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1847 - Im Bann des Philosophen

Titel: 1847 - Im Bann des Philosophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich muß mich darauf verlassen können, daß ich jederzeit handlungsbereit bin. Es kann nicht angehen, daß ich in kritischer Situation nicht agieren kann, sondern warten muß, weil irgend jemand nicht auf seinem Posten ist."
    Er ließ keine weitere Diskussion zu.
    Das Beiboot stürzte in die Tiefe, flog dann eine weite Schleife und näherte sich Mombasa vom Indischen Ozean her.
    Zwischen der afrikanischen Ostküste und dem Subkontinent Indien hatten sich gewaltige Wolkenmassen aufgebaut.
    „Sieht fast so aus, als ob sich hier ein Sturm zusammenbraut", wunderte sich Atlan.
    „Bei der Wetterkontrolle scheint man zu schlafen", versuchte sie einen Scherz.
    Er ging nicht darauf ein, sondern konzentrierte sich auf den Flug.
    Die Messungen des Hyperraum-Resonators bestimmten den Kurs. Sie wiesen auf hyperphysikalische Verzerrungsfelder hin, die durch starke paramentale Kräfte ausgelöst wurden. Die Para-Quelle befand sich inzwischen nordnordwestlich von Mombasa.
    „Sie hat sich in Richtung Kilimandscharo bewegt", stellte der Arkonide fest.
    „Wiederum schlagartig?" fragte Anata.
    Allmählich überwand sie den Rüffel, den Atlan ihr erteilt hatte.
    Seine Darstellung war übertrieben gewesen. Selbstverständlich war die RICO auch dann, handlungsfähig, wenn sie nicht an Bord war. Ein Raumschiff, das nicht mehr einsatzfähig war, sobald auch nur ein Mann oder eine Frau an Bord fehlte, war nicht vorstellbar.
    Grundsätzlich jedoch mußte sie ihm recht geben.
    Die Disziplin verlangte, daß sie auf ihrem Posten blieb. Und dabei war vollkommen gleichgültig, welche privaten Probleme sie hatte.
    „Richtig. Wir gehen davon aus, daß die Para-Kraft die Fähigkeit der Teleportation hat."
    „Anders ist wohl nicht zu erklären, wie diese Philosophen den Wechsel von den Brutplaneten zu neuen Zielen geschafft haben."
    Der Arkonide nickte. Er war der gleichen Ansicht wie sie.
    Die ATG-Technikerin schaffte es, sich zu entspannen. Sie wußte, daß Atlan nicht noch einmal auf ihr Verhalten während des Aufenthaltes in Terrania zurückkommen würde, und sie war froh darüber.
    Das Beiboot überflog die Stadt Mombasa und näherte sich dem Kilimandscharo, dessen schneebedeckter Gipfel über die Wolken hinausragte.
    Atlan machte Anata auf eine Menschenmenge, aufmerksam, die sich auf der Ebene zwischen dem Berg und der Stadt Mombasa versammelt hatte. Als er genau über ihr war, ließ er das Beiboot auf der Stelle schweben. Die Optiken der Maschine waren nach unten gerichtet.
    Ein sehr seltsames Bild bot sich dem Arkoniden und der ATG-Technikerin.
    Etwa zweihunderttausend Menschen bewegten sich auf der Ebene. Sie nahmen eine Fläche von etwas mehr als zwei Quadratkilometern ein, und sie bewegten sich um den Mittelpunkt dieser Fläche.
    Die meisten von ihnen gingen zu Fuß, viele aber benutzten kleine Privatgleiter.
    Alle aber zogen in die gleiche Richtung. Da sie unterschiedlich schnell waren, bildeten sie keinen gleichmäßig mit Menschen ausgefüllten Kreis, sondern formten ein Bild, das an eine Spiralgalaxis mit teils dichten, teils weniger dichten Armen denken ließ.
    Je näher die Menschen dem Zentrum dieser menschlichen Spiralgalaxis waren, desto disziplinierter fügten sie sich in die Ordnung ein, indem sie ihr Tempo einander anpaßten und gleichmäßigen Abstand von anderen hielten. Je weiter sie vom Zentrum entfernt waren, desto weniger gehorsam wirkten sie.
    Irgendwo schien eine Einflußgrenze zu sein. Wer sie überschritt, löste sich offenbar von der paramentalen Kraft.
    Atlan machte Anata auf Männer und Frauen aufmerksam, die stehen geblieben waren, und auf andere, die orientierungslos herumirrten.
    Einige setzten sich auf den Boden und blieben, wo sie waren, andere eilten in Richtung Mombasa davon.
    Der Arkonide richtete die Optiken auf das Zentrum der menschlichen Spiralgalaxis und vergrößerte zugleich die Brennweite.
    Obwohl keine Einzelheiten zu erkennen waren, ließ sich ausmachen, daß auf einer kreisrunden Fläche mit einem Durchmesser von etwa hundert Metern etwas vorhanden war.
    Es flimmerte und rief seltsame Luftspiegelungen und optische Verzerrungen hervor.
    „Was ist das?" fragte Anata. Unwillkürlich beugte sie sich vor.
    Ihre Handflächen wurden feucht, und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie hatte das Gefühl, in das Auge des Bösen zu blicken.
    Verbarg sich dort im Zentrum jene Kraft, die ihre Kinder bedrohte?
    Sie spürte Wut in sich aufkommen.
    Mußten sie nicht alles tun, was ihnen möglich war, um

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