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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mentale Kraft ihm ein Aussehen verlieh, Sichtbarkeit und nahezu Körperlichkeit.
    Schimbaas Konturen wurden gezeichnet und gefestigt, sein Wille gestärkt, sein aus Tausenden von Herreach bestehendes Bewußtsein neu geschaffen.
    Seine rechte Hand durchstieß den Spalt zwischen den Dimensionen, der sich schon fast wieder geschlossen hatte; seine Gestalt gewann schimmernden Glanz. Ergriff mit der linken Hand nach und begann den Riß zu vergrößern. Bald nahm er das vertraute Aussehen des dunklen, alles verschlingenden Blitzes an, doch quoll keine Dunkelheit mehr hervor, und die verheerende Wirkung des Sogs war noch nicht zu spüren.
    Mila und Nadja spürten die Kraft des Riesen und sein Bewußtsein, sie gaben ihm wie die Herreach ihren Willen ein. Dann zerriß er erneut die Luft und vergrößerte den Spalt, weiter und größer denn je.
    Die Schwestern bestimmten die Form des Fensters, sie glätteten die Ränder und nahmen ihnen den Schrecken der Erinnerung an verschlingende Blitze.
    Aus einem schmalen Spalt wurde eine kreisrunde Öffnung geformt, glatt und ebenmäßig wie einrundes Fenster. Nachdem dies zur Zufriedenheit abgeschlossen war, wurde die Öffnung langsam vergrößert, bis sie einen Durchmesser von rund fünfzehn Metern erreicht hatte -groß genug für die Einsatztruppe.
    „Was sagt ihr dazu?" meldete sich diesmal Mila über Funk.
    „Es sieht fantastisch aus!" antwortete Atlan. „Wie ein Gemälde von Dali! Ich erwarte jeden Moment, fauchende Tiger aus der Öffnung hervorspringen zu sehen ..."
    „Von wem, bitte?"
    „Salvador Dali: ein genialer Maler im 20. Jahrhundert auf Terra. Das hier ist wie eine Vision seiner Werke, absolut unglaublich und doch wirklich. Entschuldigt, ich lenke ab. Wie geht es euch?"
    „Sehr gut. Die Herreach machen die meiste Arbeit, wir leisten mehr moralische Unterstützung. Der Zugang ist jetzt stabil."
    „Dann sollten wir uns auf den Weg machen."
    „Nicht so schnell, Atlan. Zuerst wollen wir uns dort ein wenig umsehen."
    „Mila, es wäre mir lieber, wenn ihr euch nur auf die Stabilisierung konzentrieren würdet ..."
    „Das tun wir ohnehin. Aber ihr solltet nicht einfach so ins Blaue hineingehen."
    „Es wäre nicht das erste Mal, und ihr habt schon eine Menge geleistet."
    „Wäre es dir denn nicht recht, wenn du wüßtest, was dich auf der anderen Seite erwartet? Schließlich experimentieren wir hier nicht ein bißchen herum und erforschen mal eben eine neue Dimension."
    „Ja, schon ..."
    „Du hast auch die Verantwortung für Myles und Dao-Lin, ebenso wie sie für dich. Sei vernünftig, Atlan! Wir sind es euch schuldig, euch rechtzeitig zu warnenes wäre doch sinnlos, wenn wir gerade jetzt unsere Fähigkeiten nicht einsetzen würden!"
    Mila und Nadja konnten Atlans Seufzen hören. Myles und Dao-Lin meldeten sich nun ebenfalls und teilten Atlans Ansicht, die Schwestern lieber nicht dem Risiko der Verausgabung auszusetzen. Sie hatten ihren Teil schon beigetragen. Nun war es viel wichtiger, die Öffnung offenzuhalten für den Rückweg.
    „Vielen Dank für eure Sorge", sagte Mila. „Eure Freundschaft bedeutet uns viel, und wir danken auch für euer Vertrauen. Aber jetzt ziehen wir uns nicht zurück und lassen euch blindlings ins Verderben rennen.
    Bisher ist alles gutgegangen, und ein kleiner Blick kann nicht schaden. Wir werden nicht gleich die ganze Traumblase auskundschaften und umgestalten. Wir sehen uns nur kurz um und geben euch Bescheid.
    Einverstanden?"
    „Was bleibt uns übrig?"
    „Ganz recht. Wir melden uns wieder."
    Nadja: Wie du aber lügen kannst, Schwester ...
    Mila: Wie meinst du das?
    Die Aktivatorträgerinnen sahen sich an, in der mentalen und in der materiellen Welt.
    „Machen wir uns nichts vor", sagte Nadja. „Bereits diese Anfangsphase hat uns mehr Kräfte geraubt, als wir einkalkuliert haben. Wir sind ganz und gar nicht so stark."
    „Möchtest du einen Rückzieher machen?"
    „Nein. Wir müssen weitermachen. Immerhin ist das kein netter Spaziergang, wie du vorhin schon Atlan deutlich gemacht hast. Das Schicksal von Milliarden oder Billionen Galaktikern steht auf dem Spiel. Aber presch du mal nicht vor, sonst bleibt für mich nichts mehr übrig. Schön vorsichtig! Die drei sind schließlich keine Anfänger mehr."
    „Keine Fehler, Schwester!"
    „Hab’ ich dich je enttäuscht?"
    „Es wird gutgehen."
    „Natürlich."
    Mila, Nadja, empfingen sie Caljono Yais vertraute Impulse, ist alles in Ordnung? Eure Konzentration läßt nach.
    Entschuldige!

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