1850 - Traumtod
und umklammerte damit ihre Beine.
Erst als die Kartanin den Paralysator zog und diesen drohend auf ihn richtete, ließ er sie, jämmerlich lamentierend, ziehen. Dao war froh, die Matten-Willyslos zu sein.
Auf dem Haluterschiff beglückwünschte Tromo Sintam sie ernsthaft zu ihrem Erfolg bei der Bändigung der MattenWillys.Auf dem Weg in die Kommandozentrale sagte er: „Wir haben Tolk-21 schon seit einiger Zeit als Ziel für Aktionen ins Auge gefaßt und einige Vorbereitungen getroffen. Wir haben Roboter eingeschleust, die die Anlagen erkundeten und ständig überwachen, so daß wir über alle Schritte der Tolkander informiert sind. Das war leichter als befürchtet. Denn die Tolkander bewachen ihre Industrieplaneten längst nicht so scharf wie einst die Brutplaneten. Und sie bauen immer noch auf die Wirkung der Tanglefelder, obwohl sie inzwischen wissen müssen, daß wir Haluter sie für kurze Zeit durchbrechen können."
In der Kommandozentrale nahm Tromo Sintam wie beiläufig eine Schaltung vor. Gleich darauf war in einem raumfüllenden Holorama die trostlose Oberfläche eines atmosphärelosen Planeten zu sehen.
Überall waren robotische Schürfanlagen dabei, den Planetenboden abzutragen. Die Bagger waren bereits bis in eine Tiefe von tausend Metern vorgedrungen. Förderanlagen transportierten das gewonnene Erz zur Oberfläche, wo es in langgestreckten, schmucklosen Gebäuden verschwand, die sich kilometerlang bis zum nahen Horizont des kleinen Planeten erstreckten.
„Ich will Sie nicht mit Bildern über das Innere der Anlagen langweilen, DaoLin-H’ay, obwohl sie für Technikbegeisterte interessant wären", sagte der Haluter. „Die Tolkander haben ein ziemlich ausgeklügeltes System ausgearbeitet, um von der Rohstoffgewinnung bis zur Fertigstellung der Produkte alles in einem Arbeitsgang abzuwickeln. Auf Tolk-21 werden ausschließlich Ersatzteile für Raumschiffe produziert. Keine hochwertigen Geräte wie etwa der Tangler oder ein Überlichtantrieb - nach diesen Produktionsstätten suchen wir noch. Aber immerhin andere wichtige Ersatzteile, wie man sie für die Generalsanierung von Raumschiffen braucht, die ununterbrochen im Einsatz sind. Unser Ziel ist es, den Nachschub der Tolkander zu stören."
„Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Einsatz einiger weniger Posbis entscheidend dazu beitragen kann", sagte DaoLin-H’ay skeptisch.
„Das wirklich nicht", bestätigte Tromo Sintam. „Dieser Einsatz dient auch vor allem dazu, den Tangle-Schild an den Posbis zu testen. Und er dient dazu, wie man vielleicht in Ihrem Volk sagen würde, dem Gegner die Krallen zu zeigen. Ihm einige schmerzhafte Kratzer zuzufügen."
Dao-Lin-H’ay maßte unwillkürlich über das Bemühen des Haluters lächeln, sich einer auf die Kartanin abgestimmten blumigen Ausdrucksweise zu bedienen.
Das Bild wechselte, rückte gewissermaßen etliche Kilometer von der Peripherie der tolkanderischen Produktionsstätte weg. Aus dem schwarzen, atmosphärelosen Himmel, der fast ohne Sterne war, weil er das dem Kugelsternhaufen und der Milchstraße abgewandte All zeigte, schälte sich ein Objekt, das sich als unregelmäßiger, asymmetrischer Würfel entpuppe. das Beiboot der Posbis.
Es landete, und die neunzehn Posbis unter Treloor sprangen heraus. Die Kartanin erkannte Treloor an seiner annähernd humanoiden Körperform, durch die er sich deutlich von den anderen unterschied, von denen kein einziger zwei Arme und zwei Beine besaß.
Die Posbis glitten auf Antigrav- oder Prallfeldern in Richtung der Anlagen davon.
Wieder wechselte das Bild. Die Kamera schwebte irgendwo über den Anlagen und zeigte, wie die Posbis herangeflogen kamen. Sie waren nicht in leicht zu ortende Schutzschirme gehüllt, brauchten so etwas nicht. Ihre Biokomponenten war vakuumdicht verpackt, die Sauerstoffzufuhr erfolgte ohne verräterische Begleiterscheinungen. Aber sie waren natürlich in der Lage, Schutzschirme gegen Waffeneinwirkung aufzubauen.
Die Posbis schweißten ein Loch in eine Außenwand und drangen dann durch die so entstandene Öffnung ins Innere ein.
Wieder wechselte das Bild. Dao-Lin-H’ay. war, als würde sie das weitere Geschehen durch die Optik eines Posbis sehen. Sie vermutete sogar, daß ihr die Sichtweise von Treloor vermittelt wurde; das bedeutete, daß es Treloor war, der die Bildsignale an eine der Sonden schickte. Denn während die anderen Posbis immer wieder mal ins Bild kamen, war von Treloor nie etwas zu sehen.
Bei dem Teil der Anlagen,
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