1847 - Im Bann des Philosophen
gar nicht gefällt.
Über dem Indischen Ozean hat sich in den letzten Stunden ein Unwetter zusammengebraut, das es aufgrund der Wetterkontrolle durch NATHAN gar nicht geben dürfte."
Er übermittelte einige Bilder, die von der GILGAMESCH aufgenommen worden waren und die das Gebiet des Indischen Ozeans zeigten.
Deutlich waren Zusammenballungen der Wolken zu erkennen, die eine weite Spirale über dem Meer bildeten.
Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bild, das die Menschenmassen über der afrikanischen Ebene geboten hatten.
Auch dort hatte es lange so ausgesehen, als braue sich ein Sturm zusammen - bis der Philosoph verschwunden war.
Atlan erkannte, was es zu bedeuten hatte.
Das Wetter war außer Kontrolle geraten.
Vor der afrikanischen Ostküste entstand ein Wirbelsturm von einer Stärke und Gewalt, wie ihn dieses Gebiet vermutlich seit vielen Jahrhunderten nicht mehr erlebt hatte.
Wieso versagte NATHAN?
Die Gigant-Syntronik nahm Einfluß auf das Wetter der Erde. Menschen hatten damit eigentlich nur wenig zu tun.
Doch das Wetter war ein so komplexes. Geschehen, daß es sich trotz aller syntronischen Fortschritte nicht wirklich bis in die kleinsten Bereiche hinein steuern ließ.
Der Einfluß ging nicht soweit, daß irgend jemand bei NATHAN für seinen Bereich schönes Wetter bestellen konnte, weil in ihm gerade so etwas wie die Olympischen Spiele stattfanden und man dafür Idealbedingungen benötigte.
NATHAN konnte ledig erreichen, daß Wirbelstürme, extreme Kälteeinbrüche oder jahrelang ausbleibender Regen in sensiblen Regionen minimiert wurden.
Sie waren nicht zu vermeiden, doch die Gigant-Syntronik konnte solche Naturereignisse abmildern, so daß es zwar stürmte, jedoch nicht mit der Gewalt, wie es ohne NATHAN gewesen wäre.
Auch Trockenperioden konnten nicht ganz verhindert, aber ihre Dauer konnte eingeschränkt werden.
Nun sah man sich einem Wirbelsturm von solcher Gewalt über, daß schwerste Schäden in weiten Gebieten Ostafrikas befürchtet werden mußten.
„Wo liegt das Problem?" fragte der Arkonide. „Hast du etwas herausgefunden?"
„Das Problem scheint fünfzig Kilometer weiter im Norden zu sein", antwortete Adams. „Dort gibt es eine Wetterstation, die das Entstehen eines Sturms von diesen Ausmaßen hätte verhindern müssen. NATHAN hat uns darauf hingewiesen, daß dort etwas nicht so funktioniert, wie es das System verlangt."
„Mit anderen Worten: NATHAN braucht unsere Hilfe."
„Genau das."
„Stellt der Philosoph nicht das größere Problem dar, das vorher gelöst werden muß?"
Atlan hatte mittlerweile die von der Syntronik des Beibootes aufgezeichneten Bilder an die GILGAMESCH übermittelt, so daß Adams über das informiert war, was während ihres Aufenthaltes in Ostafrika geschehen war.
„So lange wir nicht wissen, wo der Philosoph jetzt ist, haben wir Zeit, NATHAN zu helfen. Ihr seid in der Gegend der Wetterstation. Ein Besuch dort wird euch nicht lange aufhalten. Diese Ansicht vertritt auch NATHAN."
„Wieso könnt ihr den Philosophen nicht orten? Wenn er sich in der gleichen Richtung bewegt wie bisher, müßtet ihr ihn doch finden."
„Davon bin ich überzeugt, aber noch haben wir ihn nicht. Aber früher oder später wird er uns verraten, wo er sich aufhält. Ich rechne innerhalb der nächsten zehn Minuten mit einem Ergebnis."
Atlan überlegte nicht lange.
„Ich sehe mir die Wetterstation an. Inzwischen kannst du Vorbereitungen für einen Angriff auf den Philosophen treffen, damit wir diesen sofort beginnen können, sobald wir das Wesen ausfindig gemacht haben."
„Einverstanden. Du mußt da unten Ordnung schaffen", betonte Homer G. Adams. „Wenn der Sturm mit voller Gewalt über die Küste kommt, könnte es Tausende von Toten geben. Niemand scheint sich zur Zeit um irgend etwas anderes zu kümmern als um die Kritzeleien."
„Also gut", stimmte der Arkonide zu. „Für den Kampf gegen den Philosophen will ich ein Einsatzkommando mit Nadja und Mila, dazu zehn Leute, die mit SERUNS und allen nötigen Waffen ausgerüstet sind. Außerdem ein entsprechendes Modula-Roboter-Kontingent. Wir schlagen mit der größten Kampfkraft zu. Dann werden wir ja erleben, ob der Philosoph dem etwas entgegenzusetzen hat."
Obwohl er sich darüber klar war, daß er damit nur wenig ausrichten konnte, veranlaßte er, daß eine Warnung an die Städte und Siedlungen der afrikanischen Ostküste durchgegeben wurde.
Die Menschen in der betroffenen Region würden die Warnung
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