Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1850 - Traumtod

Titel: 1850 - Traumtod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
All als auch zwischen den Raumschiffen. Von den etwa vierzig Raumschiffen, die meist kleineren Kalibers waren, stachen zwei große Walzenraumer, ein Flottentender der LFT und ein Keilraumschiff, eine Kogge der Kosmischen Hanse, ins Auge.
    Als Yamo Dormat auf Normaus Drängen die Kogge anfunkte, bekamen sie von einer nicht identifizierten Person eine barsche Antwort: „Haut ab, oder wir atomisieren euch! Olymp ist unser Revier."
    Im nur 815 Lichtjahre von Sol entfernten Orion-Delta-System, der Heimat der Topsider, bot sich ihnen ein ähnliches Bild. Nur daß hier keine größeren Raumschiffe zugegen waren.
    Auch Topsid war eine starke Funkquelle. Als Yamo Dornrat den Planeten anfunkte, bekam er jedoch keinen Kontakt mit Topsidern. Vertreter aller möglichen galaktischen Völker, in erster Linie „Geschäftsleute", die an „Geschäftsverbindungen" interessiert waren, meldeten sich auf seinen Anruf, aber es war kein Topsider darunter.
    Wega war mit nur 27 Lichtjahren Entfernung die Sol am nächsten gelegene Hochburg einer nicht terrastämmigen Zivilisation. Im Heimatsystem der Ferronen ging es drunter und drüber. Zwischen den 42 Planeten tobten Gefechte zwischen Raumschiffen aller möglichen Typen. Auch auf den Welten Ferrol und Rofus sowie anderen Planeten wurde gekämpft, was aus dem Gewirr von Funksprüchen hervorging.
    Es war jedoch nicht zu eruieren, um wie viele Kriegsparteien es sich handelte. Hier schien jeder gegen jeden zu kämpfen. Worum es bei den Kämpfen ging, war ebenfalls nicht zu erfahren. Vielleicht waren die 42 Planeten der Wega lediglich Prestigeobjekte.
    Das Fazit ihres Erkundungsfluges war, daß die ausgestorbene Region längst nicht mehr tot war.
    Plünderer und Leichenfledderer waren nach und nach eingefallen und hatten die toten Welten der Hochzivilisation heimgesucht, um sich an den herrenlosen Gütern zu bedienen.
    „Ist es nicht seltsam, daß wir in dieser Region bisher noch auf kein einziges Igelschiff gestoßen sind?"
    wunderte sich Normau Erengast. „Ich meine, liegt den Tolkandern nichts daran, die entvölkerten und somit eroberten Gebiete zu verteidigen?"
    Yamo Dornrat hatte inzwischen die letzte kurze und nur Sekunden dauernde Überlicht-Etappe zum Solsystem eingeleitet. Als er dem Terraner antwortete, kreiste die HALPORA bereits außerhalb des Pluto-Asteroidengürtels, in einem Abstand von sechs Milliarden Kilometern zu Sol.
    „Man hat noch nie Igelschiffe in der Region gesichtet", sagte der Haluter. „Sie meiden diese Region strikt. Fast könnte man meinen, sie meiden sie aus irgendwelchen religiösen Gründen."
    Grek-27, der seinen Raumanzug an einer von Yamo Dormat eigens für ihn eingerichteten Tankstelle mit frischem Methan-Ammoniak-Gemisch aufgefüllt hatte, kam in die Kommandozentrale zurück. Er mußte Yamo Dormats Worte mitbekommen haben, denn er sagte über die Außensprechanlage seines Raumanzuges: „Es mag eine einfachere Erklärung geben. Nachdem sie ihre Brutplaneten in diesem Raumsektor eingerichtet haben und die Region ihre Philosophen hervorgebracht hat, könnte dieses Gebiet für sie als abgeweidet gelten und somit uninteressant geworden sein."
    „Demnach würden die Tolkander nie mehr in die eroberten Gebiete zurückkommen?"
    „Das ist anzunehmen", sagte der Posbi Elebor. „Es hat lange gedauert, bis die Galaktiker dies begriffen.
    Die ausgestorbene Region war lange Zeit tabu und wurde von allen gemieden. Aber nachdem der erste Plünderer mit reicher Beute zurückgekehrt war, setzte ein wahrer Run ein. Mit einiger Verzögerung zwar, aber dafür um so heftiger."
    „Zur Erde", sagte Yamo Dormat sachlich.
     
    *
     
    Der Haluter hatte den dritten Planeten Sols vielfach vergrößert in einem Holorama eingefangen, so daß er fast die halbe Kommandozentrale ausfüllte. Der blaue Planet Erde erstrahlte immer noch in alter Pracht.
    Nichts deutete aus der Ferne darauf hin, daß es hier keine Menschen mehr geben sollte.
    Nur im Hyperspektralbereich war zu erkennen, daß hier - und im gesamten Solsystem - keine Energien mehr flossen. Keine Hypertropzapfer saugten Energien aus dem Hyperraum ab, um damit Terrania und die anderen Metropolen zu versorgen.
    In den Megalopolen lebte nichts mehr, also verschlangen sie auch keine Energien mehr. Es gab keinen Informationsbedarf mehr und keine Medien, die die Gehirne einer Milliardenbevölkerung permanent mit Nachrichten aus der ganzen Galaxis vollpumpen mußten.
    Keine mißtrauischen Militärs steuerten Patrouillenschiffe

Weitere Kostenlose Bücher