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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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in den Tod treiben wollte, und ich verließ mit ihm das Dach des Ferguson Tower.
    Jetzt erst wurde mir klar, daß mir der Ex-Dämon soeben das Leben gerettet hatte.
    ***
    Die beiden Schwarzblütler wußten von Tucker Peckinpah, wer dabei gewesen war, als sich Thomas McCarthy entschloß, Calarb seine Seele zu überlassen.
    Axmarpho und Bagugor ließen ihr schwarzes Wohnmobil in der Nähe jenes kleinen Parks stehen und suchten als ersten Paul Wynter auf.
    Als sie an seiner Tür läuteten, öffnete er nicht, sondern fragte: »Wer ist da?«
    »Der Postbote«, antwortete Axmarpho. »Eine Eilsendung von einem gewissen Richard Hedren!«
    »Richard? Der schickt mir doch nichts per Eilboten…«
    Axmarpho nickte kurz, und Bagugor warf sich so kraftvoll gegen die Tür, daß sie aufbrach und gegen Wynter knallte. Er schrie erschrocken auf und flog gegen die Wand. Blut rann aus seiner Nase.
    Wynter tastete danach und schaute dann auf seine rot glänzenden Fingerkuppen. Er hätte fast einen hysterischen Anfall gekriegt. »Blut!« stöhnte er zitternd. »Ich blute! Seid ihr wahnsinnig…?«
    Axmarpho ließ ein feindseliges Knurren hören, und Paul Wynter verstummte sofort. Bagugor versetzte dem Mann einen kräftigen Stoß.
    Wynter taumelte ins Wohnzimmer und fiel auf den Tisch. Die beiden Schwarzblütler, die wie brutale Rocker aussahen, folgten ihm langsam.
    »Was wollt ihr von mir?« schluchzte Paul Wynter. »Wollt ihr Geld?« Er stemmte sich hoch, wankte zum Schrank, öffnete ihn und holte seine Brieftasche heraus.
    Er zitterte so sehr, und seine Hände waren vor Angst so kraftlos, daß Banknoten und Kreditkarten auf den Boden fielen. Ächzend bückte er sich, um alles aufzuheben.
    In hohlen Händen bot er den Schwarzblütlern seine Barschaft an. »Hier, das ist alles, was ich bei mir habe. Bitte nehmt es und geht.«
    »Wir brauchen dein Geld nicht!« blaffte Bagugor.
    »Ja, aber… Ihr brecht meine Tür auf… Ihr seht aus wie… Wenn ihr an meinem Geld nicht interessiert seid, was wollt ihr dann?«
    »Du wirst uns ein paar Fragen beantworten«, sagte Axmarpho.
    »Was könnte ich schon wissen…«
    »Hinsetzen!« befahl Axmarpho.
    Paul Wynter reagierte zu langsam, deshalb schlug ihm Bagugor die Hand kräftig auf die Schulter.
    »Au!« schrie Wynter heiser. »Ja! Ja!« Hastig ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Nervös rieb er seine schweißnassen Handflächen an den Oberschenkeln trocken. »Mein Gott, habt Erbarmen mit mir«, flehte er.
    Axmarpho grinste. »Später. Jetzt rufst du erst einmal deinen Freund Richard Hedren an!« Der Schwarzblütler holte das Telefon, dessen Kabel lang genug war, um es überall im Wohnzimmer hinzustellen. Er stellte den Apparat vor Wynter, dessen angstbleiches Gesicht schweißbedeckt war.
    Paul Wynter nahm sofort den Hörer ab. »Was soll ich ihm sagen?«
    »Er soll herkommen!« antwortete Axmarpho. »Sofort!«
    »Was für einen Grund soll ich nennen?«
    »Laß dir etwas einfallen, aber erwähne nicht, daß du Besuch hast, ist das klar? Laß dir nicht anmerken, daß du Angst hast. Wenn Hedren Verdacht schöpft, töten wir dich!«
    Paul Wynter fuhr ein Eissplitter ins Herz.
    ***
    Es war üblich, daß Tucker Peckinpah über alles, was lief, Bescheid wußte. Ich gliederte ihn in die Fälle ein, damit er im Bedarfsfall rascher reagieren konnte.
    Als er meine Stimme am Telefon hörte und erfuhr, daß ich nicht mehr im Krankenhaus war, sondern mich in meinem Haus am Trevor Place befand, hörte ich einen freudigen Schrecken aus seiner Stimme.
    Einerseits war er froh, daß ich wieder auf den Beinen war, andererseits machte er sich Sorgen, als ich ihm erzählte, daß ich aus der Klinik ausgerückt war.
    »Ich weiß nicht, ob Sie daran gutgetän haben, Tony«, sagte er, mit Kummerfalten in der Stimme.
    »Ich brauche keine ärztliche Hilfe mehr, Partner«, versicherte ich dem Industriellen. »Mr. Silver hat mir geholfen - besser, als es ein Doktor könnte.«
    Ich sprach über meine quälenden Wahnvorstellungen und dem magischen Zwang, der mich beinahe in den Tod getrieben hätte, und von dem mich Mr. Silver zum Glück befreit hatte.
    Ich hätte nicht so offen gesprochen, wenn Vicky im Raum gewesen wäre. Im Augenblick befand sich nur Boram, der Nessel-Vampir, bei mir, und der konnte alles hören.
    Manchmal hatte ich den Eindruck, diese helle Dampfgestalt wäre absolut gefühllos, denn Borams Reaktionen hielten sich bei Freud und Leid in Grenzen.
    Überschwengliche Herzlichkeit war ihm fremd. Aufgedreht

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