Versteck des Weisen in Spanien.«
    »Aha.« Johnny schaute auf seine Uhr. »Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.«
    ***
    Bill Conolly hatte sein Ziel erreicht, das wusste er, aber er wusste nicht genau, wie er hingekommen war, als er schließlich wieder einen normalen Druck unter seinen Füßen spürte, denn den hatte er zuvor vermisst.
    Und er öffnete die Augen.
    Ich bin da!, schoss es ihm durch den Kopf, ohne dass er wusste, wohin es ihn getrieben hatte.
    Er sah auch nicht viel. Er stand zwar nicht im Dunkeln, aber gut sehen und etwas erkennen konnte er auch nicht. Er musste froh sein, dass ihm nichts passiert war und er normal atmen konnte.
    Bill schaute sich um, aber er kannte die Umgebung nicht.
    Dem Reporter war klar, dass er sich in Geduld fassen musste. Er dachte an das blaue Licht, das ihn gepackt hatte. Es war nicht mehr vorhanden, doch ihm war klar, dass es nicht völlig verschwunden war und irgendwann wieder erscheinen würde.
    Zudem war es um ihn herum still. Es gab keine Geräusche, und es gab auch keine Stimmen, die ihm erklärten, wo er sich befand.
    Angst um sein Leben hatte Bill nicht, denn er wusste genau, dass er ein Teil des Spiels war, das hier ablief.
    Man ließ ihn warten.
    Und allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse. Es war nicht völlig leer um ihn herum. Er nahm schon Umrisse und Konturen wahr. Er identifizierte einige als Fenster, das zumindest glaubte er, und wenn er sich in die andere Richtung drehte, dann sah er auch etwas, aber er fand nicht heraus, was es war.
    Dann zuckte Bill zusammen, weil es plötzlich ein Licht gab.
    Ein zunächst zuckender Schein, der sich nach und nach beruhigte und sich als Flamme herausstellte, die einen Kerzendocht umspielte. Die Feuerzunge gab nicht viel Licht ab. Gerade so viel, um eine kleine Insel zu schaffen.
    Auf sie konzentrierte sich Bill. Er wusste, dass das Licht eine Bedeutung hatte.
    Der Reporter überlegte, ob er nicht auf das Licht zugehen sollte.
    Dann sah er ein wenig von der brennenden Kerze entfernt etwas in der Luft schweben. So richtig war es für ihn nicht zu erkennen.
    Plötzlich ging alles sehr schnell. Bill kam es vor, als wäre ein Vorhang geöffnet worden, und er sah das Bild, das sich vor ihm ausbreitete. Es war wie auf einer Kinoleinwand, die sich allmählich füllte. Zuerst zeigte sich die Umgebung. Da sah Bill die schmalen, bis zum Boden reichenden Fenster, die mit dem blauen Licht gefüllt waren.
    Das Licht erreichte auch die Person, die hinter dem Tisch saß und nach vorn schaute, direkt in das Gesicht des Reporters. Der Mann musste sich nicht großartig vorstellen, Bill wusste auch so, mit wem er es zu tun hatte. Das war der Chef im Ring, das war der Weise von Sargasso.
    Sein Outfit passte ebenso zu ihm wie der gewaltige Bart, der über den Hals hinauswuchs. Vor ihm lag ein aufgeschlagenes Buch, in das er schaute. In der rechten Hand hielt er eine Feder, deren Spitze er auf eine Seite gedrückt hatte. In der Mitte des Tischs stand eine Glaskugel.
    Ansonsten gab es nichts, was Bill zum Nachdenken gebracht hätte. Nur diesen Menschen und die geheimnisvolle blaue Kugel, die etwas Besonderes sein musste.
    »Jetzt bist du hier, Bill Conolly«, sagte der Alte.
    »Na und?«
    »Ich freue mich darüber.«
    »Dafür kann ich mir nichts kaufen.« Bill hatte sich vorgenommen, forsch zu sein. »Ich will wissen, wo ich meine Frau finden kann, das ist alles!«
    »Deine Frau?«
    »Ja, verdammt. Oder habe ich mich undeutlich ausgedrückt?«
    »Nein, nur etwas despektierlich.«
    »Das stört mich nicht.«
    Der Alte nickte. »Es sollte dich aber stören, denn hier habe ich das Sagen.«
    Das traf zu. Trotzdem spürte Bill Wut in sich hochsteigen. Er hatte in der letzten Zeit zu viel durchgemacht und war zu lange auf der Verliererstraße gewesen. Hinzu kam, dass er keine Waffe bei sich hatte.
    Bill pumpte sich auf. Jedenfalls hatte es den Anschein. Er wollte hier nicht den Schwächling

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